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Sorge um Personal

Zahl der Covid-Patienten ist rückläufig in Karlsruher Kliniken

Die Zahl der Corona-Patienten auf den Normal- und Intensivstationen der Karlsruher Kliniken ist trotz steigender Infektionszahlen weiterhin rückläufig. Sorge herrscht aber wegen der zunehmenden Zahl an Infektionen beim Pflegepersonal.

Eine Intensivpflegerin versorgt auf der Intensivstation einen an Covid-19 erkrankten Patienten. (Archivbild)
Am Freitag lagen am Städtischen Klinikum und in den ViDia Kliniken insgesamt nur noch vier Patienten und Patienten auf einer Intensivstation, drei davon mussten beatmet werden.  Foto: Ole Spata/dpa

Am Freitag lagen am Städtischen Klinikum und in den ViDia Kliniken insgesamt nur noch vier Patienten und Patienten auf einer Intensivstation, drei davon mussten beatmet werden.

Michael Geißler, der Medizinische Leiter des Städtischen Klinikums, kündigte für die kommende Woche weitere Schritte „in Richtung Normalität“ an. Die Zahl der OP-Säle werde voraussichtlich von 15 auf 17 nach oben gefahren, sodass wieder verstärkt nicht infizierte Patienten behandelt werden können. „Wir können beginnen, den Stau abzuarbeiten.“

Während es sich bei den beiden Covid-Intensivpatienten der ViDia Kliniken um sogenannte Langlieger handelte, die an der Delta-Variante erkrankt sind, ist einer der beiden Fälle am Städtischen Klinikum an der Omikron-Variante erkrankt. Es zeichne sich ab, dass die Situation dank der milderen Verläufe bei Omikron beherrschbar werde. Auch weil sich das Infektionsgeschehen hauptsächlich in den mittleren und unteren Altersgruppen abspiele.

Karlsruher Kliniken sind besorgt wegen steigender Zahl der Ausfälle beim Pflegepersonal

Zunehmend Sorgen bereitet beiden Kliniken aber die steigende Zahl der Ausfälle beim Pflegepersonal. „Das schränkt unsere Handlungsfähigkeit immer mehr ein“, ist man laut Karl-Jürgen Lehmann von den ViDia Kliniken, derzeit nicht in der Lage, das komplette Leistungsspektrum anzubieten.

Der Krankenstand liege zwischen zehn und 15 Prozent über dem der Vorwoche und ziehe sich durch alle Bereiche. Ähnlich sieht es auch am Städtischen aus, wo – Stand Donnerstag – binnen einer Woche 36 Beschäftigte positiv getestet wurden, elf mehr als in der Vorwoche.

Hinzu kommen zahlreiche Mitarbeitende, die als Kontaktpersonen in Quarantäne sind oder ein Beschäftigungsverbot haben. Schließungen von Schulen und Kindergärten würden sich immer stärker bemerkbar machen. In Summe fehlen am Städtischen Klinikum derzeit 200 Beschäftigte aus dem Pflegebereich, 31 mehr als in der Vorwoche. 140 Betten mussten deswegen gesperrt werden.

Städtisches Klinikum fährt Ambulanzbereich in der Corona-Krise noch nicht hoch

Geißler und Lehmann gehen davon aus, dass die Belastungen in den kommenden Wochen zumindest nicht mehr dramatisch ansteigen werden. Ob allerdings schon die Spitze der aktuellen Welle überschritten ist, wie dies Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) vermutet, wird man laut Lehmann wohl erst in zwei Wochen wissen.

Auch am Städtischen Klinikum dominiert noch die Vorsicht. „Wir werden den Ambulanzbereich noch nicht hochfahren“, sagt Geißler, „wir wollen reagieren können, falls sich die Lage wieder verschärft.“ Genau das ist derzeit aber nicht zu erwarten.

Die Prognosen der Biostatistiker aus Ulm, die sich bisher als sehr zuverlässig erwiesen, gehen nicht von einem dramatischen Anstieg der Patientenzahlen in den Intensivstationen aus. Vielmehr deute viel darauf hin, dass inzwischen ein Plateau erreicht sei, das nun abgebaut werde.

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