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Warten auf den Impfstoff

Zentrales Impfzentrum in der Messe Karlsruhe ist fertiggestellt

Nur wenige Tage hatte die Karlsruher Messegesellschaft Zeit, um das Zentrale Impfzentrum in der Messe in Rheinstetten aufzubauen. Nun sind die baulichen Vorbereitungen abgeschlossen. In den kommenden Tagen wird es einen Probelauf geben.

Im Prinzip einsatzbereit: Landrat Christoph Schnaudigel, Messechefin Britta Wirtz, OB Frank Mentrup und Bürgermeisterin Bettina Lisbach (von links) besichtigen eine der in der Halle 2 entstandenen Arztpraxen, in der die Impfungen stattfinden werden.
Im Prinzip einsatzbereit: Landrat Christoph Schnaudigel, Messechefin Britta Wirtz, OB Frank Mentrup und Bürgermeisterin Bettina Lisbach (von links) besichtigen eine der in der Halle 2 entstandenen Arztpraxen, in der die Impfungen stattfinden werden. Foto: Jörg Donecker

Alles strahlt nüchterne Effizienz aus: Die in Reihen aufgestellten Stühle, Richtungspfeile am Boden, an den Rändern der riesigen Halle 2 der Karlsruher Messe in Rheinstetten zwanzig kabinenartige Arztpraxen, in denen die eigentliche Impfung dann erfolgt. Nur einige aufgestellte Palmen und die an einen Flughafen erinnernden Schalter sorgen für etwas Abwechslung.

Durchaus mit Stolz meldet Messe-Chefin Britta Wirtz am Montagabend ihren Besuchern auf dem Messeareal: „Die baulichen Vorbereitungen für das Zentrale Impfzentrum sind abgeschlossen.“

Eines von neun Zentralen Impfzentren im Land

Das hören Landrat Christoph Schnaudigel, OB Frank Mentrup und Karlsruhes Gesundheitsdezernentin Bettina Lisbach durchaus mit Genugtuung. „Eine Aufgabe, für die wir sonst einige Monate zur Vorbereitung hätten, wurde nun in einigen Tagen geschafft,“ so Wirtz, die auf eine große Mannschaftsleistung des Messeteams wie der beteiligten Stellen von Landkreis und Stadt verwies.

Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff.
Christoph Schnaudigel, Landrat für den Landkreis Karlsruhe

In der Messe Karlsruhe ist im Auftrag des Landes eines von neun Zentralen Impfzentren entstanden. „Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff“, bemerkt Landrat Schnaudigel nach dem Rundgang durch die ausgeklügelte Hallen-Systematik. Die Menschen sollen sich bei ihrer Tour durchs Impfzentrum nicht begegnen, sondern werden im Prinzip immer in eine Richtung geleitet.

Am 29. Dezember trifft die Europäische Zulassungsbehörde eine erste Aussage über die Zulassung des Impfstoffs. Erst dann gibt es Klarheit über den weiteren Verlauf. „Wir sind aber über Weihnachten nicht untätig“, so Schnaudigel, beispielsweise folge bald ein Probelauf.

Impftermine werden vergeben

Die Termine für die Impfwilligen werden, wenn es soweit ist, online oder in einem Callcenter vergeben. Da es um zwei Impfungen innerhalb von drei Wochen geht, wird auch gleich der zweite Termin vergeben. Zunächst sind bekanntlich erst die Risikogruppen zur Impfung aufgefordert. „Bis ,Otto Normalverbraucher’ dran ist, wird es Wochen oder Monate dauern,“ so Frank Mentrup. Die Anreisenden kommen am Eingang Ost der Messe an, werden dort an sechs Schaltern befragt und bekommen kontaktlos die Temperatur gemessen.

Nur wer gesund ist, geht dann weiter in die Halle 2, wo wiederum an zwölf Schaltern noch einmal eine Identifikationskontrolle stattfindet. Dann geht es weiter in den „Bereich Information“ in der Hallenmitte. Dort warten die Menschen auf Zugang zum „Bereich Impfen“, können Informationsvideos anschauen und füllen ihren Aufklärungsbogen aus. In den kabinenartigen Arztpraxen führen Ärzte ein kurzes Impfgespräch.

Die Messebauer haben dafür gesorgt, dass es trotz des Verzichts auf Türen und Vorhänge in diesen Praxen uneinsehbare Bereiche gibt. Nach der Impfung geht es in einen Hallenteil zur Nachbeobachtung mit bis zu 150 Plätzen, wo 30 Minuten nach der Impfung abgewartet wird.

OB verweist auf mobile Impfteams

Doch das Zentrale Impfzentrum erfüllt auch eine andere Rolle, auf die OB Mentrup hinweist. Es sind nämlich zusätzlich fünf mobile Impfteams stationiert, die sich von Rheinstetten aus auf den Weg beispielsweise in Pflegeeinrichtungen machen, um vor Ort Bewohner oder Pflegepersonal zu impfen. „Das ist zunächst fast noch wichtiger,“ so Mentrup.

Impfpersonal gesucht

Die Kassenärztliche Vereinigung hat einen Bewerbungsaufruf für Ärzte und medizinische Fachpersonal gestartet und sucht bereits für die Impfzentren Mitarbeiter.

Neben dem Zentralen Impfzentrum entstehen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe drei Kreisimpfzentren: In der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe, im ehemaligen Praktiker-Markt in Bruchsal-Heidelsheim und in der E.G.O.-Halle 4 in Sulzfeld sollen künftig täglich 800 Menschen geimpft werden. Der Aufbau der Kreisimpfzentren, den in Bruchsal-Heidelsheim und Sulzfeld der Landkreis organisiert, soll vor Weihnachten beginnen

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