„Erfreulich ist, dass auch 2023 im Kernhaushalt keine Kreditaufnahme geplant ist“, hob Bürgermeisterin Ute Göbelbecker (Freie Wähler) hervor. Gleiches gelte auch für die mittelfristige Finanzplanung. Insofern bleibe die Kommune auch in den kommenden Jahren im Prinzip schuldenfrei. Denn der Schuldenstand zum Jahresende von zwei Millionen Euro betreffe ausschließlich das zinsfreie Darlehen für die Gewinne abwerfende Beteiligung an der Netze BW.
Mit knapp 17 Millionen Euro bewege sich das Haushaltsvolumen auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren, so Göbelbecker. Bei den Investitionen liege man um 1,7 Millionen Euro höher als 2022. Im Finanzhaushalt ergibt sich ein Zahlungsmittelüberschuss von 616.400 Euro, was der früheren Zuführungsrate entspricht. Im Ergebnishaushalt ergibt sich ein Minus von 596.700 Euro. Den Umfang bezeichnete Göbelbecker als vertretbar.
Verkauf von Baugrundstücken ist 2023 größter Einnahmenblock in Dettenheim
Mit einem ausgeglichenen Ergebnis wird im mittelfristigen Planungszeitraum bis 2026 erst ab dem Haushaltsjahr 2025 gerechnet, erläuterte Rechnungsamtsleiter Stefan Schuhmacher. Er strich heraus, dass man seit 2020 die Rücklagen jährlich ausgebaut habe. Man plane zu Ende 2023 mit einem Stand von über 2,7 Millionen Euro an liquiden Mitteln. Noch seien die Haushalte für 2021 und 2022 nicht endgültig abgerechnet, doch wie 2020 zeige sich ein erheblich besseres Ergebnis als im Planansatz, so Schuhmacher. In diese Tendenz bezog er auch den Haushalt 2023 ein.
Der Verkauf von Baugrundstücken im Baugebiet „Hagäcker-Weglangenäcker“ ist 2023 mit über 1,3 Millionen Euro der größte Einnahmenblock. Bei den investiven Ausgaben sind insgesamt 6,6 Millionen Euro vorgesehen. Als wichtigste Vorhaben nannte Göbelbecker die Sanierung des Wasserwerks und der Dettenheimer Straße sowie die fortschreitende Kanalnetzsanierung. Rund 1,7 Millionen Euro entfallen auf die Ortskernsanierung Liedolsheim.
„Wir möchten weiterhin solide wirtschaften. Das bildet der Plan ab“, resümierte Göbelbecker. Sie wies darauf hin, dass die Gemeinde schwach beim Gewerbe und weiter von Landeszuweisungen abhängig sei. „Umso mehr fordern wir eine auskömmliche Finanzierung durch das Land, um den vielfältigen Aufgaben auch in Zukunft gerecht zu werden.“