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Nachgehakt – nicht nur bei Jungen

„Auf Lock“, „Rizz“, „NPC“ – Wie redet Walzbachtals Jugend wirklich?

Wie geläufig sind die Top-Ten-Jugendwörter von Langenscheidt der Jugend wirklich? Jugendliche in Walzbachtal kennen sie, nutzen sie aber nicht unbedingt.

Junge Erwachsene denken beim Summercamp der Zeppelin Universität darüber nach, wie es nach der Schule weitergeht. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/111224 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Cool sein ist die halbe Miete. Dazu gehört bei der Jugend ein ganz eigenes Vokabular. Auch wenn nicht jedes Wort allen gefällt. Foto: dpa/Zeppelin Universität

Der Langenscheidt-Verlag hat im August die Top-Ten-Jugendwörter Deutschlands bekannt gegeben. Über mehrere Wochen hinweg konnten Jugendliche aus dem ganzen Land „Jugendwörter“ einreichen, also Wörter, die hauptsächlich von den Jüngeren genutzt werden. Aber kennen selbst alle Jugendlichen diese zehn Wörter? Und was sagen Erwachsene zu Begriffen wie „Rizz“ oder „Side Eye“? Unsere Redaktion hat bei Walzbachtalern nachgefragt.

Jakob Schulze ist 17 Jahre alt und hat von allen Wörtern auf der Liste zumindest gehört. Manche davon benutze er seltener, manche öfter. So beispielsweise das Wort „Rizz“, das Erwachsenen eher nichts sagen dürfte. „Das ist die Abkürzung von Charisma“, erklärt Schulze. „Das benutzt man ab und zu, wird aber im Vergleich zu anderen Jugendwörtern nicht so häufig genutzt.“

„Digga“ ist inzwischen ein Füllwort

Viel häufiger sei da der Begriff „Digga“. „Das sagt man ständig, in jedem Alltagssatz.“ Eigentlich ist das Wort eine Alternative zu „Kumpel“ oder „Alter“. Laut Schulze ist „Digga“ aber mittlerweile fester Bestandteil des Satzbaus vieler Jugendlicher und eher eine Art Füllwort. Der Ausdruck der Bewunderung „Slay“ wird von Schulze überhaupt nicht benutzt. „Das benutzen eher Mädchen und Leute auf der Social-Media-Plattform Tiktok. Aber auch nur aus Spaß, glaube ich. Ich weiß auch nicht, woher das kommt, aber gehört hat man das schon.“

Mit „Side Eye“, einem Begriff für Missbilligung, verhalte es sich genauso. Das Wort „Macher“, hält Schulze für ein viel besseres Jugendwort. „Das heißt, dass jemand viel erreicht hat im Leben.“ Bei der Wahl des vergangenen Jahres kam der Ausdruck in die Top Three.

Einige Begriffe wirken eher peinlich

Schulze hofft, dass „Auf Lock“, die Abkürzung für „auf locker“, die Wahl zum Jugendwort gewinnt. „Das kommt von einigen Streamern, unter anderem NiklasWilson, besser bekannt als Willy.“ Durch das Verfolgen der Streams hat sich „Auf Lock“ deshalb auch in Schulzes Sprachgebrauch eingebrannt.

Auch der 17-jährige Luis Brücker aus Jöhlingen teilt eine ähnliche Meinung wie Schulze. „Side Eye“ und „Slay“ stehe er aber weniger offen gegenüber, diese Wörter halte er für peinlich. „Rizz“ und auch die Abkürzung NPC benutze er in der Freundesgruppe dagegen sehr oft. NPC steht dabei für Non-Playable-Character und kommt aus der Computerspielszene. Der Begriff ist eine spaßige Beschreibung für Menschen, die etwas verwirrt erscheinen und herumstehen.

Genutzt wird NPC aber nicht nur von Jugendlichen. Auch der 31-jährige Yannick Dittes kennt das Wort. „Vom Zocken.“ Auch „goofy“, was so viel wie „tollpatschig“ oder „albern“ bedeutet, kann er sich aus dem Englischen herleiten. Ansonsten hört er von seinen Azubis öfter das Wort „Digga“. Und „yolo“ kennt er von früher. Die anderen Jugendwörter sagen ihm wenig.

Bernd Schirmer aus Jöhlingen ist 55 Jahre alt. Er kennt lediglich „Digga“. „Kumpel oder so ähnlich“, meint er. Wirklich viele Berührungspunkte mit dem Wort habe er aber nicht. Alle anderen Wörter der Liste lassen Schirmer nur stutzen.

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