Unter Beteiligung von OB Frank Mentrup (SPD) und führenden Köpfen der Karlsruher Forschungslandschaft begann am Samstagmittag der Eröffnungstalk zum Wissenschaftsfestival „Effekte“.
Entwickelt vom Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe unter Leitung von Clas Meyer und seinem Team, bietet das Festival auch den Rahmen für das Format KIT21, das mit „7 Tagen – 7 Fragen – 7 Formate“ ungewohnte Einblicke in die Forschung geben möchte, so Abteilungsleiterin Domenica Riecker-Schwörer.
Auf dem Kronenplatz, dem Vorplatz des Kollegiengebäudes für Wirtschaftswissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), waren Hocker für rund 140 Besucher aufgebaut. Der Bau beherbergt neuerdings auch Triangel Open Space, einen Aktionsraum für die Wissenschaft mit großen Schaufenstern zur Kaiserstraße. Belegt waren allerdings längst nicht alle Plätze.
Auch bei der fünften Auflage seit 2013 will „Effekte“ komplexe Wissenschaft der Karlsruher Bürgergesellschaft anschaulich und unterhaltsam vermitteln. Moderatorin Hanna Sophie Lüke bezeichnete das Festival als „Highlight des Sommers“ und wollte vom OB wissen, wie „40.000 Studierende, 26 Forschungseinrichtungen – darunter neun Hochschulen – die an Zukunftsthemen forschen“ Karlsruhe prägen.
Verweis auf die Klimaforschung
Mit der „1815 in Karlsruhe gegründeten ersten Technischen Hochschule auf deutschem Boden“ verwies Frank Mentrup auf die lange Tradition, die „tiefe Verwurzelung mit den Menschen“, die die Identität der Stadt bestimme.
KIT-Präsident Holger Hanselka hob den „Innenstadt-Campus“ als Besonderheit hervor und stellte fest: „Es ist eine große Herausforderung, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge so zu formulieren, dass sie der Normalbürger, wozu ich mich auch zähle, verstehen kann.“
Forschung in Wechselwirkung mit der Bevölkerung stelle zunächst nur den Ist-Zustand fest. Verbindungen müssten der Bürgerschaft klar gemacht werden. „Nur zu sagen, wir müssen was gegen das Klima tun, ist noch keine Lösung. Wir müssen sagen, was wir tun, damit wir das Klima beeinflussen können.“
Die Pandemie habe höhere Aufmerksamkeit für Wissenschaft generiert, einige Tests im Kontext von Corona seien maßgeblich vom KIT entwickelt worden, was so nicht bekannt sei.
Corona beeinflusst Wissenschaftler und Studenten
„Mit Live-Chats im virtuellen Campus junge Menschen für Technik begeistern“, sah Frank Artinger, Rektor der Hochschule Karlsruhe (HKA), die Chancen des Festivals „als Resonanzraum“.
Es gehe um Innovationsforschung, denn „wir sind das Land der Tüftler“. Christian Gleser, Prorektor an der PH Karlsruhe bewertete den Einfluss der Pandemie auf die PH: „Die Studierenden sehen die besondere Situation direkt in ihren Praktika, auch Masterarbeiten greifen das Thema auf.“ Mit „Summer School“ biete man nun 60 Plätze für Familien, die sich Nachhilfe nicht leisten könnten.
Moderatorin Lükes Bild vom „Wissen wie ein Schwamm aufsaugen“, wurde von Peter Gilbert, Vorstand der Schülerakademie, aufgegriffen, jedoch sollte „der Schwamm keine Kruste bekommen, also die Neugier erhalten bleiben“. Er wünsche sich, dass „Schüler eigene Fragen stellen, ohne vorher definiertes Ende“. Auch ein Scheitern sei wichtig, „das ist normaler Wissenschaftsbetrieb.“
Internet
Das Festival bietet bis zum 20. Juni ein täglich wechselndes Programm. Weitere Information unter www.effekte-karlsruhe.de