Teils heftige Schneefälle und überfrierende Nässe hatten am Mittwoch und auch in der Nacht zum Donnerstag zu erheblichen Behinderungen auf den Straßen geführt. Das Polizeipräsidium in Offenburg zählte in der Zeit von Mittwoch (9 Uhr) bis Donnerstag (6 Uhr) insgesamt 112 Unfälle, acht davon auf der Autobahn. Dabei wurden insgesamt sieben Menschen verletzt, eine Person erlitt schwere Verletzungen. Der Gesamtsachschaden wird auf rund 600.000 Euro geschätzt.
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim wurden im gleichen Zeitraum 103 Unfälle aufgenommen, bei denen jeweils sechs Personen schwer und leicht verletzt wurden. Der Schwerpunkt der Unfallursachen lag in nicht angepasster Geschwindigkeit. Auf der A8 blieb die Verkehrslage entspannt. Dennoch beläuft sich der Gesamtschaden auf etwa 548.500 Euro.
Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe kam es zu zahlreichen witterungsbedingten Unfällen. Dort registrierte die Polizei 80 Unfälle, bei denen acht Menschen leicht verletzt wurden. Der Gesamtschaden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe wird derzeit auf etwa 330.000 Euro beziffert.
Beamte der Verkehrspolizei richteten am Mittwochnachmittag in der Karlsruher Nordstadt eine Kontrollstelle ein. Binnen 90 Minuten kontrollierten die Verkehrspolizisten mit dem Schwerpunkt einer situativen Winterreifenpflicht insgesamt 60 Fahrzeuge. Gegen zwölf Verkehrsteilnehmer musste ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden, da sie trotz schneebedeckter Fahrbahn mit Sommerreifen unterwegs waren.
Behinderungen im Berufsverkehr
Während in der ersten Nachthälfte noch zahlreiche Unfälle aufgenommen werden musste, beruhigte sich die Lage dann bis zum frühen Morgen. Schneefälle in der Nacht und überfrierender Matsch sorgten aber auch im Donnerstag im Berufsverkehr für erhebliche Behinderungen und weiter Unfälle.
Wegen des Winterwetters ist auch an diesem Donnerstag Vorsicht auf den Straßen in Baden-Württemberg angesagt. Über Nacht drohte laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Stuttgart in weiten Teilen des Landes Glatteis.
In der Nacht zu Donnerstag gab es im ganzen Land zahlreiche Unfälle aufgrund von Schnee und Eisglätte, wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei sagte.
Auf der Autobahn 5 blieb nahe Eichelberg ein Lastwagen liegen, ein weiterer Lkw kippte auf der A8 im Bereich der Anschlussstelle Ulm auf die Seite.
Einige Autos seien in den frühen Morgenstunden von den Straßen abgekommen und gegen Leitplanken gestoßen, sagte ein Polizeisprecher in Ludwigsburg. Auch in Stuttgart und Freiburg kam es nachts im Stadtgebiet zu mehreren witterungsbedingten Unfällen.
Die Folgen des Wintereinbruchs hatten viele Menschen in Baden-Württemberg bereits am Mittwoch zu spüren bekommen: Schneefälle und gefährliches Glatteis lösten landesweit Hunderte Unfälle mit Verletzten und Sachschäden aus. In Freiburg bauten Rettungskräfte sogar einen Behandlungsplatz in der Messehalle auf, weil Kliniken wegen der vielen Unfallverletzungen überfüllt waren.
Nächstes Tief kommt in der Nacht zum Freitag
Die Wetterlage soll der Prognose zufolge zwar im Tagesverlauf nach Osten abziehen. Doch auf eine kurze Phase mit Hochdruckeinfluss folgt in der Nacht zum Freitag das nächste Tief von Südwesten her. Der Samstag bringt zwar mehr Sonne, dafür wird es mit minus zwei bis minus sieben Grad kälter. Auch am Sonntag bleibt der Himmel klar.
Fachleute warnten außerdem davor, zu dünne Eisschichten zu betreten. Auch beim Spaziergang durch den Wald sollte man wachsam sein, wo vielleicht ein Ast unter der Schneelast abzubrechen drohe.
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