
Am 27. November entscheiden die Bürgerinnen und Bürger in Eggenstein-Leopoldshafen, wer neuer Bürgermeister oder neue Bürgermeisterin wird. Doch wer sind die Kandidaten?
Welche Pläne haben sie für die Gemeinde und was tun sie in ihrer Freizeit? Die Badischen Neuesten Nachrichten stellen die Kandidaten vor. Heute: Peter Kohler.
Warum wollen Sie Bürgermeister von Eggenstein-Leopoldshafen werden?
KohlerIch lebe seit 45 Jahren in der Gemeinde, bin hier tief verwurzelt. Eggenstein-Leopoldshafen ist für mich nicht nur unser Zuhause, es ist Heimat. Am gesellschaftlichen Leben nehmen wir rege teil, nicht zuletzt durch unsere Kinder, die in verschiedenen Vereinen aktiv sind. Ich selbst habe in meiner Kindheit und Jugend für unseren FC Alemannia Fußball gespielt, später für die Turngemeinde Eggenstein und den Badmintonverein Badminton. Heute bin ich in der örtlichen Vereinsarbeit engagiert. Deshalb ist mir die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit bewusst. Einer der Aspekte, den ich als Bürgermeister weiter fördern und ausbauen möchte, ist die aktive Teilhabe unserer Bürgerinnen und Bürger am Gemeindeleben durch beispielsweise das gemeinsame Wirken in Vereinen und Gremien.
Und warum sollten die Bürger Sie wählen?
KohlerEs ist ein anderer Blickwinkel den ich, aus der freien Wirtschaft kommend, auf die Gemeinde habe. Ich weiß, dass die Perspektive von außen, also nicht aus einer eingefahrenen bürokratischen Struktur, an vielen Stellen sehr hilfreich sein kann. Und ich sehe, dass es hier und da Nachholbedarf gibt, insbesondere bei der Digitalisierung.
Was gefällt Ihnen an Eggenstein-Leopoldshafen – und was nicht?
KohlerWir leben in einem intakten Gemeinwesen, mit gutem, menschlichem Miteinander. Ausgeprägtes ehrenamtliches Engagement in den unterschiedlichsten Feldern der Vereinsarbeit, in Kirchen, Verbänden und sozialen Initiativen bereichert unser Zusammenleben. Die kommunale Infrastruktur ist auf hohem Niveau, es ist im Grunde alles da, was man braucht. Angrenzend an Karlsruhe, mit guter Verkehrsanbindung per ÖPNV und auch per Rad durch den Hardtwald, haben wir beste Voraussetzungen, wohl geartet, planvoll und ökonomisch wie ökologisch ausgewogen zu wachsen. Was mir in beiden Ortsteilen fehlt, ist der klassische Ortskern mit einer zentralen Fläche, gesäumt von Angeboten wie Cafés oder Lokalen, sowie ein größeres Angebot an Kunst und Kultur.
Was ist Ihr Lieblingsort in Eggenstein-Leopoldshafen und warum?
KohlerDas ist ganz klar der sogenannte „Kleine Bodensee“ am Altrhein. Schon als Kind bin ich dort mit meinen Eltern und Geschwistern unterwegs gewesen. Auch der Alte Hafen ist ein schönes Fleckchen Natur. Die dortige Auenlandschaft ist die perfekte Mischung aus Wasser und Land. Sie ist Natürlichkeit in der schönsten Form und unbedingt schützenswert.
Welche Projekte wollen Sie in Eggenstein-Leopoldshafen umsetzen?
KohlerAls erstes möchte ich die Digitalisierung der Verwaltung voranbringen. Meiner Ansicht nach besteht hier großer Bedarf. Darüber hinaus sehe ich bauliche Vorhaben wie das Neubaugebiet N5 und die Erweiterung unseres Rathauses von großer Bedeutung.
Was wäre Ihre erste Amtshandlung im Rathaus?
KohlerDas Kennenlernen der Gemeindeangestellten. Danach steht für mich eine Bestandsaufnahme der öffentlichen Gemeindeeinrichtungen hinsichtlich ihres Sanierungsbedarfs und des barrierefreien Zugangs an vorderster Stelle. Hier muss gehandelt werden – als Vater von Schulkindern und einer 96-jährigen Oma weiß ich das. Ich erinnere mich an einen sanierungsbedürftigen Kindergarten, mit kaputter Heizung und Sprüngen in den Fenstern, bei dem notwendige Maßnahmen nur unzureichend angegangen worden sind.
Wo soll Eggenstein-Leopoldshafen in acht Jahren stehen?
KohlerIch möchte, dass wir in acht Jahren ein attraktiver Arbeitgeber, eine Gemeinde mit guter Klimabilanz, ein Ort nicht nur zum Wohnen, sondern zum Leben, sind. Das erreichen wir neben der Stärkung des Gewerbes, der Umsetzung nachhaltiger Klimaanpassungen und der Schaffung von Wohnraum auch über ein vielfältiges Angebot an Freizeit und buntem, gesellschaftlichem Zusammenleben mit entsprechenden kulturellen Veranstaltungen.