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Opa fliegt um die Welt

Statt Familienfest im Badischen: Sonne und Strand in Sydney

Es war schon eine seltsame Erfahrung, in der Heiligen Nacht allein auf einer Bank unter einer Palme am Hafen von Sydney zu sitzen. Misstrauisch beäugt von einem Ibis. Aber ich hatte es ja so gewollt. Es war schon eine seltsame Erfahrung, in der Heiligen Nacht allein auf einer Bank unter einer Palme am Hafen von Sydney zu sitzen. Misstrauisch beäugt von einem Ibis. Aber ich hatte es ja so gewollt.

Weihnachten Down Under: In Sydney grüßte 2019 der Premier von einem Graffiti und wünschte allen ein sommerlich, fröhliches Fest.
Weihnachten Down Under: In Sydney grüßte 2019 der Premier von einem Graffiti und wünschte allen ein sommerlich, fröhliches Fest. Foto: STEVEN SAPHORE via www.imago-images.de imago images/AAP

Im Herbst 2016 nach Beginn der Rente erfüllte ich mir meinen Lebenstraum und begab mich allein auf eine Weltreise. Da wusste ich noch nicht, wo ich Weihnachten verbringen würde. Meine große Familie (vier verheiratete Kinder und zwei Enkel) rechnete damit, dass ich spätestens an Weihnachten wieder zuhause sein werde.

Der Gottesdienst in der Kathedrale von Sydney am Heiligenabend war sehr eindrucksvoll, aber danach strebten alle gleich nach Hause und selbst ein „Merry Christmas“ wurde kaum erwidert. Also begab ich mich per U-Bahn ins Hafenviertel, wo auch meine Backpacker-Unterkunft lag und genoss mein Abendessen in einem Chinarestaurant unter vielen einsamen verlassenen Menschen. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in der Weihnachtsnacht ohne meine Familie.

Glücklicherweise hatte ich mir durch netten Kontakt zu einer Bedienung in einem Hafenlokal den Zugangscode fürs Internet besorgt. So konnte ich mit meinem Laptop auf der Bank vor dem Lokal dann nachts um 3 Uhr einen Video-Chat mit meiner Familie aufbauen, die sich gerade zum Abendessen bei meinem Sohn versammelt hatte. Der nächste Tag mit einem Badeausflug an den Pazifik hat dann für die ungewöhnliche Weihnachtsnacht entschädigt.

Tatsächlich bin ich danach noch viele Tage auf eigene Faust weitergereist und erst am Karfreitag des folgenden Jahres nachhause zurückgekehrt. Ich möchte diese Erfahrungen nicht missen. Corona kann mir nichts anhaben.

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