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Vielseitiges Programm

Karlsruher Kultursommer mit viel Rückenwind: 400.000 Euro Förderung vom Bund

Open-Air-Konzerte, Theater im Zelt, Medienkunst im Stadtraum: Mit einer Förderung von 400.000 Euro durch die Bundeskulturstiftung geht in Karlsruhe ein Kultursommer-Programm an den Start.

ARTIS-Uli Deck// 28.07.2018, Eroeffnung Schlosslichtspiele Karlsruhe 2018
Die Schlosslichtspiele kehren im Karlsruher Kultursommer ans Schloss zurück. Doch weil angesichts der Pandemie ein dezentrales Programm entworfen wurde, werden auch weitere Gebäude mit Lichtkunst bespielt. Foto: ARTIS - Uli Deck

Schlosslichtspiele light? Also als abgespecktes Programm? Nein: Das „Schlosslichtspiele Light Festival“, dessen Titel besagten Eindruck erwecken könnte, bietet eher „Schlosslichtspiele Plus“. Oder, genauer gesagt: Zu den beliebten Schlosslichtspielen in Karlsruhe gesellt sich in diesem Sommer das „Light Festival“, bei dem weitere Gebäude in der Stadt per Lichtkunst in Szene gesetzt werden.

Dieser Bestandteil des Karlsruher Kultursommers zeigt beispielhaft, was mit diesem Programm angestrebt wird: eine möglichst großflächige Rückkehr des Kulturlebens, zusätzlich zu bereits laufenden oder bald startenden Angeboten wie etwa im Tollhaus, an der Kulturbühne bei der Messe oder in einigen Theatern.

Großflächig im Sinne der gebotenen Stilrichtungen und Genres, denn es sind viele etablierte Veranstalter und Einrichtungen mit an Bord. Großflächig aber auch im Sinne einer pandemie-konformen Präsentation.

Menschenansammlungen bei Schlosslichtspielen sollen vermieden werden

Bei den am 15. August startenden Schlosslichtspielen freuen sich die Veranstalter zwar, nach der Online-Variante von 2020 nun die Shows wieder am Schloss mit Publikum zeigen zu können. Doch zugleich gilt es, übermäßige Menschenansammlungen zu vermeiden.

Daher wird es direkt am Schloss nur kürzere, sich öfter wiederholende Programme geben – dafür aber eben etliche Alternativen an anderen Orten, im Sinne des Festivalmottos „Dezentral, Divers. Draußen.“

Wir haben uns quasi aus der Not heraus einen Traum erfüllt.
Martin Wacker, Karlsruher Marketing und Event GmbH

Das soll zur Bewegung durch die Stadt einladen. „Damit haben wir uns aus der Not heraus einen Traum erfüllt“, beschreibt es Martin Wacker, Geschäftsführer der zuständigen Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME). Und nicht zuletzt hat man damit eine Bedingung erfüllt, um an Geld aus dem Fördertopf „Neustart Kultur“ der Bundeskulturbeauftragten Monika Grütters zu kommen: „Diese Mittel werden nur neuen Projekten zur Verfügung gestellt“, erklärt Karlsruhes Kulturamtsleiterin Susanne Asche.

OB Mentrup lobt Kooperationsbereitschaft

Also wurden mit hoher Kooperationsbereitschaft vieler Kulturakteure, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup bei der Programmpräsentation hervorhob, etliche Projekte entwickelt.

Der Lohn für die Mühe beim Ausfüllen der Anträge: Insgesamt 400.000 Euro steuert die Bundeskulturstiftung zum Karlsruher Kultursommer bei. Besonders wichtig für die von der Pandemie schwer getroffene freie Kulturszene: Das Geld soll, so Asche gegenüber den BNN, vor allem der regionalen Szene zugute kommen, über Künstlerhonorare sowie Vergütungen für die vielen zum Kulturgeschehen gehörenden Gewerke (von Bühnentechnik bis zu Catering).

Theater im Zelt und Live-Jazz für Kopfhörer

Bei der Konzeption neuer Projekte wurde in mehreren Fällen aus der Not eine Tugend gemacht: Statt die Günther-Klotz-Anlage mit dem Open-Air „Das Fest“ zu bespielen, hat die KME dort ein Kulturzelt aufgestellt, das ab 1. Juli einen Monat lang von neun Privattheatern und dem Staatstheater bespielt wird. Und regionale Bands, die ansonsten rund ums „Fest“ ein Forum haben, bekommen bereits seit Ende Mai auf dem „City Mobil“ ein Forum für Kurzauftritte in der Innenstadt.

Mit einer besonderen Aktion geht der Jazzclub in die Innenstadt: Bei einem auf vier Konzerttermine im August (Daten noch nicht festgelegt) ausgerichteten „Visual Groove Festival“ wird die Musik von Livebands durch Videokünstler optisch untermalt.

Der Clou: Die Musik, die ausschließlich auf elektronischen Instrumenten gemacht wird, erklingt nicht durch eine Anlage, sondern per Streaming-App durch die eigenen Smartphone-Kopfhörer der Zuhörer und Zuschauer.

Projekt für „City of Media Arts“

Werden hier Medien zur Vermittlung von Kunst genutzt, so spielt in anderen Fällen Kunst aus Medien eine große Rolle: Um Karlsruhes noch recht jungen Titel als „Unesco Creative City of Media Arts“ auch im Kultursommer mit Leben zu füllen, gibt es ab 17. September bis Ende Oktober eine „Sonderedition“ des Ausstellungskonzepts „Seasons of Media Arts“. Hierbei soll vor allem Medienkunst regionaler Künstlerinnen und Künstler im öffentlichen Raum präsentiert werden.

Von bildender Kunst bis zur Tanzperformance reicht das Programm bei „Toujours Kunst“, einem Zusatzprogramm zu dem vom Kulturring Karlsruhe gegründeten Festival „Toujours Kultur“. Letzteres bietet bereits seit dem 17. Juni im Kreativpark Alter Schlachthof Livemusik, Theater und Filmvorstellungen.

„Toujours Kunst“ beginnt am 8. Juli in der Fleischmarkthalle mit der Ausstellung „Alarm Ein 100“, die als „fulminanter Mix aus verschiedensten künstlerischen Medien“ angekündigt ist.

Service

Mehr Informationen unter www.karlsruher-kultursommer.de.

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