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Umgang mit Zuzug

Noch ist es Zukunftsmusik: Wunsch nach einem Willkommenshaus in Karlsruhe besteht

Wer neu nach Karlsruhe kommt, soll alle Informationen unter einem Dach finden – in einem Willkommenshaus. So die Idee. Die wurde zuletzt aber ausgebremst.

ARCHIV - "Herzlich Willkommen" ist am 18.03.2015 in verschiedenen Sprachen auf einem Deckblatt von Arbeitsmaterialien für den Deutschunterricht für Flüchtlingskinder zu lesen. Foto: Jens Büttner/dpa (zu lrs "Willkommenskultur als Wettbewerbsvorteil" vom 13.04.2015) +++ dpa-Bildfunk +++
Das Ziel ist klar: Karlsruhe will sich als weltoffene Stadt zeigen. Auch die Ausländerbehörde soll entsprechend agieren. Foto: Jens Büttner/dpa

Seit zwei Jahren besteht in Karlsruhe der Wunsch nach einem Willkommenshaus: Eine zentrale Anlaufstelle, in der alle, die neu nach Karlsruhe kommen, sämtliche für sie relevante Informationen bekommen und die entsprechenden Ansprechpartner finden.

Niemand soll in der „weltoffenen Stadt“ mehr von Pontius zu Pilatus laufen müssen – auch nicht die Menschen, die der deutschen Sprache noch kaum mächtig sind. Alle zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung unterstützen dieses Projekt, das seit Herbst 2019 jedoch kaum vorankam.

Grund dafür war Corona, legt die Stadt auf eine Anfrage der Grünen hin dar. Die Pandemie habe die Ausländerbehörde, aber auch weitere publikumsintensive Dienststellen vor sehr große organisatorische Aufgaben gestellt.

Corona hat das Projekt „Willkommenshaus“ in Karlsruhe aufgeschoben

Nun gehe es darum, insbesondere im Ordnungs- und Bürgeramt die notwendige Neuordnung der Verwaltungsabläufe so zu gestalten, dass man durch die Pandemie kommt, effizient und leistungsfähig ist sowie die Willkommenskultur nicht aus dem Blick verliert.

Insofern habe Corona das Projekt zwar aufgeschoben. Es bestehe aber auch die Chance, Bürgerfreundlichkeit insgesamt zu fördern. Am Ende sei es zudem eine „Verwaltungsfreundlichkeit“ jenen gegenüber, die noch nicht Bürger dieses Staates sind, aber „uneingeschränkt Teil der Gesellschaft“.

Die Stadtverwaltung spricht von einer „ständigen, zukünftigen Aufgabe“ – benennt aber auch zahlreiche konkrete Maßnahmen, die teilweise schon greifen. Beispiel Kommunikation: Den Mitarbeitern der Ausländerbehörde werden Englischkurse angeboten, es soll zudem interkulturelle Schulungen geben. Weiter werden sie angehalten, ihre Entscheidungen in einfacher Sprache zu kommunizieren.

Die Verwaltung verspricht, den Terminvorlauf zu verbessern. Tatsächlich ist aktuell für die Beantragung eines Aufenthaltstitels in der Online-Suchfunktion ein Termin Mitte Oktober verfügbar. In der Vergangenheit brauchten Antragssteller oft viel mehr Geduld. Ebenso auf der Liste steht die Einrichtung eines Notfallschalters.

Wenige Stellen bei der Karlsruher Ausländerbehörde sind nicht besetzt

Ein weiteres Ziel sei die bessere telefonische Erreichbarkeit. Auch hier häuften sich in der Vergangenheit die Beschwerden, was mehrfach im Gemeinderat debattiert wurde. Verwiesen wurde dabei nicht selten auf die angespannte Personalsituation. Die Ausländerbehörde verfügt über 41 Stellen. 3,95 davon sind nach Angaben der Verwaltung derzeit nicht besetzt.

„Durch ein gutes Personalmanagement“ und in Zusammenarbeit mit den Stellen sei die Ausländerbehörde in der Lage, „diese Vakanzen auszugleichen“, heißt es. Grundsätzlich gebe es in der Ausländerbehörde derzeit eine geringe Personalfluktuation. Eine verbesserte Infrastruktur gerade bei der Hard- und Software sowie „ansprechende Arbeitsstationen“ könnten die Rahmenbedingungen jedoch weiter verbessern.

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