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Kleines privates Museum

Comics und Lego-Bausätze: Bernd Oberacker aus Dettenheim-Rußheim ist Sammler

Wo Lurchi auf Herrn Klöbner trifft: Bernd Oberacker aus Dettenheim-Rußheim sammelt alles – von Comics über Singles bis hin zu Lego-Bausätzen.

Keller
Bernd Oberacker in seinem Paradies im heimischen Keller: Er träumt davon, eines Tages ein richtiges Museum für seine Sammlung eröffnen zu können Foto: Andrea Baron

Wer Bernd Oberacker in den Keller seines Hauses folgt, der betritt eine andere Welt. Hinter der Tür des früheren Kohlekellers hat sich der Dettenheimer ein kleines Museum eingerichtet.

Schon der Stoß an Lego-Baukästen vor dem Eingang weist auf seine Sammelleidenschaft hin – und darauf, welche Schätze sich hinter der Tür verbergen: Ein großes Lego-Bastelset von Roboter R2-D2 aus der Science-Fiction-Reihe „Stars Wars“ wartet dort neben anderen hochgestapelten Sets darauf, zusammengebaut zu werden. Aber Zeit ist ein knappes Gut.

Oberacker öffnet die Tür zu seinem Paradies mit den Worten: „In diesem Zimmer steht mein ganzes Leben.“ Und das muss sehr abwechslungsreich sein. Denn der Versicherungskaufmann, Baujahr 1961, hat alles zusammengetragen, was in der Kindheit und Jugend prägend für ihn war.

Ich träume noch von einem eigenen Pez-Automaten.
Bernd Oberacker, Sammler

Von einem Regal lächeln Mainzelmännchen-Figuren. Ein Lurchi steht neben Gesellschaftsspielen. In einer kleinen Badewanne streiten sich die Herren Klöbner und Müller-Lüdenscheid aus dem Loriot-Sketch „Herren im Bad“.

Daneben stehen eine Sammlung seltener Quartett-Kartenspiele und noch original verpackte Pez-Bonbons. „Ich träume noch von einem eigenen Pez-Automaten“, sagt Oberacker, und seine Augen beginnen zu leuchten.

Was als Hobby anfing hat sich zu einer Art Zwang entwickelt

Man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll – auf die seltenen Lucky-Luke-Ausgaben von Bastei-Lübbe, die Münzsammlungen wie „Traumelf `69“ oder auf die akkurat katalogisierten 8.500 Singles, darunter fast alle Veröffentlichungen von Drafi Deutscher. „Wenn ich mich für etwas interessiere, dann erwacht mein Jagdtrieb. Das ist wie ein Zwang, ich muss den Gegenstand unbedingt haben“, gibt der Sammler zu.

Ob Tauschbörsen, Flohmärkte, Hefte wie das „Oldie-Markt-Magazin“ oder das Internet – der erfahrene Objekt-Jäger weiß genau, wo er seinen „Stoff“ herbekommt.

Jeden Tag besucht er sein kleines Museum voller Kuriositäten. Auch eine Flasche Krimsekt ist darunter. „Die hat mein Vater kurz vor seinem Tod gekauft“, erzählt der 60-Jährige. Ständig muss er etwas umschichten und umstellen, um Platz für weitere Exponate zu schaffen.

Es ist klar, dass der Raum bald am Ende seines Fassungsvermögens angekommen sein wird. „Vielleicht kann ich ja draußen vor dem Zimmer ein Regal aufstellen“, überlegt der Besitzer von 3.500 Langschallplatten.

Langjähriges Hobby mit Liebe zum Detail

Seit 1990 hat er seine Sammlung mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Gelegentlich gebe es „kleinere Diskussionen“ mit seiner Frau, aber da er das restliche Haus nicht zustellt, herrsche gewissermaßen Burgfrieden. In seinem Projekt stecken jede Menge Zeit und Geld. Bernd Oberacker ist zudem seit Kindertagen auch leidenschaftlicher Autogrammkarten-Jäger.

Handsignierte Karten von US-Star William Conrad alias „Cannon“ und Charlie Chaplin sind seine größten Schätze. „Meine Sammlung ist meine Insel. Hier komme ich zur Ruhe und kann abschalten“, erklärt der Lego-Fan und streicht dabei liebevoll über seine „Guild“-E-Gitarre.

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