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Tipps von der Expertin

Mit Winterreifen sicher durch die kalte Jahreszeit - doch Werkstatt-Termine sind knapp

Im Herbst steht wie immer das Thema Reifenwechsel für Autobesitzer an. Denn die falschen Reifen können im Winter und bei Schneeausflügen gefährlich werden. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten.

Zum Themendienst-Bericht vom 27. Mai 2020: Wechselzeit: Bei zweistelligen Plustemperaturen haben Winterreifen gravierende Nachteile.
Starke Nachfrage: Bei vielen Werkstätten sind Termine zum Reifenwechseln knapp. Wer seine Räder selbst wechseln möchte, sollte dabei einige Details beachten. Foto: Markus Scholz/dpa

Kurz vor den Herbstferien planen Viele noch einen kurzen Urlaub im Süden Europas oder eine Reise in den Norden Deutschlands. Während hier in den wärmeren Gefilden Deutschlands der erste Schnee und der nächtliche Frost noch auf sich warten lassen, sind in den Alpen und höhergelegenen Gebieten der Bundesrepublik die kalten Temperaturen bereits an der Tagesordnung beziehungsweise stehen kurz bevor.

Doch wer nun das Auto noch auf den ersten Wintereinbruch vorbereiten will, muss geduldig sein. „Wir haben eine Wartezeit von zwei bis drei Wochen, denn die Nachfrage ist im Moment sehr hoch“, erklärt die Servicestelle des Audi-Zentrums Graf Hardenberg auf die Nachfrage nach einem Termin für den Reifenwechsel.

Auch der Schnell-Service der Automeister Sommerstraße kann mit einer Wartezeit von acht bis zehn Tagen nicht mehr Tempo in den Reifenwechsel bringen. Dabei ist die Winterbereifung spätestens bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte in Deutschland Pflicht.

Das winterliche Wetter kommt oft unerwartet.
Corinna Müller-Kraus, ADAC Nordbaden

Corinna Müller-Kraus vom ADAC Nordbaden rät Autofahrern deshalb nicht zu spekulieren: „Das winterliche Wetter kommt oft unerwartet und ohne die richtige Bereifung gefährdet man sich selbst und andere Verkehrsteilnehmende.“ Die Faustregel O bis O, also Oktober bis Ostern, gebe einen groben Hinweis auf den Zeitraum, in dem die Reifen aufgezogen sein sollten, sei jedoch keine rechtliche Vorgabe.

Gesetzliche Vorgaben für Reifen sind zu beachten

Auch der Zustand der Reifen ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor, denn alte Reifen können Profil und Elastizität verloren und somit nicht mehr ausreichend Grip haben. Spätestens bei einer Profiltiefe von weniger als 1,6 Millimetern oder ab einem Alter von mehr als sechs Jahren sollten die Reifen gegen neuere Modelle ausgetauscht werden. „Besonders vor den Herbstferien häufen sich die Anfragen für eine Reifenberatung und den gesetzlichen Vorgaben der Reifen“, so der ADAC.

Winterreifen haben zahlreiche Lamellen und bestehen aus weicherem Gummi als Sommerreifen, damit auch bei Schnee und Glätte ein kurzer Bremsweg gewährleistet ist. Diese Eigenschaften unterscheidet klassische Winterreifen auch von sogenannten Allwetterreifen oder Ganzjahresreifen, die ein Mittelweg zwischen Winter- und Sommerbereifung beschreiten.

„Ganzjahresreifen sind ein guter Kompromiss, wenn Autofahrende in einer gemäßigten Klimaregion wohnen und keinen Skiurlaub geplant haben. Um als wettergeeignete Bereifung zu gelten, müssen die Reifen allerdings mit dem M+S-Symbol (Herstellung vor 2018, gültig bis 2024) oder aktuell mit dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im dreigezackten Berg) gekennzeichnet sein.“, empfiehlt der Automobilclub.

Bei Reifenwechsel in Eigenregie Schrauben und Werkzeug gründlich prüfen

Wer doch noch auf einen schnellen Reifenwechsel setzen will, muss entweder selbst Hand anlegen oder es bei kleineren Werkstätten probieren. Wer den Reifenwechsel in der heimischen Einfahrt oder Garage durchführen möchte, sollte laut ADAC besonders auf das richtige Werkzeug, das Prüfen der Schrauben, die Laufrichtungsbindung und die Bedingungsanleitung des Fahrzeugs achten.

Es ist wichtig, dass nach dem Wechsel der richtige Reifendruck eingestellt wird.
Corinna Müller-Kraus, ADAC Nordbaden

„Es ist wichtig, dass nach dem Wechsel der richtige Reifendruck eingestellt wird. Der ist für jedes Fahrzeug anders und kann in der Bedienungsanleitung nachgelesen werden.“

Frank Nitsche, der eine Autowerkstatt in der Essenweinstraße betreibt, ermutigt Fahrzeughalter den Einstieg in die „O bis O“-Formel noch zu schaffen: „Wir sind personell auf den Winterreifenwechsel gut vorbereitet und haben auch kurzfristig Termine und Kapazitäten.“

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