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80 Prozent Förderung möglich

Eggenstein-Leopoldshafen erstellt einen Energieplan zur Wärmeversorgung

Eggenstein-Leopoldshafen entwickelt schon jetzt einen gesamtgemeindlichen Energieplan. Als erster Schritt wird der Ist-Zustand der Häuser erfasst.

Beidseitig des Ostrings erstreckt sich das Eggensteiner Neubaugebiet N5. In die Planung wurde ein Wärmekonzept integriert, das nun auch in der Gesamtgemeinde umgesetzt werden soll.
Beidseitig des Ostrings erstreckt sich das Neubaugebiet N5. In die Planung wurde ein Wärmekonzept integriert, das auch in der Gesamtgemeinde umgesetzt werden soll. Foto: Alexander Werner

In die Planungen für das Neubaugebiet N5 hat Eggenstein-Leopoldshafen bereits Vorbereitungen für eine Nahwärmeversorgung eingebettet. Nun beauftragte der Gemeinderat Eggenstein-Leopoldshafen die Umwelt- und Energieagentur (UEA) Kreis Karlsruhe mit der Erarbeitung eines gesamtgemeindlichen Energieplans. Er soll eine nachhaltige Wärme- und Energieversorgung für die kommenden Jahrzehnte auf den Weg bringen. Mit dem Beschluss wird umgehend ein entsprechender Förderantrag für das Landesprogramm zur freiwilligen kommunalen Wärmeplanung gestellt. In Aussicht steht dabei eine Förderung von 80 Prozent der Kosten. Damit würde bei der Gemeinde lediglich ein Betrag von rund 12.000 Euro verbleiben. Das Gremium votierte aber dafür, das Vorhaben auch dann umzusetzen, wenn eine Förderung wider Erwarten nicht erfolgen würde.

Planung muss in zwölf Monaten stehen

Während Stadtkreise und Große Kreisstädte einen Energieplan bereits bis Ende 2023 verpflichtend entwickeln müssen, unternimmt die Kommune diesen Schritt zumindest im Moment noch freiwillig. Die Planung muss innerhalb von zwölf Monaten beim Regierungspräsidium Karlsruhe eingereicht werden „Es ist ein Thema, über das wir uns frühzeitig Gedanken machen sollten. Ich sehe in der Planung eine gute Grundlage für weitere Überlegungen“, betonte Bürgermeister Lukas Lang (parteilos). Viele Bürgeranfragen im Rathaus zeigten, wie das Thema die Bevölkerung umtreibt.

Bedarfsanalyse als erster Schritt

UEA-Agenturbereichsleiter Armin Holdschick nannte als ersten Schritt eine Bestandsanalyse, über die der Ist-Zustand bei Energieverbrauch und Bedarf erfasst wird. Begehungen mit Begutachtungen von Häusern werde es nicht geben. Herangezogen würden umfassende Daten von Energieversorgern und Schornsteinfegern zu Alter und Zustand von Gebäuden sowie zur Versorgungsstruktur.

Ich sehe in der Planung eine gute Grundlage für weitere Überlegungen.
Lukas Lang, Bürgermeister

Dem schließt sich eine Potenzialanalyse an, bei der mögliche Energieeinsparungen sowie lokal verfügbare Potenziale für erneuerbare Energien und Abwärmenutzung ermittelt werden. Gebiete werden auch unter dem Aspekt einer möglichen Nahwärmeversorgung betrachtet, um zu eruieren, welche Ziele wo sinnvoll und erreichbar sind. Aus den Ergebnissen werden konkrete Vorhaben entwickelt. Holdschick merkte an, dass Potenziale nicht nur im Blick auf Wärmeversorgung untersucht würden. Im Ziel, die Energiewende voranzutreiben, münde die Grundsatzplanung in eine Klimaschutzstrategie, die mit Maßnahmen unterlegt werde. Vorgegangen werden soll nach Prioritäten, die wie ein Zeitplan festzulegen sind. Konkrete Prozesse werden über Gemeinderatsbeschlüsse anlaufen. Bei der Verwirklichung von Vorhaben könne die Kommune mit ihrer Steuerung und einer kontinuierlichen Kontrolle mit Monitoring eine wichtige Rolle übernehmen, so Holdschick.

Bei den Fraktionen stieß das Vorhaben durchweg auf sehr positive Resonanz. Sprecher betonten ausdrücklich, dass der Planung auch tatsächlich konkrete Projekte folgen müssten. Es dürfe nicht bei einem Papiertiger bleiben. Rückfragen gab es auch zu Nahwärmenetzen, die strukturell nur bedingt möglich sein werden. Holdschick verwies auf die langen Zeitabläufe bei solchen Projekten. Über die Bestandsanalysen würden die Bürger offiziell informiert. Holdschick erklärte, dass Eigentümer wegen ihrer Gebäude Widerspruch einlegen könnte, was bislang in der Praxis aber nicht vorgekommen sei.

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