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„Sauberer Baggersee und Rhein“

Müllsammel-Aktion in Liedolsheim: Auch eine kaputte Biertischgarnitur liegt in der Natur

Der Angelverein und das Jugendzentrum Liedolsheim haben die Aktion „Sauberer Baggersee und Rhein“ gestartet.

Putzete in Dettenheim
Einen Haufen Müll haben die Teilnehmer der Aktion zusammengetragen. Foto: Kristin Laske

Nicht zum Fischen sind sie hier: Steffen Klefenz und die anderen Mitglieder des Angelvereins Liedolsheim kommen aus einem anderen Grund. „Angelvereine sind in Verruf geraten, aber wir machen viel mehr als nur angeln“, sagt der Vizevorstand des Vereins. Das kann zum Beispiel so aussehen: Greifzange in die Hand und Müll sammeln – wie am Wochenende.

Gemeinsam mit dem Jugendzentrum Liedolsheim hat der Angelverein die Aktion „Sauberer Baggersee und Rhein“ gestartet. Wertschätzung fand der Arbeitseinsatz durch den Besuch von Bürgermeister Frank Bolz (CDU) am Ende der Aktion. Um die 30 Helfer kamen zum Fischerheim.

Es ist in unser aller Interesse, Müll einzusammeln.
Timo Funk, Vorstand des Jugendzentrums

„Es ist in unser aller Interesse, Müll einzusammeln und als gutes Beispiel voranzugehen“, sagt Timo Funk, Vorstand des Jugendzentrums. Er ist selbst Angler und hatte die Idee für die Aktion. Es sei schade, zu sehen, dass immer mehr Müll weggeschmissen wird, so Funk. Er hält es für wichtig, dass Jugendliche früh Hand anlegen und für das Problem sensibilisiert werden.

Müll an Rhein und Baggersee: Kritik an Rücksichtslosigkeit der Menschen

Aufgeteilt auf mehrere Gruppen nehmen sich die Ehrenamtlichen unterschiedliche Stellen am Baggersee Giesen und am Rhein vor.

Es wird keine Rücksicht mehr genommen.
Steffen Klefenz, Mitglied des Angelvereins Liedolsheim

Zu einer der Gruppen gehört neben drei weiteren Teilnehmern vom Angelverein auch Steffen Klefenz. „Es wird keine Rücksicht mehr genommen“, sagt er, während er mit einer Greifzange Zigarettenkippen aufsammelt. Es sei für die Menschen bequemer, den Abfall einfach liegen zu lassen.

Ein weiteres Mitglied des Angelvereins, Anita Werder, hat festgestellt: „Bei den Stegen liegt immer viel Müll.“ Vor allem Dosen, Glasflaschen, Einweggrills und Lebensmittelverpackungen würden die Menschen dort zurücklassen. Das sei verstärkt in der Badesaison der Fall. Doch am meisten Unrat finde sich am Rhein, weil fließende Gewässer viel anspülen.

Müll hat Auswirkungen auf die Tierwelt in Liedolsheim

Die Müllverschmutzung gehe nicht spurlos an den Tieren vorbei, sagt Klefenz. „Der Schwan ist auch schon verdreckt rumgeschwommen“, erzählt er. In Fischen finde man immer wieder Plastikteilchen. Gefährlich seien auch Glasscherben und andere spitze Gegenstände. Daran könnten sich Tiere Wunden zuziehen.

Der Angler kann daher nur den Kopf schütteln, als die Helfer eine kaputte Metalltonne finden. „Mäuse oder Fische könnten sich an den scharfen Stellen verletzen“, sagt Klefenz.

Er findet es wichtig, dass den Jugendlichen die Folgen der Verschmutzung bewusst werden. Über die Müllsammelaktion sagt er: „Es muss Spaß machen, dann helfen sie auch gerne.“ So schätzen die beiden Jugendlichen in der Gruppe besonders die Gesellschaft während der Aktion. Beide achten selbst darauf, keinen Müll liegen zu lassen, wenn sie in der Natur sind.

Was bei der Putzaktion in Liedolsheim zusammengekommen ist

Als die Ehrenamtlichen den Weg zum Badesee entlanglaufen, finden sie vor allem Zigarettenkippen und viel Plastik. Am See sowie auf dem Parkplatz liegt am meisten Müll. Unerwartet ist der Fund einer kaputten Biertischgarnitur.

Während sie eine Mülltüte nach der anderen füllen, achten die Helfer darauf, Abstand zu den Gebüschen zu halten. Denn der Vorsitzende des Angelvereins, Erhard Schröder, erinnerte zu Beginn der Aktion: „Es ist Brutzeit. Alle Tiere werden in Ruhe gelassen.“

Am Ende ist viel Müll zusammengekommen. Zu den Funden einer anderen Gruppe gehören unter anderem ein Regal, ein Ölklumpen und ein Abflussrohr. „Es ist krass, wie viel Müll im Busch liegt“, stellt Aileen Küßner entsetzt fest Für die Teilnehmer hat sich der Einsatz gelohnt.

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