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Interview

Abschied aus Eggenstein-Leopoldshafen: Pfarrerin Alexandra Wetteskind spricht über ihren weiteren Weg

Pfarrerin Alexandra Wetteskind verlässt die Gemeinde Eggenstein nach dem Ende ihrer Elternzeit. Sie erzählt zu den Gründen ihres Abschieds, ihren Erfahrungen im Amt und ihren weiteren Weg. 

Pfarrerin Alexandra Wetteskind
Pfarrerin Alexandra Wetteskind hat während der Coronazeit Online-Gottesdienste über Youtube gehalten Foto: Alexander Werner

Die Kirchengemeinde Eggenstein-Leopoldshafen hat feierlich ihre Pfarrerin Alexandra Wetteskind verabschiedet. Die 34-Jährige zieht mit Ablauf ihrer Dienstzeit Ende des Monats um. Wetteskind stammt aus Tübingen, ist in Leverkusen aufgewachsen und hat eine Zeit lang bei Lörrach gelebt. Die Theologin war nach eineinhalbjähriger Vakanzzeit im Dezember 2020 in Eggenstein angetreten. Die Pfarrerin erzählt im Interview zu den Gründen ihres Abschieds, ihren Erfahrungen im Amt und ihren weiteren Weg. 

Wetteskind geht in den Schuldienst

Was hat Sie dazu bewegt, Eggenstein nach recht kurzer Amtszeit zu verlassen?
Alexandra Wetteskind 
Es waren verschiedene Aspekte. Ich bin seit Frühjahr 2022 in Elternzeit. Ich überlegte lange, ob ich die Elternzeit verlängern oder nun wieder zu 50 Prozent einsteigen sollte. Das ist aber in Eggenstein wegen der Größe der Kirchengemeinde und der Personallage nicht möglich. 100 Prozent hätte ich mir nicht vorstellen können, weil meine Tochter noch zu klein ist und mein Mann Daniel und ich keine Familie im Ort haben. Da blieb mir nicht viel anderes übrig, als aufzuhören. Ansonsten wäre ich gerne geblieben. Ich erlebte eine tolle Gemeinde, einen tollen Kirchengemeinderat, eine sehr gute Zusammenarbeit im Team und mit Kollegen in der Region. 
Wie sieht nun Ihr weiterer Weg aus?
Alexandra Wetteskind 
Wir werden in den Landkreis Lörrach umziehen, wo ich im Frühjahr als „Pfarrerin im Schuldienst“ Religionsunterricht geben werde. Der Schuldienst ist für mich familiär planbarer, weil es keine Abendtermine und keine spontanen Aufgaben gibt. Außerdem wohnen dort Großeltern. Religionsunterricht gab ich immer sehr gern. So werde ich auch meine Tätigkeit in der Eggensteiner Linderschule vermissen. Viele Menschen sind traurig, dass es so gekommen ist. Gerade viele Frauen zeigten Verständnis dafür, dass es nicht einfach ist, Beruf und Kind zu vereinbaren und bestärkten mich in meinem Entscheid für Kind und Familie. Meine Verabschiedung mit Gottesdienst war sehr schön. 
Was konnten Sie von Ihren Zielen, wie alternativen Gottesdiensten, verwirklichen?
Alexandra Wetteskind 
In der schwierigen Coronazeit war leider nicht viel möglich. Ich freute mich, dass unsere Online-Gottesdienste über Youtube recht gut nachgefragt wurden, wie auch ein Gottesdienst mit Kollegen über Instagram. Ich hatte für unsere Gottesdienste die Aufnahmen und den Videoschnitt übernommen. Kompliziert waren Gottesdienst in der kleinen Kirche auch nach den Lockerungen mit Abstandsgebot, 2G- und 3G-Regeln. Ich hätte Online auch danach weitergemacht, weil ich es für wichtig halte, dass eine Gemeinde auch dort präsent ist. So habe ich auch mit angestoßen, eine neue Homepage einzurichten. Trotz der Pandemie-Einschränkungen habe ich aber weiter in Kontakt mit den Menschen gehabt und sie betreut etwa bei Kasualien wie Taufe oder Beerdigung. Trotz allem war es für mich eine schöne und gesegnete Zeit und ich gehe mit schwerem Herzen. 
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