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Kurse sind beim DRK-Kreisverband ausgesetzt

Erste Hilfe bleibt in auch in der Pandemie Pflicht

Abstand halten: Diese Vorgabe begleitet Menschen auf Schritt und Tritt. Wie aber geht das, wenn eine Erste-Hilfe-Leistung von Nöten ist?

DRK Eggenstein-Leopoldhafen
Puppe statt Kontakt: Daniel Rein und Manfred Berger vom DRK Eggenstein-Leopoldhafen (von links) demonstrieren im Vereinsheim eine Übung für Druckmassage und Beatmung. Foto: Alexander Werner

Lisa Gruber vom DRK-Kreisverband betont, dass die Verpflichtung dazu unabhängig von Corona bestehe. Allerdings müsse sich dafür niemand in Gefahr begeben, so die Referentin der Geschäftsführung. Auf Mund-zu-Mund-Beatmung derzeit besser verzichten, raten auch andere Dienste. Nahegelegt wird, unbedingt auf Eigenschutz mit Handschuhen und Mund-Nasen-Abdeckung zu achten.

Kurse hat das DRK in den Lockdown-Zeiten ausgesetzt. Dazwischen liefen sie unter Sicherheitsbeschränkungen mit kleineren Gruppen und ohne Praxisübungen. Meist finden Kurse beim Kreisverband mit hauptamtlichen Ausbildern statt. Den Ortsvereinen fehlen oft dafür geschulte Ehrenamtliche. Wie Elina Holmüller als Jugendleiterin in Weingarten berichtet, bräuchte es auch passende Räume und genügend Teilnehmer.

Auch das DRK Linkenheim hat keinen Ausbilder mehr, wie Vorstandsmitglied Uta Lang erläutert. Sie ist auch Ansprechpartnerin für die Notfallhilfe von DRK und Feuerwehr. Deren Dienst sei im Moment nicht einfach, da nur eine Handvoll Helfer keiner Risikogruppe angehöre, sagt sie.

Beim DRK gebe es alle drei bis vier Wochen gemeinsam mit dem DRK Blankenloch Online-Schulungen. In Präsenz sei das nicht mehr möglich, so Uta Lang. Die Betreuungen von größeren Veranstaltungen, die normalerweise eine zentrale Aufgabe darstellten, fallen sowieso weg. „Die Feuerwehr begleiten wir aber nach wie vor bei Einsätzen, wie zuletzt im Januar“, betont Uta Lang.

Beim DRK Eggenstein-Leopoldshafen kam es seit September zu keinem Brandeinsatz mehr mit der Feuerwehr, informiert Daniel Rein. Zu Silvester sei gegenüber den vielen Einsätzen vergangener Jahre zum Jahreswechsel nichts vorgefallen, so der Bereitschaftsführer. Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen lägen auf Eis.

Bereits beim ersten Lockdown im März 2020 habe man entschieden, Präsenz-Unterricht einzustellen. Zum Erfahrungsaustausch, für Jugendtreffs und Vorstandssitzungen nutze man Online-Plattformen. Über diese versuche man auch, die jungen Leute bei Laune zu halten. Daher laufe im DRK-Vereinsheim im Prinzip gar nichts mehr. Spezielle Einweisungen zu den Corona-Vorkehrungen erfolgten ebenfalls Online.

„Bei Einsätzen sind wir in der Lage, Hilfsmittel mitzuführen. Aber Kontakt bringt ein beachtliches Risiko für eine Ansteckung mit sich“, gibt Rein zu bedenken. „Was möglich ist, um unsere rund 27 Helfer zu schützen, haben wir getan. Noch mehr geht nicht.“ Druckmassage mit Handschuhen und Maske sei möglich. Oberstes Gebot sei, den Rettungsdienst zu alarmieren. Dieser würde auch über Beatmungsgeräte verfügen.

Dieses Gebot gilt ebenso für jeden Bürger, der in einen Notfall gerät. Erste-Hilfe-Kurse gibt es auch beim DRK Eggenstein-Leopoldshafen wegen fehlender Ausbilder nicht mehr. „Wir greifen wie andere auf den Kreisverband zurück“, so Rein. Der Bedarf bei Firmen sei wegen Corona gering. Auch bei Privatleuten wirke sich das aus. Fahrschulen könnten nur eingeschränkt ohne Praxisschulung arbeiten.

Vorsitzender Manfred Berger, der auch Beisitzer im Kreisvorstand ist, erläutert, dass in der Phase zwischen den Lockdowns bei Erste-Hilfe-Kursen vieles gar nicht mehr möglich war. Gruppen seien von 20 auf zehn Leute verkleinert worden. Statt in direktem Kontakt habe man mit Vorlagen oder Puppen gearbeitet. Alle Kontakte seien auf ein Minimum reduziert worden. Die Hoffnung gehe dahin, dass Kurse bald wieder möglich sein werden. Was bei den Ortsvereinen – nur mit Terminvergabe – weiterläuft, sind die Blutspendeaktionen.

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