Der Leiter des für Dettenheim zuständigen Polizeireviers Philippsburg bescheinigt Dettenheim ein hohes Sicherheitsniveau. Die Kriminalitätsbelastung liege auf 100.000 Einwohner gerechnet bei lediglich 4,6 Prozent, so Axel Schweitzer. Im Revierbereich sei Dettenheim damit neben Hambrücken das ruhigste Pflaster.
Erfasst wurden in Dettenheim im vergangenen Jahr insgesamt 152 Straftaten und damit gegenüber 2021 acht Fälle mehr. Das bedeutet einen leichten Anstieg von 5,6 Prozent.
„Nach der Coronapandemie waren allgemein wieder mehr Leute unterwegs, mit der Folge, dass auch wieder mehr passierte“, nennt Schweitzer einen Grund für Zuwächse, die im Landkreis Karlsruhe und Revierbereich merklich höher lagen. Besonders markant waren sie in Graben-Neudorf mit seinem auch für Dettenheim zuständigen Polizeiposten.
Positiv entwickelte sich die Aufklärungsquote, die in Dettenheim mit 54,6 Prozent um 14 Prozent anstieg. Rohheitsdelikte kletterten von 14 auf 25 Fälle. Nach oben gingen ebenfalls sonstige Delikte, worunter Beleidigungen und Sachbeschädigungen wie zerkratzte Fahrzeuge fallen.
Oktoberfest treibt Statistik bei Körperverletzungen in die Höhe
Zu Bedrohungsdelikten merkt Schweitzer an, dass diese oft über Whatsapp erfolgen, was Leute mittlerweile auch aktiver und schneller zur Anzeige bringen würden. Bei Körperverletzungen, die von zehn auf 17 Fällen stiegen, sprach er speziell das Oktoberfest an.
Diebstähle gingen leicht von 50 auf 46 Fälle zurück. Einzig Fahrraddiebstählen haben zugenommen, von null im Jahr 2021 auf nunmehr vier Fälle, darunter ein E-Bike-Diebstahl. Auch hier habe Graben-Neudorf mit dem Brennpunkt Bahnhof ganz andere Zahlen, so Schweitzer.
Nach Corona nehmen auch die Internetbetrügereien ab
Betrugsdelikte hätten sich in Dettenheim um knapp 32 Prozent auf 13 Fälle vermindert. Auch zu dieser erfreulichen Entwicklung weist Schweitzer auf Internetkriminalität und Auswirkungen der Pandemie hin. Während des damaligen Hochs bei Online-Bestellungen habe es mehr Fälle gegeben.
Nicht ins Gewicht fiel Dettenheim beim sogenannten Enkeltrick und der Masche „falscher Polizist“, was andernorts sehr hohe Schädigungen nach sich zieht, so Schweitzer. Bei lediglich zwei Vorfällen alkoholisierter Personen machte sich das grassierende Problem von Gewalt gegen Polizeibeamte oder Rettungskräften in Dettenheim nur unwesentlich bemerkbar.
Bei 786 von der Polizei behandelten Vorfällen fielen vor allem Vermisstenfälle auf, was Schweitzer mit abgängigen Personen aus der Außenstelle der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee erklärt.
Unspektakulär habe sich auch das Unfallgeschehen entwickelt, mit 114 gegenüber 102 Unfällen. Weitgehend waren es Unfälle mit Sachschäden. 2022 habe es acht Verletzte gegeben (2021 waren es noch 18), allerdings wurde bei einem Unfall in Rußheim auf der neuen L602 ein Mann schwer verletzt.