Skip to main content

Zwischenlösung für radioaktive Abfälle

Strahlender Müll aus dem Hardtwald: neue Halle nimmt erste Container auf

Noch immer lagert im Hardtwald jede Menge radioaktiver Müll vom ehemaligen Kernforschungszentrum. Hier bleibt er, bis er irgendwann einmal ins Endlager kommt.

Das neue Lager L567 wird mit Konrad-Containern befüllt
Mehr Platz für radioaktive Abfälle: Das neue Lager L567 wird mit Containern für das Endlager Konrad befüllt Foto: Wolfgang Metzger

L576 – so harmlos der Name, so brisant der Inhalt: Hinter der Abkürzung verbirgt sich die neu gebaute Logistik- und Bereitschaftshalle für radioaktive Abfälle, die jetzt am KIT Campus Nord in Eggenstein-Leopoldshafen eingeweiht wurde.

Ihr Betreiber, die KTE Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH, wird hier künftig alle verpackten und fertig dokumentierten Konrad-Container bereitstellen, die einmal an das Endlager Konrad in Salzgitter abgegeben werden sollen.

Hierbei handelt es sich um schwach radioaktive Abfälle aus dem Betrieb und dem Rückbau der am Standort befindlichen nuklearen Anlagen und um Abfälle der Landessammelstelle für radioaktive Abfälle Baden-Württemberg.

KTE-Geschäftsführerin Iris Graffunder zur Bedeutung des Neubaus: „Die KTE wurde von Bund und Land mit dem Rückbau der nuklearen Forschungsanlagen am KIT Campus Nord beauftragt. Damit einher geht die Verantwortung für alle hier jemals angefallenen radioaktiven Abfälle. Mit der Inbetriebnahme der neuen Lagerhalle sind wir einen großen Schritt vorangekommen, um unsere Abfälle an das Endlager Konrad in der gewünschten Reihenfolge abgeben zu können und so den Standort Stück für Stück vom nuklearen Erbe zu entlasten.“

Frühestens 2027 könnte der Müll ins Endlager gehen

Die bereitgestellten Konrad-Container sollen dann an das Endlager Konrad, das frühestens ab 2027 bereitsteht, transportiert werden. Bis zu dessen Öffnung müssen die Abfälle sicher am Standort KTE zwischengelagert werden.

Schon seit längerem wurde hier der Zwischenlagerplatz knapp: Das bestehende Zwischenlager ist zu 92 Prozent belegt, rund 7.000 Konrad-Container und rund 7.000 Einzelabschirmungen werden bereits aufbewahrt.

Die neue Lagerhalle stellt sicher, dass der Rückbau der stillgelegten Forschungs- und Prototypanlagen weiterlaufen kann. Die dabei entstehenden Abfälle werden in den Entsorgungsbetrieben der KTE bearbeitet, verpackt und dokumentiert.

Im neuen Lagerbereich können innerhalb der sogenannten logistischen Stapelung bis zu 800 Konrad-Container leicht zugänglich für den Transport bereitgestellt werden. Mit Annahmestart in Konrad werden die Container dann über die Schienenanbindung des KIT Campus Nord in Richtung Salzgitter abtransportiert.

Sollte sich die Annahme des Endlagers Konrad weiter verzögern, können in der Lagerhalle bis zu 1.600 Konrad-Container gelagert werden, dann allerdings ohne den Vorteil der schnellen logistischen Erreichbarkeit für eine passgerechte Anlieferung an das Endlager.

nach oben Zurück zum Seitenanfang