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Hugo Häring Preis

Karlsruher Architekt erhält Auszeichnung für Aussegnungshalle in Karlsruhe-Wolfartsweier

Das Karlsruher Architekturbüro Kränzle + Fischer-Wasels ist für den Entwurf der Aussegnungshalle in Karlsruhe-Wolfartsweier mit der Hugo-Häring-Auszeichnung BDA 2020 - dem „Kleinen Hugo“ - ausgezeichnet worden. Der Preis berücksichtigt auch die gelungene Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Architekt.

Aussegnungshalle auf dem Friedhof Wolfartsweier
Das Karlsruher Architekturbüro Kränzle + Fischer-Wasels erhält den Hugo-Häring-Preis. Das Konzept der Aussegnungshalle in Wolfartsweier überzeugte. Foto: Jörg Donecker

„Ein Kranz aus niederen Räumen umgibt den eigentlichen Sakralraum, mit Überhöhe beim Kreuz am Kopfende, wo Oberlichter für indirekte Beleuchtung sorgen“, erläutert Architekt Christian Fischer-Wasels den Aufbau der Aussegnungshalle „als skulpturhafte Form“ beim Ortstermin auf dem Friedhof von Wolfartsweier.

Seit 1969 prämiert alle drei Jahre eine Fachjury des Landesverbandes Baden-Württemberg vom Bund Deutscher Architekten (BDA) besondere Bauwerke in 15 Kreisbezirken.

Die „Hugo Häring Auszeichnung BDA 2020“, so der Text auf der Metall-Plakette und der Urkunde für die Aussegnungshalle, die Anne Sick, die Leiterin des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft, überreicht, geht an das Karlsruher Architekturbüro Kränzle + Fischer-Wasels. Umgangssprachlich auch „Kleiner Hugo“ genannt, wird dabei „die gelungene Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Architekt berücksichtigt“, so Anne Sick.

Aussegnungshalle in Karlsruhe-Wolfartsweier mit vielen Holzelementen und geschütztem Trauerraum

Die komplett in klimagünstiger Holzmassivbauweise ausgeführte Aussegnungshalle hat sich damit für den Wettbewerb zum Hugo-Häring-Landespreis („Großer Hugo“) qualifiziert. Namenspatron und Architekt Hugo Häring, geboren 1882 in Biberach an der Riß, gilt als einer der Initiatoren des Neuen Bauens, wie es beim Werkbund 1907 postuliert und im Bauhaus in den Zwanzigerjahren fortgeführt wurde.

Von außen zugänglich ist auch eine Toilette für alle Friedhofsbesucher. Hinter dem fast wandfüllenden Westfenster, das durch schmale Holzbalken rhythmisiert wird, bildet eine mit Lärchenschindeln beschlagene Mauer Sicht- und Schallschutz gegen den Verkehrslärm der nahen Autobahn. Lärchenschindeln kleideten – „als rauhes Element“ – die Außenhaut.

An Stellen, wo der Mensch in Berührung mit den Wandflächen komme, sei glattes Brettschichtholz aus Fichte verbaut worden, so Fischer-Wasels beim Rundgang. Faserzementplatten, auch als „Sauerkrautplatten“ in Architektenkreisen bekannt, seien zur Schalldämmung im Sakralraum verbaut. Intimität – „vor äußeren Blicken geschützt, aber indirekt beleuchtet“ – herrsche auch im Trauerraum, wo Angehörige am Sarg Abschied nehmen könnten.

Matthäus Vogel, der Leiter des Friedhof- und Bestattungsamtes, konstatiert: „Die Funktionalität ist erfüllt, die Aussegnungshalle wird von den Menschen angenommen.“

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