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Offizielle Eröffnung am kommenden Freitag

Krusigs Budendorf zwischen Karlsruhe und Eggenstein kommt bei ersten Gästen gut an

Beim Warm-Up erlebten vorab geladene Gäste Willy Krusigs Budendorf an der Ausfahrt der B36 nach Eggenstein.

Die Soforthilfe reicht nicht: Susanne Filder, Vorsitzende des Schaustellerverbandes Sitz Karlsruhe, und Schausteller Willy Krusig sind unzufrieden.
Schausteller Willy Krusig (rechts) hat bei Karlsruhe ein Budendorf aufgebaut. Foto: Patric Kastner

Von Alexander Werner

Die offizielle Eröffnung seines Dorfes aus Vergnügungsbuden verschob der Schausteller Willy Krusig auf Freitag, 21. August, ab 16 Uhr. Grund war, dass die Trampolin-und Kletteranlagen so kurzfristig angeliefert wurden, dass es mit dem Aufbau nicht mehr rechtzeitig klappte. Eigentlich sollte das Kinderland wie das ganze noch auf Karlsruher Gemarkung liegende Vergnügungsdorf längst stehen.

Biergarten, Essensbuden und Events

Der Kinderparcours, der zuvor im Heilbronner Kinderland in Betrieb war, ist ein wichtiger Bestandteil des Konzepts mit Biergarten, Gastronomie, Unterhaltungs- und Eventprogrammen. Ihn vor der Betriebsgenehmigung zu erwerben, war Krusig zu riskant. Diese hatte sich lange verzögert und war mit einer Laufzeit vorab bis Ende Oktober erst vergangene Woche eingegangen. Nun hofft der „reisende Gastronom“ mit seiner Familie und seinen acht Angestellten auf regen Zuspruch.

Wie ihnen wurde auch Daniel Müller mit Anbruch der Corona-Krise die Existenzgrundlage entzogen. „Deswegen bin ich hier quasi gestrandet“, berichtet der Kooperationspartner Krusigs, der im Dorf sein Backhaus betreibt und beim Aufbau half. Die CDU-Fraktion des Karlsruher Gemeinderats hatte die Anlage bereits vor vier Wochen im Zuge des Genehmigungsverfahrens in Augenschein genommen.

„Unser Eindruck von der Gestaltung war positiv“, betonte deren stellvertretende Vorsitzende Rahsan Dogan jetzt beim Warm-Up. „Wir sahen vor allem die Probleme, dass es den Schaustellern am Einkommen und am Austausch mit den Menschen fehlt.“

Ihr Fraktionskollege Thomas Müller wies darauf hin, dass der gesamte Gemeinderat die Notlage der Schausteller erkannt habe und versuchte, Lösungen zu finden. Gemeinsam mit der Karlsruher Stadtverwaltung unterstütze man die Schausteller dabei, an verschiedenen Plätzen in der Stadt Möglichkeiten zu schaffen, um ihre Geschäfte aufzustellen. CDU-Fraktionsvorsitzender Tilman Pfannkuch zeigte sich erfreut darüber, wie Aussteller trotz schwieriger Bedingungen jede Chance am Schopfe packen.

Lob für das Projekt „Das Dorf“ gab es auch von Susanne Filder. „Es ist aus der Not heraus entstanden in der Hoffnung, zumindest kleine Umsätze zu erzielen“, hob die Vorsitzende des Schaustellerverbands im Stadt- und Landkreis hervor. Das Dorf gebe ein Beispiel dafür, wie die Not, in der sich alle 86 Mitglieder befänden, erfinderisch mache.

Ohne Karlsruher Christkindlesmarkt müssten viele Schausteller um Existenz bangen

Die staatliche Unterstützung über Soforthilfe reiche bei Weitem nicht aus. Sollte es in diesem Jahr keinen Christkindlesmarkt in Karlsruhe geben, wären 50 Prozent der Kollegen existenziell am Ende.

Wenn er es so wie geplant mit Aktionen und Live-Musik umsetzt, kann ich mir vorstellen, dass es gut bei den Leuten ankommt.
Peter Jaus, Gebietsverkaufsleiter bei Hoepfner

„Ich finde cool, was Willy Krusig auf die Beine gestellt hat“, sagte Peter Jaus, Gebietsverkaufsleiter der Brauerei Hoepfner. „Er ist ein wahnsinniges Risiko eingegangen. Aber wenn er es so wie geplant auch mit Aktionen und Live-Musik umsetzt, kann ich mir vorstellen, dass es gut bei den Leuten ankommt“, blickte er voraus.

Fotograf Thomas Riedel aus Stutensee hält das schön gemachte Projekt mit Kinderangeboten für zukunftsträchtiger als einzelne Stände in der Stadt. Er denkt aber, dass so kein großer Messejahrmarkt ersetzt werden könne. Seinem 14-jährigen Sohn Jonas gefiel das Dorf sehr. Gerade für Besuche mit der Familie sei das einfach schön.

Mit dabei aus Stutensee war Dominic Schäfer. Das Dorf vermittle einen kleinen Festplatzcharakter und sei mit viel Liebe im Detail gemacht, meinte er. Auch werde auf genügend Abstand geachtet, was in der Zeit der Corona-Pandemie sehr wichtig sei.

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