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Hühner mit Bart

Eggensteiner Kleintierzüchter richten bundesweite Orloff-Sonderschau aus

Die ersten Orloffs kamen 1884 aus Russland nach Deutschland, konnten sich aber nicht etablieren. Erst die neuerliche Einfuhr 1910 war von Erfolg gekrönt. 

Seine Orloffs zeigte Dominik Wolf gerade bei der Vereinsschau des Eggensteiner Kleintierzuchtvereins. Jetzt folgt als besonderes Ereignis die bundesweite Ausstellung der Orloffzüchter. 
Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dominik Wolf freut sich auf die bundesweite Ausstellung der Orloff-Züchter. Foto: Alexander Werner

Beim Eggensteiner Kleintierzuchtverein steht am kommenden Wochenende ein besonderes überregionales Ereignis in der Sparte Rassehühner an. „Es ist uns gelungen, die Hauptsonderschau des bundesweiten Sondervereins der Orloff- und Zwergorloff-Züchter nach der erfolgreichen Ausstellung 2021 wiederum nach Eggenstein zu holen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende und Initiator Dominik Wolf. „Dass wir die Ausstellung ausrichten können, ist aber nur durch tatkräftiges Mitwirken aller Vereinsmitglieder möglich.“ Wolf ist auch im Sonderverein aktiv und dort Beisitzer für Medien.

Rund 160 Tiere werden erwartet

Die 21 Orloff-Züchter kommen aus ganz Deutschland und werden ihre rund 160 Tiere aller Farbschläge am Samstag, 18. November, von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 13 Uhr in der Hasebockhalle des Vereins am Hirtenberg präsentieren. Vom heimischen Verein mit von der Partie sind Wolf sowie mit ihren weißen Zwergorloffs seine Tochter Mia.

„Die Schau bietet allen Züchterinnen und Züchtern optimale Voraussetzungen für einen umfangreichen Erfahrungsaustausch sowie die Möglichkeit, Tiere zu erwerben“, sagt Wolf. Besuchern verspricht die Schau bunte Vielfalt fürs Auge. Die Tiere werden von Preisrichtern aus ganz Deutschland bewertet. Eine geplante internationale Beteiligung kam wegen der verschärften Vorgaben zur Vorbeugung gegen die Geflügelpest nicht zustande. Aber auch so sticht die Veranstaltung aus dem üblichen Reigen der jährlichen Vereinsschauen und im Wechsel von Eggenstein, Neureut und Rheinstetten ausgerichteten Kreisschauen heraus.

Der Sonderverein gründete sich 1912 in Dresden. Die ersten Orloffs kamen 1884 aus dem zaristischen Russland nach Deutschland, konnten sich aber nicht dauerhaft etablieren. Erst die neuerliche Einfuhr 1910 war von Erfolg gekrönt. Wie alt die für 1860 belegte Rasse ist, liegt im Dunkeln. Als gesichert gilt, dass sie auf eine Kreuzung von Gilanki und Uschanki zurückgeht. Die hochbeinigen Gilanki gelangten um 1740 aus der persischen Provinz Gilan nach Russland. Uschanki waren kurzbeinige russische Hühner mit dickem Bart.

Zwerg-Orloffs seit den 1920er Jahren

„Der Bart ist ein typisches Merkmal der Orloffs“, erklärt Wolf. „Zudem haben sie Kämpfereinschlag und sind kälteresistente Winterleger.“ Die Herauszüchtung der Zwerg-Orloffs begann 1920 und war in den 1950er Jahren vollendet.

Wolfs Faible für die Rasse keimte bereits in jungen Jahren auf. Zur Zucht sei er über seinen Bruder schon mit zwölf Jahren gekommen, blickt der 44-Jährige zurück. Die Zucht und Pflege seiner im Schnitt 20 bis 30 Hühner sei für ihn ein guter Ausgleich zum Beruf, sagt Wolf, der im Landratsamt für Katastrophenschutz zuständig ist. Ehrenamtlich ist er im Gemeinderat, als stellvertretender Kreisbrandmeister und Feuerwehrkommandant engagiert.

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