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Intelligente Verkehrssteuerung

Dreispuriger Ausbau der B 36 bei Linkenheim-Hochstetten könnte 2024 beginnen

Die Bundesstraße 36 zwischen der Ausfahrt KIT Campus Nord und dem Abzweig Hochstetten sorgt immer wieder für lange Staus. Der dreispurige Ausbau soll dem Abhilfe schaffen. Pläne dafür könnten in Kürze fertig sein - und die sehen eine intelligente Verkehrssteuerung vor.

B36 mit Autoschlange
Die Bezeichnung Nadelöhr hat sich die B 36 zwischen der Ausfahrt KIT Campus Nord und dem Abzweig Hochstetten längst „verdient“. Foto: Klaus Müller

Die Bezeichnung Nadelöhr hat sich die Bundesstraße 36 zwischen der Ausfahrt KIT Campus Nord und dem Abzweig Hochstetten längst verdient. Dass es dort in beiden Richtungen auf einer Länge von knapp fünf Kilometern einspurig zugeht, sorgte und sorgt immer wieder für zähfließenden Verkehr bis hin zu langen Staus. Vor allem wenn es in diesem Streckenabschnitt mal wieder kracht – wenn irgendjemand zu einem folgenschweren Überholmanöver auf der stark befahrenen Bundesstraße ansetzt

„Vornedran“ und „hintendran“ ist die B 36 bereits ausgebaut. Nur eben nicht im besagten Streckenabschnitt. Immerhin, sofern man für den Ausbau ist, besteht Hoffnung, dass sich an diesem Zustand über kurz oder lang – wohl mehr lang –etwas ändert. Zurzeit wird im Regierungspräsidium (RP) am planerischen Ausbau-Vorentwurf gearbeitet.

Vorentwurf könnte im Frühjahr noch fertig sein

„Im Frühjahr könnten wir damit fertig sein“, sagte auf BNN-Nachfrage Axel Speer, Leiter des Referats Straßenplanung. Jener Vorentwurf sieht den Ausbau der bislang zweispurigen Bundesstraße zu einer dreispurigen Straße vor. Der Verkehr soll laut Speer über eine Telematikeinrichtung gesteuert werden.

Was bedeutet: Morgens, wenn die Berufspendler Richtung Karlsruhe strömen, werden zwei Spuren „freigeschaltet“. Beim Feierabendverkehr wird umgekehrt verfahren. Der Vorentwurfsplanung, die auf diese Thematik eingeht, fällt eine doch recht entscheidende Bedeutung zu. „Der Entwurf geht ans Bundesverkehrsministerium. Dort wird entschieden, ob die Planung so weitergeführt werden kann“, erläutert Speer. Stand heute sei davon auszugehen.

Danach nimmt die Angelegenheit ihren weiteren Verlauf: Das Planfeststellungsverfahren wird eingeleitet. Dann kommt der Aufstellungsbeschluss. Und daraufhin die Feinplanung. Die Öffentlichkeit muss zu dem Vorhaben auch noch gehört werden. Lange Strecke, kurzer Sinn: Das Regierungspräsidium geht aktuell von einem möglichen Baubeginn 2024 aus. Etwa zehn Millionen Euro soll der Ausbau kosten.

Finanzierung erfolgt aus Extra-Budget-Topf

Durchaus als Vorteil erweist es sich bei dem Projekt, dass sich die Ausbaustrecke nicht im Bundesverkehrswegeplan befindet. Vereinfacht ausgedrückt sind im Bundesverkehrswegeplan bundesweit Straßenbauprojekte aufgeführt, die – abhängig vom Dringlichkeitsbedarf – in den nächsten Jahren angegangen werden sollen.

Die Finanzierung der B36 erfolgt aus einem Extra-Budget-Topf. Der Vorteil daran: „Wir können unabhängig und schneller planen“, sagt Speer. Und warum, bei dem hohen Verkehrsaufkommen auf der Strecke, nicht gleich ein vierspuriger Ausbau? Der hätte laut Regierungspräsidium zu deutlich größeren Eingriffen geführt. Vorhandene Brückenbauwerke hätten abgerissen oder aufwendig vergrößert werden müssen. Zudem hätte man mehr Fläche versiegeln müssen.

Als wichtigste Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau ist eine Grünbrücke (nahe der Bahnbrücke zum KIT Campus Nord) vorgesehen. „Damit wollen wir eine sichere Querungsmöglichkeit für Tiere schaffen“, so Speer. Gegenwärtig halten Zäune die Tiere vom Wildwechsel ab. Gespannt und in der Hoffnung, dass sich das Vorhaben auch tatsächlich umsetzen lässt, wird von Linkenheim-Hochstetten aus das Projekt verfolgt.

„Für uns ist die B36 die wichtigste überörtliche Anbindung ans Straßenverkehrsnetz“, betont Bürgermeister Michael Möslang. „Wenn die B36 überlastet ist, kommt es in den Morgenstunden zu Rückstau-Situationen bis in den Ort hinein.“ Die Gemeinde unterstütze das Projekt. „Für uns das verkehrstechnisch bedeutsamste Projekt, leider ohne dass wir wirklich Einfluss auf den Verfahrensverlauf und den Ausbau selbst haben“.

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