Blutkrebs: Catrin Nemitz aus Graben-Neudorf braucht einen Stammzellenspender

Seit rund sechs Wochen wird Catrin Nemitz im Krankenhaus behandelt. Damals hat sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Die Diagnose Blutkrebs kam für sie völlig unerwartet. Bei einer Vorsorgeuntersuchung stellt ihr Hausarzt schlechte Blutwerte fest.

Sie macht einen Termin bei einem Experten. „Der Arzt sagte, er sei gespannt auf das Ergebnis, für mich klang das nicht nach etwas Schlimmem“, erinnert sich die Frau aus Graben, die in Karlsruhe arbeitet. Doch bereits einen Tag später informiert sie der Arzt telefonisch über die schlechte Diagnose. Sofort fährt Nemitz ins Krankenhaus.

Das hat sie in den vergangenen sechs Wochen nicht mehr verlassen. Sie hat auch keinen Besuch bekommen, denn sie ist außerdem seit ihrer Behandlung an Corona erkrankt. Sie hält über Video-Chats und Whatsapp Kontakt zu ihren Lieben und manchmal kommt Besuch ans Fenster – die Isolation erschwere ihr die Situation zusätzlich. Aktuell unterzieht sie sich einer Chemotherapie gegen den Krebs.

Mehr zum Thema

Diagnose kurz nach Weihnachten

Die neunjährige Pia aus Bretten braucht dringend eine Stammzellenspende

Mann von Catrin Nemitz setzt alle Hebel in Bewegung

Während Nemitz ihre Kräfte für den Kampf gegen die Krankheit nutzt, setzt ihr Mann abseits des Krankenhauses „alle Hebel in Bewegung.“ Andreas Nemitz arbeitet bei der Sparkasse Karlsruhe. Mit der Unterstützung seines Arbeitgeber hat er eine Typisierungsaktion organisiert. Denn seine Frau ist auf eine passende Stammzellenspende angewiesen.

Doch bisher ist ihr „genetischer Zwilling“ weder im familiären Umfeld noch in den Datenbanken zu finden. Selbst ihr Zwillingsbruder komme nicht in Frage, sagt Nemitz.

Wenn die Aktion nachher nicht mir hilft, hilft sie hoffentlich jemand anderem.

Catrin Nemitz, Erkrankte

Andreas Nemitz hat sich auf seiner Suche an den Verein Blut e.V gewendet. Der Verein organisiert Typisierungsaktionen rund um Karlsruhe. Bei einer solchen Aktion geben mögliche Spender eine Speichelprobe oder eine geringe Menge Blut ab. Durch die Proben kann dann festgestellt werden, ob es sich bei der Person um einen möglichen Stammzellenspender für Nemitz handelt – oder für jemand anderen.

„Wenn die Aktion nachher nicht mir hilft, hilft sie hoffentlich jemand anderem“, sagt Nemitz. Die Ergebnisse der Typisierung werden in einer internationalen Datenbank gespeichert. Jeder, der sich bereits einmal registriert hat, muss nicht erneut an der Aktion teilnehmen.

Typisierungsaktionen in Karlsruhe und Graben-Neudorf geplant

Die Aktionen von Blut e.V. richten sich an Personen zwischen 17 und 45 Jahren. Aber auch jeder andere könne helfen, betont Mandy Koch von dem Verein. Auf der Webseite sammelt der Verein Geldspenden. „Diese werden vor allem für die Kosten rund um die Aktion und die Auswertung der Proben verwendet“, sagt Koch. Denn die Typisierung einer Person koste rund 40 Euro, ist aber für die möglichen Spender umsonst.

Catrin Nemitz ist „überwältigt“ von den Spenden, den lieben Worten von Freunden, Familie und Kollegen. Und lobt den Einsatz von ihrem Mann und dem gemeinsamen Arbeitgeber. Sie sagt: „Wenn alle guten Wünsche wahr werden, dann kann nur alles gut werden.“