
Das Thema Armut ist auch in einer Zeit, in der sich die Technologien rasant weiterentwickeln, immer noch ein großes Problem. Viele bleiben wegen finanzieller Probleme hinter anderen Menschen zurück, Kinder müssen auf Dinge verzichten, weil bei den Eltern das Geld knapp ist.
Als Frank Bruchholz aus Eggenstein-Leopoldshafen im Jahr 2015 zufällig hörte, dass ein Kind sich zum Geburtstag ein neues Handy wünschte, das sich die Eltern nicht leisten konnten, entschied er sich, sein gebrauchtes Handy zu verschenken.
Seitdem gibt er jedes Jahr sein altes Smartphone an ein Kind weiter. „Es geht mir einfach darum, ein Kind glücklich zu machen. Um Familien, die vielleicht nicht einmal genug zu essen haben, eine Freude zu machen“, so Bruchholz.
Aufruf an Familien auf Facebook
Auf Facebook rief Bruchholz auch im Dezember wieder Familien dazu auf, sich zu melden, sollten sie ihrem Kind kein Smartphone kaufen können. Im Anschluss sind er und einige Freunde die Anfragen durchgegangen, um das passende Kind herauszufiltern. Viele Anfragen seien für Bruchholz dabei weggefallen, wie zum Beispiel Personen, die sich ein neues Handy durchaus leisten könnten.
Glücklich waren alle bisher beschenkten Kinder. Die letzte Gewinnerin habe sich „tausendmal bedankt“. Bruchholz gab das Mädchen über Direktnachricht bei der Mutter als Gewinnerin bekannt und fuhr direkt morgens los, um dem Kind das Handy zu übergeben.
Er berichtet auch von einem Jungen, der ein altes Nokia-Handy hatte und sich aus Scham nicht traute, es in der Schule zu benutzen. „Der hat sich gefreut wie ein Schneekönig“, fasst er die Reaktion des Kindes zusammen, als Bruchholz ihm ein Smartphone schenkte. „Das ist für mich viel mehr wert als die 100 Euro, die man dafür auf Ebay bekommen würde.“
Nicht nur positive Reaktionen im Netz
Neben positiven Reaktionen auf diese Aktion finden es viele Leute auch unverständlich, dass Bruchholz die Handys verschenkt und nicht einfach verkauft und das Geld behält oder spendet. „Von jedem Euro, den man spendet, kommen vielleicht 20 Cent an und der Rest ist Verwaltung“, meint Bruchholz. Beim Handy wisse er, dass das ganze Gerät samt Ladekabel das Kind erreicht.
Außerdem empörten sich einige Nutzer darüber, dass die Gewinner recht jung sind, teilweise unter zehn Jahre alt, und daher kein Smartphone benötigen würden. Bruchholz dagegen glaubt, dass heutzutage die meisten Kinder in diesem Alter moderne Handys besitzen und dass man daher mit der Zeit gehen müsse.
Um Aufmerksamkeit geht es Bruchholz bei der ganzen Sache nicht. Obwohl viele Leute ihm für diese Aktion dankten, meint er, dass es ihm am liebsten gewesen wäre, hätten wirklich nur die bedürftigen Familien den Post sehen können. Sein einziges Ziel sei es, ein Kind glücklich zu machen.