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Wahl am 29. Januar

Bürgermeisterkandidaten stellen sich in Dettenheim den Fragen der Bürger

Am 29. Januar wählen die Bürgerinnen und Bürger in Dettenheim einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Am Mittwochabend stellten sich die vier Kandidaten dem Publikum in der Rußheimer Pfinzhalle vor.

Gut gelaunte Bewerber: Amtsinhaberin Ute Göbelbecker und ihre Herausforderer Uwe Pohl, Frank Bolz und Bernd Oberacker (von links) bei der Kandidatenvorstellung in der Rußheimer Pfinzhalle.
Amtsinhaberin Ute Göbelbecker und ihre Herausforderer Uwe Pohl, Frank Bolz und Bernd Oberacker (von links) bei der Kandidatenvorstellung in der Rußheimer Pfinzhalle. Foto: Dominic Körner

Volles Haus in Rußheim: Auch die zweite Kandidatenvorstellung für die Bürgermeisterwahl am 29. Januar in Dettenheim stößt auf großes Interesse. Am Mittwochabend bleibt in der Pfinzhalle bei mehr als 400 Besuchern kein Platz frei.

Ein Thema, das mehrere Fragensteller beschäftigt, ist die Pachterhöhung für ein Vereinsgrundstück im Ort. Amtsinhaberin Ute Göbelbecker (Freie Wähler) verteidigt den Schritt. In einem genannten Fall handele es sich um einen Erbpachtvertrag. Die Gemeinde müsse sich bei der Pachtfestlegung am Bodenrichtwert orientieren.

Uwe Pohl (parteilos) äußert sich „erschüttert“ über die von einem Bürger thematisierte Erhöhung von 20 auf 500 Euro im Jahr. Frank Bolz kritisiert die aus seiner Sicht „fehlende Kommunikation und mangelnde Wertschätzung“ der Gemeinde gegenüber den Vereinen.

Fragen nach Naturschutz und Vereinspachten

Bernd Oberacker (parteilos) kündigt an, er wolle prüfen, ob die Gemeinde auf die hohen Pachteinnahmen angewiesen sei. Er könne sich einen einheitlichen Betrag für alle Vereine vorstellen.

Eine weitere Bürgerin fragt die Kandidaten, wie proaktiv sie sich für den Naturschutz in der Gemeinde einsetzen wollen. Er sei bestrebt, das Naturschutzgebiet in Dettenheim zu erhalten, sagt Pohl.

Bolz betont, der Naturschutz liege ihm am Herzen. Er wolle „Förderprogramme nutzen, um diesen Schatz zu erhalten“. Oberacker verweist auf Ökopunkte, die eine Gemeinde durch die Schaffung von Schutzgebieten erwerben und als Ausgleich für künftige Bauvorhaben einsetzen könne.

Für Göbelbecker ist die Natur „unser größtes Pfund“. Sie weist unter anderem auf den Konflikt zwischen Naturschutz und Landwirtschaft hin. Hier müsse man beide Parteien hören, es brauche einen „Interessenausgleich“.

Ute Göbelbecker betont Verdienste in den vergangenen Jahren

Göbelbecker betont in ihrer Rede, was die Gemeinde in den vergangenen acht Jahren unter ihrer Leitung erreicht habe. Beispielhaft nennt sie die Eröffnung der Seniorenheime in beiden Ortsteilen, die Erweiterung des Kindergartens „Sternschnuppe“ und das Durchfahrtsverbot für Lkw im überregionalen Verkehr auf der L602.

Im Hinblick auf den Klimawandel und Starkregenereignisse habe die Gemeinde mit der Aufweitung des Kanalsystems begonnen. In den kommenden Jahren wolle sie ausreichend Kindergartenplätze schaffen und dem steigenden Platzbedarf an der Tullaschule gerecht werden.

Uwe Pohl legt Fokus auf Finanzpolitik und Familien

Uwe Pohl spricht sich für eine solide Finanz- und Haushaltspolitik aus. „Kommunale Pflichtaufgaben stehen dabei immer im Vordergrund“, betont der selbstständige Projektmanager aus Dettenheim.

Pohl will Angebote in der Sozialarbeit und Betreuung ausbauen, bezahlbaren Wohnraum für junge Familien schaffen und die alten Ortskerne aufwerten. Außerdem kündigt er an, ein Familien- und Seniorenbüro einrichten zu wollen.

Den Jugendlichen in Dettenheim stellt Pohl ein betreutes Jugendzentrum in Aussicht. Darüber hinaus plant er eine umfangreiche Vereinsförderung.

Frank Bolz will die Vereine fördern und die Jugend beteiligen

Frank Bolz, Schreinermeister aus Dettenheim, wird von der CDU und der SPD unterstützt. Als Rathauschef will er einen besonderen Fokus auf den Bürgerservice legen.

Um die vom Land anvisierte Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, will er den Ausbau von Photovoltaikanlagen in Dettenheim vorantreiben. Ferner stehe er für einen gesteuerten Polder im Elisabethenwört.

Als Bürgermeister wolle er zudem das Ehrenamt stärken, sagt Bolz. Als weitere wichtige Themen nennt er den Ausbau der Kinderbetreuung, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Einrichtung eines Jugendforums.

Bernd Oberacker spricht sich gegen die Geothermie in Dettenheim aus

Auch Bernd Oberacker will Rathauschef in seiner Heimatgemeinde werden. Sein oberstes Ziel: die Tiefengeothermie in Dettenheim verhindern. Die Technik zur Gewinnung von Erdwärme hält er für „hochkompliziert und noch lange nicht ausgereift“.

Außerdem will Oberacker die beiden Ortsteile „so weit zusammenbringen, dass uns am Ende nur noch der Dialekt trennt“. Er wolle wieder Leben ins Dorf- und Vereinsleben bringen, kündigt er an.

Oberacker bringt unter anderem einen regelmäßigen Markttag und einen gemeinsamen Festplatz zwischen beiden Ortsteilen ins Gespräch. Zudem wolle er die Kindergärten ausbauen.

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