Mit einem Lächeln auf dem Gesicht beginnt Patrick Diebold das Gespräch. Kein Wunder, die aktuellen Umfragewerte der SPD auf Bundesebene laden dazu ein. Seine Partei liegt in der Sonntagsumfrage vor der Union.
„Ja, solche Ergebnisse tun schon gut“, sagt der sozialdemokratische Bundestagskandidat für Karlsruhe-Land. Der hiesige Wahlkreis bleibt dennoch eine Herausforderung für die Sozialdemokratie.
In die Bundeshauptstadt, wo er in den Bundestag einziehen möchte, ist der 33-Jährige schon einmal mit dem Rad gefahren. „Ich und mein Partner waren elf Tage unterwegs“, sagt Diebold.
Mit dem Fahrrad das Land zu durchreisen, sei die beste Möglichkeit, von den Menschen, deren Sorgen und Nöte zu erfahren. Vor wenigen Tagen erst ging es nach Hannover, auch auf dem Rad. „Man muss sich diese Wege suchen“, so Diebold.
Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sind Diebold besonders wichtig
Gerechtigkeit und Gleichbehandlung liegen dem gebürtigen Karlsruher am Herzen. Seine Mutter ist Thailänderin. Diebold hat Erfahrungen gemacht, wie es ist, wenn wegen der Herkunft gemobbt und gehänselt wird. Und er kennt die sozialen Ungerechtigkeiten aus dem Heimatland seiner Mutter. Diebold stellt sich Ungleichbehandlungen entgegen.
„Ich habe schon mit meinem Vater, der SPD-Mitglied war, über Gerechtigkeit gesprochen. Er hat mir die mir so wichtigen Werte in Gesprächen weitergegeben“, erinnert sich der Politiker.
Seine Eltern leben immer noch in Ettlingen, wo Diebold aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. „In der Schule war es auch, wo mein Interesse für die Politik geweckt worden ist. Das war mit 17 oder 18 im Gemeinschaftskunde-Unterricht“, erinnert er sich.
Ich bin ein geduldiger Mensch.Patrick Diebold, SPD-Bundestagskandidat Karlsruhe-Land
Seine Interessen verfolgte er damals mit Nachdruck. Parteieintritt war 2008, in den Ettlingern Ortsverein. Dort arbeitet Diebold an der Basis.
„Damals war es eine schwierige Zeit für die Sozialdemokratie, vor Ort in Ettlingen hat man das aber nicht so gespürt“, sagt Diebold. Von 2012 bis 2021 war er stellvertretender Vorsitzender in Ettlingen und Kassenwart.
Experte für Rentenpolitik
Seit 2016 engagiert sich Diebold als Mitglied im Vorstand auch im Kreisvorstand Karlsruhe-Land. Jetzt ist er in den Ortsverein Eggenstein-Leopoldshafen eingetreten. Da er mit seinem Partner in Eggenstein-Leopoldshafen zusammenlebt, war das ein sinnvoller Schritt.
„Die Rentenpolitik ist mein Steckenpferd. Da kenne ich mich aus“, sagt er. Gerade durch seine schon 14 Jahre währende Arbeit als Diplom-Verwaltungswirt bei der Deutschen Rentenversicherung hat er Erfahrung in der komplexen Materie.
Darüber hinaus seien es die Bereiche Gesundheit, Verkehr, Ernährung und die Landwirtschaft, die in seinen Interessen lägen.
Änderungen mit politischer Arbeit herbeizuführen, braucht Geduld. Diebold sieht das als seine Stärke. „Ich bin ein geduldiger Mensch“, sagt er mit einem Lächeln. Das habe er wohl von seiner Mutter geerbt, schätzt er. Auch die besonnene Art könnte auf seine thailändischen Wurzeln zurückschließen lassen. „Man darf nicht immer alles so bierernst sehen“, sagt er.