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Bewerber für Amt im Rathaus

Großes Interesse an zweiter Kandidatenrunde für Bürgermeisterwahl in Eggenstein-Leopoldshafen

Zum zweiten Mal haben sich die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Eggenstein-Leopoldshafen den Fragen der Bürger gestellt.

Kandidatenvorstellung Bürgermeisterwahl 2022 Eggenstein-Leopoldshafen
Karin Schroff, Peter Kohler, Lukas Lang, Dominik Wolf und Jürgen Ehrmann (von links) bei der zweiten Vorstellungsrunde. Foto: Andrea Baron

„Haben Sie eine Ahnung, auf welches Abenteuer Sie sich im Falle eines Wahlsieges im Bezug auf Besoldung und Pension einlassen?“: Auf die schriftlich eingereichte Frage eines Bürgers antworteten die Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Eggenstein-Leopoldshafen mit amüsierter Ehrlichkeit.

Lukas Lang verwies darauf, dass er mit seinen 28 Jahren noch nicht an Rente denke. Dominik Wolf vermutete, dass man mit einem Bürgermeister-Salär „nicht an der Armut kratzt“ und Jürgen Ehrmann betonte, dass er genau wisse, wie hart dieses Geld verdient wird.

Auch die zweite Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in der Hasebockhalle in Eggenstein stieß auf großes Interesse. Fast alle der 395 Stühle waren besetzt. „Ich habe noch keinen Favoriten und möchte mir einen persönlichen Eindruck von den Bewerbern machen. Für mich als Ur-Eggensteiner ist es wichtig zu wissen, wer hier kandidiert“, sagt ein 57-jähriger Besucher.

Die Kandidaten Karin Schroff, Peter Kohler, Lukas Lang, Dominik Wolf und Jürgen Ehrmann nutzten nach der Erstpräsentation in der Rheinhalle Leopoldshafen erneut die Gelegenheit, sich und ihre Visionen für die Gemeinde in einer zehnminütigen Rede zu präsentieren.

Bürgermeisterwahl Eggenstein-Leopoldshafen: Bewerber stellen ihre Positionen vor

Karin Schroff, Polizeihauptkommissarin aus Ubstadt-Weiher, wertet die Tatsache, dass sie nicht aus dem Ort kommt, als Vorteil – so habe man einen unverstellteren Blick. „Ich sehe mich als Kümmerin“, betonte die 40-Jährige. Applaus, als sie betont, im Fall ihrer Wahl sofort nach Eggenstein-Leopoldshafen zu ziehen, wo sie sich jetzt schon sehr wohl fühle.

IT-Experte Peter Kohler möchte den Service-Gedanken für die Bürger verstärken. Er habe zwar keine tieferen Verwaltungs-Kenntnisse, könne aber seine langjährigen Erfahrungen aus der freien Wirtschaft einbringen.

Verwaltungsfachwirt Lukas Lang, mit 28 Jahren der jüngste Bewerber, will den Photovoltaik-Ausbau vorantreiben, setzt auf ein „Rathaus der kurzen Dienstwege“, sowie eine vertrauens- und verantwortungsvolle Beziehung zur Bürgerschaft.

Dominik Wolf, ebenfalls Verwaltungsfachwirt, möchte mehr Wertschätzung für die Vereine erreichen, Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann beabsichtig, die Bürger stärker in die Entscheidungsabläufe einbinden und nennt als Herzensthemen unter anderm Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule sowie Rathauserweiterung und-Sanierung.

Bei der Fragerunde im Anschluss gab es eine breite Themenpalette. Eine ältere Dame wollte wissen, ob es sich bei den Kandidaten um „Konfessionslose oder Scientologen“ handle, worauf alle Kandidaten schmunzelnd ihre jeweilige Konfessionszugehörigkeit nannten.

Bürgerfragen sorgen mitunter für Erheiterung

Ein anderer Bürger fragte etwas provokant, ob man hier im Saal wisse, wo das „Schlafzimmer der Gemeinde“ sei und erntete zunächst Ratlosigkeit. Bernd Stober, der die Veranstaltung moderierte, rettete die Situation mit der Bemerkung „Ich weiß zumindest, wo meines ist.“

Gemeint war die von einigen derzeit als unzureichend wahrgenommene Service-Qualität im Rathaus; Termine und persönliche Gespräche mit Mitarbeitern seien nur schwer zu bekommen, was auch ein anderer Fragesteller monierte.

Jürgen Ehrmann betonte, dass Corona und Home-Office-Pflicht zu Engpässen geführt habe, man aber wieder auf einem guten Weg zu mehr Bürgerservice sei. Es ploppten auch Reizthemen wie Tiefengeothermie, die geplante Bahntrasse und Fachpersonal-Mangel auf.

Jetzt liegt es an den 17.000 Bürgerinnen und Bürgern von Eggenstein-Leopoldshafen, am kommenden Sonntag zu entscheiden, welcher der fünf Kandidaten ab 22. Februar 2023 für acht Jahre der neue Hausherr und Nachfolger von Bürgermeister Bernd Stober im Rathaus wird, der dieses Amt 24 Jahre lang bekleidet hat.

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