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Wahlkampf am Supermarkt

Bürgermeisterkandidat Lukas Lang stellt sich in Eggenstein-Leopoldshafen den Bürgern

Die Bürger in Eggenstein-Leopoldshafen wählen am 27. November einen neuen Rathauschef. Kandidat Lukas Lang sucht an seinem Wahlkampfstand das Gespräch mit ihnen. Welche Themen bewegen sie?

Lukas Lang, Bürgermeisterkandidat in Eggenstein-Leopoldshafen, im Gespräch mit Bürgern.
Im Gespräch: Bürgermeisterkandidat Lukas Lang unterhält sich an seinem Wahlkampfstand mit Bürgern. Foto: Dominic Körner

Auch das ist Wahlkampf: Samstagvormittag, sechs Grad, vor der Edeka-Filiale in Eggenstein. In Jeans und Sneakern wirbt Bürgermeisterkandidat Lukas Lang an seinem Infostand um die Wählergunst.

Mit Gesprächen, seinem Wahlprogramm und Süßigkeiten will der 28-Jährige die Bürger beim Wocheneinkauf von sich überzeugen. Im Hintergrund stehen Bierkisten und Einkaufswagen.

„Mir ist es wichtig, die Menschen in ihrem Alltag zu erreichen“, sagt Lang, der von einigen Gemeinderäten unterstützt wird. Acht Stunden will er bei der Kälte ausharren und das Gespräch mit den Bürgern suchen.

Viele von ihnen haben offenbar schon eine Tendenz, wen sie am 27. November ins Rathaus wählen möchten. „Wir sind uns relativ sicher“, sagt Gabriele Schnürer, die gemeinsam mit ihrem Mann zum Infostand kommt.

Bürger wünschen sich eine Aufwertung der Hauptstraße und besseren Bürgerservice

Ihr Anliegen: eine Postfiliale für Eggenstein-Leopoldshafen, weniger Spielhöllen und mehr Gastronomie in der Hauptstraße. Lang will sich dafür einsetzen, räumt aber auch ein: „Die Möglichkeiten der Gemeinde, etwas gegen Spielhallen zu unternehmen, sind begrenzt.“

Dem Ehepaar fällt auf, dass immer mehr Menschen nach Eggenstein-Leopoldshafen ziehen – die Infrastruktur hält aus seiner Sicht nicht Schritt. „Wir brauchen mehr Lokale im Ort“, fordern die Beiden. „Die Hauptstraße muss attraktiver werden.“

Ralf Schreck hat sich bereits entschieden, wem er seine Stimme geben wird. Er findet aber lobende Worte für das gesamte Bewerberfeld.

Die Hauptstraße muss attraktiver werden.
Gabriele Schnürer, Bürgerin aus Eggenstein-Leopoldshafen

„Wir haben mehrere interessante Kandidaten“, sagt Schreck. „Ein Junger ist dabei, der eine andere Generation verkörpert und die Digitalisierung im Blick hat. Und eine Frau, die eine andere Perspektive hat als die Männer.“

Schreck erwartet eine Entscheidung erst im zweiten Wahlgang am 18. Dezember. Er hat den Kandidaten einen Fragenkatalog geschickt, um sich besser entscheiden zu können. „Alle haben geantwortet“, sagt Schreck.

Für ihn ist wichtig, „dass die Bürger mit ihren Anliegen im Rathaus ernstgenommen werden“. Beim Naturschutz wünscht er sich „mehr Impulse vom Bürgermeister“.

Im Gespräch mit Bürgern kündigt Lang an, die Jugend besser beteiligen zu wollen. Zudem müsse man Aufenthaltsbereiche für die jüngeren Einwohner schaffen. „Daran fehlt es aktuell“, ist der Bewerber überzeugt – seine Gesprächspartner nicken zustimmend.

Bürgermeisterkandidat Lukas Lang sucht das Gespräch mit den Menschen vor Ort

Eine Frau, die gerade vom Einkauf kommt, fordert einen besseren Bürgerservice im Rathaus. Eine Steilvorlage für Lang: „Da ist noch reichlich Luft nach oben“, sagt er. Auch diese Bürgerin hat sich schon eine Meinung gebildet. „Ich weiß, wen ich wählen werde“, sagt sie.

Für sie steht außer Frage, dass sie am 27. November ihre Stimme abgibt. „Es ist wichtig, dass wir unser Wahlrecht wahrnehmen“, sagt sie und fügt schmunzelnd auf Badisch an: „Wer net wählt, därf net schelde.“

Für Lukas Lang und seine Konkurrenz geht der Wahlkampf zwei Wochen vor der Abstimmung in die heiße Phase. Rund 1.500 der insgesamt 8.500 Haushalte habe er bereits erreicht, bilanziert Lang. „Mit allen zu sprechen, ist nicht möglich.“

Die Menschen merken es, ob man präsent ist oder nicht.
Lukas Lang, Bürgermeisterkandidat in Eggenstein-Leopoldshafen

Damit er mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommt, opfert Lang laut eigener Aussage seinen kompletten Jahresurlaub für den Wahlkampf. „Die Menschen merken es, ob man präsent ist oder nicht“, ist er sicher.

200 Plakate hat er im Ort verteilt, rund 10.000 Flugblätter drucken lassen. Insgesamt neunmal hat Lang seinen Infostand aufgebaut, vor Einkaufsmärkten oder auf dem Wochenmarkt. An einem guten Tag führe er dort „60 bis 80 Gespräche“.

Der Wahlkampf auf der Straße hat für ihn eine zentrale Bedeutung. „Es ist ganz wichtig, vor Ort mit den Menschen zu sprechen“, sagt Lang. Im Falle seiner Wahl wolle er nach Eggenstein-Leopoldshafen ziehen, kündigt er an: „Das ist für mich selbstverständlich.“

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