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Förderung der Kernenergie durch die EU

Atomkraftgegner machen bei Mahnwache am KIT Campus Nord ihrer Entrüstung Luft

Am KIT Campus Nord in Leopoldshafen mit Fokus auf das dortige EU Joint Research Center haben Atomkraftgegner bei einer Mahnwache ihrer Entrüstung Luft gemacht.

Anit-Atom-Demo Leo
Im Bündnis verurteilen Anti-Atomgruppen mit Brigitte Schilli, Wolfgang Oberacker und Harry Block (von rechts) am KIT die aktuelle EU-Politik. Foto: Alexander Werner

Anlass war der Antrag der EU-Kommission, Atomenergie als nachhaltige Energie und Anlageform innerhalb der sogenannten Taxonomie einzustufen. Die Taxonomie-Verordnung der EU aus dem Jahr 2020 soll die Reduzierung umweltschädlicher Treibhausgase vorantreiben.

Die Vertreter des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Anti-Atomgruppe Karlsruhe und der Bürgerinitiative Müll und Umwelt Karlsruhe gab es eigentlich keine Zweifel daran, dass ein für sie untragbarer EU-Entschluss zugunsten der Atomenergie trotz aller Widerstände fallen wird. Dieser bedeutet, dass Atomkraft als grüne Energieform anerkannt wird.

Wir sind hier, um zu verdeutlichen, dass diese Entwicklung verhindert werden muss.
Wolfgang Oberacker aus Linkenheim-Hochstetten

Angemeldet hatte die Mahnwache Wolfgang Oberacker aus Linkenheim-Hochstetten. „Uns treibt der völlig unverständliche Beschluss zur Taxonomie an. Wir sind hier, um zu verdeutlichen, dass diese Entwicklung verhindert werden muss. Es ist weder nachhaltig noch grün und steht dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien entgegen“, erklärte er. „Österreich und Luxemburg wollen dagegen klagen und wir fordern, dass sich Deutschland dem anschließt“, hebt er hervor.

„Wir nehmen nicht hin, dass hier am EU Joint Research Center die Brennstoffforschung für eine neue Generation von Atomreaktoren weiterhin stattfinden wird“, bekräftigte Sprecherin Brigitte Schilli aus Leopoldshafen. Betrieben werde das Center für die Länder, die weiter auf Atomkraft setzen. Vor Ort werde weiterhin neuer Atommüll produziert und eingelagert.

„Wir haben von den atomaren Hinterlassenschaften der Atomforschung seit 1956 die Nase gestrichen voll“, verdeutlichte Schilli ihre Kritik. „Wir sind hier in Solidarität mit den rund 250.000 Menschen, die mit Stand 13. Januar eine Petition an die neue Bundesregierung unterzeichnet haben, und mit all den vielen Anderen, die aufgestanden sind gegen das vom Joint Research Center erstellte Gutachten.“ Dieses Gutachten habe eine Steilvorlage für die schon immer atomfreundlich gesinnte EU-Kommission abgegeben.

„Der Ort, an dem wir stehen, zeigt, dass nichts nachhaltig ist, außer die Dauer der Lagerung des Atommülls“, ergänzte Harry Block (BUND). „Der Müll kostet die Allgemeinheit ein Vermögen. Das wird mit der Anerkennung der Taxomonie so weitergehen.“ Mit dem Gutachten des EU Research Centers habe man den Bock zum Gärtner gemacht. Sicherheit und militärische Aspekte seien komplett außen vor gelassen worden und an neuen Brennstoffen für sogenannte Small Reactors werde weiter geforscht, empörte er sich.

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