Skip to main content

Zweite Kandidatur für den Bundestag

Karlsruher AfD-Kandidat Marc Bernhard will eine 180-Grad-Wende

Er will es anders machen als die anderen: Marc Bernhard geht für die AfD erneut im Wahlkreis Karlsruhe-Stadt ins Rennen. Seit 2017 sitzt er bereits im Bundestag.

Marc Bernhard AFD-Bundestagskandidat
Auf Stimmenfang: Marc Bernhard will nach der Bundestagswahl im September erneut in den Bundestag einziehen. Foto: Peter Sandbiller

Ein Foto mit dem Bundesverfassungsgericht im Hintergrund ist ganz nach Marc Bernhards Geschmack. „Es erinnert mich sehr an unsere Gründungsphase“, sagt das AfD-Mitglied und blinzelt in die Sonne. Damals, 2013 war das, „es gab einige Verfassungsbeschwerden zum Thema Euro“.

Im Spätsommer 2021 sitzt der gebürtige Reutlinger für Karlsruhe bereits seit knapp vier Jahren im Bundestag – und wenn es nach ihm geht, soll das auch weiterhin so bleiben. Sein Wiedereinzug nach der Bundestagswahl am 26. September gilt als wahrscheinlich, Bernhard geht auf Listenplatz sechs ins Rennen.

„Die Situation in diesem Land erfordert es, dass man etwas tut“, sagt der 49-Jährige bei einem Spaziergang durch den Schlossgarten. Seiner Meinung nach gehen derzeit „alle Politikfelder in die falsche Richtung“. Die AfD biete hier eine Alternative, Bernhard geht sogar so weit, von einer „180-Grad-Wende“ zu sprechen.

AfD-Politiker zweifelt am vom Menschen gemachten Klimawandel

Die biete seine Partei den Bürgern beispielsweise beim Thema Klima, sagt Bernhard, der als Bundestagsabgeordneter in Berlin im Umweltausschuss sitzt. Besonders den Grünen wirft er eine regelrechte „Klimahysterie“ vor. „Der Klimawandel findet statt, aber das war schon immer so“, erklärt er. Seiner Meinung nach ist es jedoch strittig, inwiefern dieser vom Menschen gemacht ist. „Die bislang von der Politik ergriffenen Maßnahmen helfen nicht“, so der AfD-Politiker.

Alle anderen Parteien stehen seiner Auffassung nach für eine „Abrisspolitik“ im Energiesektor. Alles werde auf dem „Klimaaltar“ geopfert, so Bernhard. Die Windenergie etwa sieht er als „Steinzeittechnologie“. Sein Vorschlag: Die vorhandenen Technologien nutzen und zudem auf synthetische Kraftstoffe setzen. Es dürfe nicht sein, dass die Industrie aufgrund der CO2-Steuer in andere Länder abwandere „und hier Arbeitsplätze wegfallen“.

Wir müssen Familien stärker berücksichtigen.
Marc Bernhard, AfD-Bundestagskandidat

Den Wohlstand der Menschen will er bei alldem sichern. Dabei hat der Vater zweier Söhne besonders auch Familien im Blick: „Die müssen wir stärker berücksichtigen“, sagt Bernhard. Es dürfe nicht sein, dass Kinderreichtum zum Armutsrisiko werde. Familien müssten steuerlich entlastet werden, Wohnraum müsse bezahlbar sein.

Gleichzeitig gelte es, Bürger zu schützen. „Strafverfolgung und Justiz müssen gestärkt werden“, betont der AfD-Politiker. Viele Bürger trauten sich nachts nicht mehr mit der Bahn zu fahren. Es müssten genügend Polizeistellen geschaffen werden, zudem müsse die Polizei „ausreichend entlohnt“ werden. Auch muss die Justiz seiner Auffassung nach schneller arbeiten. Bei straffälligen Jugendlichen plädiert der Rechtsanwalt dafür, die Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre herabzusetzen.

Zum Thema Zuwanderung sagt Bernhard: „Wer sich in unsere Gesellschaft integrieren will, ist hier willkommen.“ Gleichzeitig spricht er sich dafür aus, Menschen vor Ort in deren Heimatländern zu unterstützen.

Marc Bernhard erteilt „Lockdown für alle“ eine Absage

Ein schlechtes Zeugnis stellt Bernhard der Regierung derweil in der Corona-Politik aus. Es werde eine „Panik“ erzeugt. Durch das Impfen dürfe keine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ entstehen, so der gebürtige Reutlinger. Seiner Meinung nach gehe es weiterhin darum, Risikogruppen zu schützen. Einem weiteren „Lockdown für alle“ erteilt er jedoch eine klare Absage. Das Impfen sieht er als Selbstschutz, darüber müsse jeder „individuell entscheiden“.

Den Karlsruhern verspricht er im Fall seiner Wiederwahl „in Ruhe und mit Verstand an Sachen heranzugehen“. In die Fächerstadt kam Bernhard, der auch Sprecher des AfD-Kreisverbandes Karlsruhe ist, im Jahr 2011. An Karlsruhe schätzt er „den Charme und das Ländliche“. „Es ist hier viel familiärer als in Berlin oder Stuttgart.“

Als Ausgleich zu seiner Arbeit spielt Marc Bernhard Volleyball oder unternimmt etwas mit seinen Kindern. Seine Urlaube verbringt der frühere Geschäftsführer der Firma Init häufig in Italien: „Da fahre ich gerne hin, es ist entspannter als hier.“

Kandidaten

Der Wahlkampf für die Bundestagswahlen am 26. September ist in vollem Gange. In einer losen Serie stellen die BNN die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien vor. Bereits erschienen sind Michel Brandt von den Linken, Zoe Mayer von den Grünen, Parsa Marvi von der SPD und Michael Theurer von der FDP.

nach oben Zurück zum Seitenanfang