
An der Kasse bilden sich schon beim Einlass Schlangen, jeder bekommt noch einen Glückskeks zum ersten Tanzab im Neuen Jahr im Tollhaus auf dem Schlachthofareal, danach den Stempel und ab geht’s. Pünktlich um zehn Uhr strömen die ersten Tanzwilligen ausgelassen auf die Tanzfläche im kleinen Saal.
DJ Philipp kennt sein Publikum und geht auf die Wünsche der Anwesenden ein. „Das ist eine Symbiose zwischen mir und dem Publikum“, meint Philipp, der seit 2009 im Tollhaus beim Tanzab für Stimmung sorgt. Die Anwesenden lassen sich nicht lange bitten, bewegen sich zu den Beats und knapp zwanzig Minuten später wird bereits das Foyer als Tanzfläche mit genutzt, da es Innen schon komplett voll ist.
Manchmal kommen bis zu 600 Gäste
Seit 1990 veranstaltet das Tollhaus etwa einmal im Monat diese ungezwungene Disco für Erwachsene. Meistens seien die kälteren Jahreszeiten besser besucht, berichtet Bernd Belschner, Leiter des Tollhauses.
Zwischen 300 und 600 Personen kommen zu den Tanzabenden und powern sich bis drei Uhr morgens aus. Drei DJs teilen sich die Abende, bei der Auftaktveranstaltung am vergangenen Samstag lockte Philipp die Menge mit einem Song der Stones auf die Fläche.
Das ist eine Symbiose zwischen mir und dem Publikum.DJ Philipp, legt im Tollhaus bei Tanzab auf
Die beiden Freundinnen Carmen Reinhold und Irena Limberger kommen regelmäßig zum Tanzab und bleiben meist bis zum Schluss. Sie freuen sich total, gemeinsam zu tanzen und Spaß zu haben. Noch sitzen sie entspannt beim Getränk, aber gleich werden auch sie die tanzen gehen, die Hände in die Luft werfen und sich unter die Menschen mischen.
Die Stimmung steigt im Lauf des Abends immer weiter
Eine Dreiergruppe aus Waiblingen steht an der Tür, noch unschlüssig, ob sie sich rein wagen oder den Heimweg antreten. Sie waren zuvor bei Wladimir Kaminer im großen Saal und schauen nun, was nebenan los ist. Der Nachbar zieht bereits den Pullover aus, die Temperaturen steigen und die Stimmung auch.
An der Theke haben die Mitarbeitenden alle Hände voll zu tun. „Ich arbeite super gerne während des Tanzab, das macht immer Spaß. Wir haben ein sehr gemischtes Publikum. Da kommt auch mal die Tochter mit ihrer Mutter. Die Musik gefällt unterschiedlichen Altersgruppen, da ist für jeden Geschmack etwas dabei und wir finden sie auch gut“, lacht Isabell Rink.
Von Metal bis hin zu Reggae legt DJ Philipp auf
Das bestätigt ihre Kollegin Laura Sütterlin, die gut gelaunt Getränke ausschenkt: „Wir haben sehr viele Stammgäste beim Tanzab, die tragen sich die Termine fest im Kalender ein. Alle können so kommen wie sie möchten, ob gestylt oder im Alltagsoutfit, das ist ganz egal, es geht wirklich rein ums Tanzen.“ Rink ergänzt: „Und es gibt so gut wie nie irgendwelche Probleme, die Security langweilt sich meistens.“
Von Heavy Metal über Rock bis Reggae reicht die Palette und DJ Philipp trifft offensichtlich den Geschmack der Anwesenden, denn sowohl das Foyer als auch die Tanzfläche bleiben immer sehr gut gefüllt. Auch die, die am Rande stehen, wippen, schlenkern und sind permanent in Bewegung.
Von Ermüdung ist auch um halb eins noch nichts zu sehen
„Das ist eben unsere Musik“, meint Jörg. Er ist mit seiner Frau und gemeinsamen Freunden hier, alle waren schon mehrfach beim Tanzab zu Gast gewesen. Zuvor geht die Gruppe gemeinsam essen, um sich danach die Kalorien wieder abzutanzen. „Mir gefällt vor allem die lockere und nette Atmosphäre und der Eintritt ist nicht überteuert“, meint Birgit Ziebula aus der Gruppe.
Und dann wird weiter gehüpft und gesprungen, die gute Laune ist allen ins Gesicht geschrieben. Eine Frau drängt durch die Menge, denn sie hat eine alte Freundin entdeckt, andere applaudieren dem DJ nach einer Techno-Einlage, manche schlendern an die Theke, um das nächste Getränk zu holen. Alles ist im Fluss, in Bewegung, in guter Stimmung. Auf der Tanzfläche ist auch um halb eins noch keinerlei Ermüdungserscheinung zu sehen.
Service
Nächster Tanzab ist am Samstag, 11. Februar, um 22 Uhr im Tollhaus. Weitere Informationen unter tollhaus.de