Seit dem 23. Juli gehört der Freitagabend bei RTL Hunden und ihren Haltern, die einen besonderen Hindernisparcours meistern. In einer der Vorrunden haben sich die 31-jährige Anthea Giuditta aus Eggenstein-Leopoldshafen und ihr vierjähriger Malinois-Rüde Moe für das Finale der Hunde-Show „Top Dog Germany – Der beste Hund Deutschlands“ qualifiziert.
Dieses wird nun am Freitag, 20. August, 20.15 Uhr, bei RTL gezeigt. Insgesamt 15 Teams werden daran teilnehmen.
„Die Idee zur Teilnahme kam uns während des Lockdowns. Da hatten wir Zeit“, sagt die Hundebesitzerin aus Eggenstein, die in Hagenbach und Eggenstein-Leopoldshafen ein Tanzstudio leitet.
Neben Moe, der als Malinois-Rüde zu den Belgischen Schäferhunden gehört, haben sie und ihr Partner zwei weitere Hunde.
Mit einem Video hatte sich die gebürtige Karlsruherin für die Fernsehshow beworben.
Sie hat Moe, damals im Alter von vier Wochen, bei einem bayrischen Züchter kennengelernt. Seit der Rüde acht Wochen alt ist, lebt er bei ihr und ihrem Freund, der als Polizist bei der Hundestaffel arbeitet. Gemeinsam besuchen sie die Polizeihundeschule in Karlsruhe-Knielingen.
Vorbereitung von vier Wochen
Für die Sendung haben sie sich vier Wochen lang zwei Mal die Woche nach der Internationalen Gebrauchshundeprüfung (IGP) und zwei Mal mit Agility-Training vorbereitet.
Außerdem waren sie im Hundeschwimmbad beim Baden-Airpark. „Mein Hund kann mittlerweile auch nach Spielzeug tauchen“, sagt die Hundeliebhaberin.
Seit der Fernsehausstrahlung der Vorrunde erhält die Tanzlehrerin viele positive Rückmeldungen. „Meine Tanzschüler haben richtig mitgefiebert“, sagt Giuditta, die Tochter einer Deutschen und eines Italieners ist, aber selbst kaum Italienisch spricht.
Bei der TV-Aufzeichnung war die Eggensteinerin etwas aufgeregter als ihr Hund Moe, glaubt sie. Und das, obwohl sie von ihrem Beruf her und aus ihrer Zeit bei der Tanzgarde Erfahrung mit Lampenfieber hat.
Zudem war das nicht ihr erster Fernsehauftritt: Sie nahm schon einmal an der Pro Sieben-Tanz-Show „Got to dance“ teil.
Moe war ultra-entspannt.Anthea Giuditta, Hundebesitzerin über ihren Hund
„Aus der Erfahrung wusste ich, dass viele Wartezeiten auf uns zukommen werden“, sagt sie. „Aber Moe war ultra-entspannt.“ Nur jetzt renne der Hund immer in der Wohnung umher, wenn er im Fernsehen die Erkennungsmelodie der Sendung hört.
Moe selbst war auch mal für etwa drei Sekunden bei dem Kinofilm „Und morgen die ganze Welt“ (2020) zu sehen – gemeinsam mit Giudittas Partner, der auch oft als Statist bei Tatort-Folgen mitwirkt.
Ihr Outfit durfte sich die sportliche Frau leider nicht komplett selbst auswählen. „Es sollte etwas sein, das zum Charakter passt“, sagt sie.
Wenn es nach dem Produktionsteam gegangen wäre, hätte sie ein Paillettenkleid tragen müssen. So wurde es als Kompromiss eine sportliche Leggings und ein Tanzoberteil.
Das Finale wird sie mit Freunden auf dem Hundeplatz in Karlsruhe-Knielingen verfolgen. „Das haben wir schon bei der Vorrunde so gemacht“, erzählt sie.
Der Auftritt bereitete sowohl Hund als auch Halterin großen Spaß. Aktuell seien keine weiteren Projekte im Fernsehen geplant. „Aber wer weiß: Wenn es mal ein ‚Let’s dance’ für Hunde gibt, sind wir gerne dabei“, sagt die TV-Show-Teilnehmerin.
Was Giuditta mit dem Preisgeld kaufen möchte
Sollte Giuditta die Show gewinnen, wird der Geldbetrag für einen Hundeschlafplatz im Auto eingesetzt.
„Eine finanzielle Spritze nach dem Lockdown könnte ich gut gebrauchen“, sagt die Tanzschulbesitzerin, die während Corona etwa vierzig Prozent ihrer Mitglieder verloren hat. Zu Hochzeiten gab sie 28 Kurse pro Woche.
Die Tanzschule in Hagenbach übernahm sie 2016. Die Tanzschule in Eggenstein eröffnete sie erst im Oktober 2020 und musste sie nach gerade einmal vierzehn Tagen wieder schließen. Vor ihrer Zeit als Tanzlehrerin hatte sie Engagements am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Doch Tanzen war nicht ihr erster Beruf, zuvor arbeitete die Hundebesitzerin als Chemielaborantin am Karlsruher Institut für Technologie, wo ihr allerdings immer nur Zeitverträge angeboten wurden.
Nachdem die Eggensteinerin 19 Jahre Tanz als Hobby betrieben hatte und zu ihrem Beruf gemacht hat, entdeckte sie die Vertikaltuch-Akrobatik für sich, um weiterhin eine sportliche Freizeitbeschäftigung nur für sich zu haben.