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Blumen-Kunst

Wie der Titel „Deutscher Meister der Floristen“ das Leben von Thomas Gröhbühl aus Leopoldshafen verändert hat

Thomas Gröhbühl aus Leopoldshafen wurde vor über zehn Jahren als „Deutscher Meister der Floristen“ ausgezeichnet. Was hat sich seither in seinem Leben verändert? Was sind seine Pläne?

Blumen
Thomas Gröhbühl ist sichtlich zufrieden mit seinem Strauß. Foto: Philip Dehm

Die Floristen-Karriere von Thomas Gröhbühl begann schon früh: Zwei seiner Onkel hatten Blumengeschäfte, in denen er schon als Kind mithalf. Der heute 44-Jährige ist dort quasi aufgewachsen.

Als er dann mit der Schule fertig war, dachte er sich: „Was meine Onkel können, kann ich auch“ – und begann eine Ausbildung in Leopoldshafen.

Zehn Jahre lang arbeitete Gröhbühl in Bühl. Dort war es sein Chef, der ihn auf den Floristen-Wettbewerb aufmerksam machte. Der Leopoldshafener hätte sich wahrscheinlich nie von alleine beworben.

Mit der Unterstützung seines Vorgesetzten ging er das Thema an und gewann im ersten Anlauf 2010 die Deutsche Meisterschaft der Floristen.

35.000 Euro für Teilnahme bei Europa-Meisterschaft

Und auch beim Europa-Cup in Tschechien erreichte er den sechsten Platz. „Wir sind damals mit dem Lkw dort hingefahren“, erinnert sich der Florist. Die Teilnahme habe ihn an Material und Fahrtkosten etwa 35.000 Euro gekostet und sei mit Sponsorengeldern finanziert worden. Vor vier Jahren nahm er außerdem an einem Wettbewerb in Korea teil, wo er den „Best Technic Award“ erhielt.

Nach den Titeln folgten für den Blumenexperten eigene Shows und Fachdemonstrationen auf Großmärkten. „Ich weiß noch, wie ich zum ersten Mal ein zweistündiges Programm vor 1.000 Floristen gestalten musste“, sagt Gröhbühl.

Das sei nur mit der Unterstützung von Kollegen gegangen. Schon damals baute der Leopoldshafener, der in seiner Freizeit gerne zaubert, Zaubertricks in die Bühnenshow ein.

„Es gab zu jedem Werk einen Zaubertrick“, erklärt er. Auch beim ARD-Buffet hatte er einmal einen Live-Auftritt und präsentierte dort Trends bei Adventskränzen.

Florist Thomas Gröhbühl wird Teil der „jungen Wilden“

Als Gröhbühl und drei weitere Topfloristen bei Fleurop in Berlin waren, kam dem dortigen Chef die Idee, mit den vier Experten „die jungen Wilden“ zu gründen.

Von da an zeigte das Floristen-Quartett, dass es noch viel mehr gibt als nur 0815-Sträuße – etwa für den Designer Michael Michalsky bei der Fashion Week. „Da haben wir beispielsweise Totenköpfe aus Blumen gesteckt“, sagt Gröhbühl.

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Manchmal ist der Florist Thomas Gröhbühl selbst Modell. Foto: Philip Dehm

Im Alltag in seinem Job bei Steinbach Floristik in Karlsruhe sind es natürlich eher Aufträge für Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern, gibt der Florist zu. Doch neben seiner Festanstellung hat er genügend Zeit für freie Projekte.

Mit dem Fotografen Philip Dehm und der Visagistin Denise Djavadi-Happ setzt er als „Flower Art Project“ viele Ideen um, die es auf seiner Instagram-Seite zu sehen gibt. Außerdem hat er Privatkunden mit großen Häusern, die er ausstattet. Ein eigenes Geschäft kann sich der Florist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen.

Thomas Gröhbühl aus Leopoldshafen findet viel Inspiration im Alltag

Am liebsten arbeitet der Florist puristisch oder lässt sich von den Materialien inspirieren. Viele seiner Ideen kommen ihm im Alltag.

Er liebt es, mit Farben zu spielen und mutige Kombinationen zu kreieren. „Ein Werk habe ich mal mit 1.000 alten Weinkorken als Steckhilfe gemacht und die Blumen farblich angepasst“, sagt er.

Aufgrund der Corona-Pandemie war für Gröhbühl nicht so viel möglich wie sonst. Er arbeitet jedoch an einer Ausstellung zum Thema Trauer. Auch eine Kooperation mit Karlsruher Museen kann sich der 44-Jährige vorstellen, nach einem Vorbild aus der Schweiz, wo Floristen diverse Kunstwerke inszeniert haben.

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