Der Tod von Queen Elizabeth hat am Donnerstag große Trauer in Großbritannien ausgelöst. Auch Briten in der Region sind betroffen. Sie würdigen die Verdienste der verstorbenen Königin während ihrer 70-jährigen Regentschaft.
„Queen Elizabeth hat alles verkörpert, für das Großbritannien steht“, sagt David Spelman-Kranich, aus England stammender Grünen-Fraktionssprecher im Gemeinderat Eggenstein-Leopoldshafen. „Sie war höflich, zurückhaltend und pflichtbewusst.“
Sie habe ein „Leben im Dienst der Nation geführt“. Noch zwei Tage vor ihrem Tod hatte die Monarchin, von ihrer Krankheit gezeichnet, die neue Premierministerin Liz Truss zur Regierungschefin ernannt.
Laut Spelman-Kranich, der seit 1978 in Deutschland lebt, war die Königin auf der Insel sehr beliebt. Nur einmal habe sie in der Kritik gestanden: nach ihrer unterkühlten Reaktion auf den Tod von Prinzessin Diana vor 25 Jahren.
Spelman-Kranich erinnert sich noch heute an einen öffentlichen Auftritt von Elizabeth. „Ich habe sie selbst einmal gesehen, allerdings nur aus der Entfernung“, sagt der Gemeinderat – vor mehr als 40 Jahren bei einem Besuch der nordenglischen Stadt Lancaster.
Auch in der walisischen Partnergemeinde von Graben-Neudorf herrscht Betroffenheit
Andria Mang, Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Realschule in Berghausen, erfuhr vom Tod der Queen beim Besuch ihrer Familie in Brighton. „Als im Radio gesagt wurde, dass sich die Familie um die Königin versammelt, wurde uns klar, dass es ihr nicht gut geht“, sagt die Engländerin, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt.
Ein Leben ohne Elizabeth ist für Mang kaum vorstellbar: „Es hat sich angefühlt, als wäre sie für immer da.“
Queen Elizabeth hat alles verkörpert, für das Großbritannien steht.David Spelman-Kranich, englischer Gemeinderat aus Eggenstein-Leopoldshafen
Große Betroffenheit auch in Wales: „Ihr Tod war keine Überraschung und dennoch ein Schock“, sagt Diane Richards. Sie ist Vorsitzende des Partnerschaftskommitees in Usk, einem mit Graben-Neudorf befreundeten Ort im Süden des Landes.
„Der heutige Tag fühlt sich anders an als der gestrige“, so Richards. Queen Elizabeth sei eine starke Frau gewesen, „die alle Menschen im Königreich vereint hat“. Sie habe keine politische oder religiöse Agenda gehabt.
Nach ihrer Ansicht steht das britische Königshaus vor einer ungewissen Zukunft. „Es ist nicht klar, wie es mit König Charles weitergeht“, sagt Richards.