Skip to main content

Eggenstein-Leopoldshafen

Umweltschützer und Atomgegner halten Mahnwache am ehemaligen Kernforschungszentrum ab

Die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und der BUND haben am Campus Nord des KIT eine Anti-Atom-Mahnwache abgehalten. Doch ist die Ablehnung der Atomenergie angesichts der Energiekrise noch zu rechtfertigen?

Anti-Atom-Gegner demonstrieren und halten Plakate hoch
Protest: Brigitte Schilli, Gudrun Vangermain, Lothar Schilli, Wolfgang Oberacker und Thomas Parrtmann (von links) sind Gegner der Atomenergie. Foto: Christel Manzey

Ein wenig wirkt ihr Protest aus der Zeit gefallen und dennoch ist er hochaktuell: Etwa ein halbes Dutzend Atomgegner der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und des BUND haben am Mittwochmittag vor dem Fortbildungszentrum des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) am Campus Nord eine Anti-Atom-Mahnwache abgehalten.

Während die Demonstrierenden ihre Banner hochhielten, trafen die Teilnehmer einer Veranstaltung der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe (KTE) ein. Sie informierte über den aktuellen Stand des Rückbaus nuklearer Anlagen am KIT.

Atomgegner protestieren gegen noch mehr Atommüll aus Joint Research Centre

Organisiert wurde die Mahnwache von Brigitte Schilli aus Eggenstein-Leopoldshafen, angemeldet hatte sie Wolfgang Oberacker aus Linkenheim-Hochstetten.

Die Anti-Atom-Bewegung ist immer noch da.
Brigitte Schilli, Atomgegnerin

Bereits im Januar hatten die beiden mit ihren Mitstreitern vor dem EU-Joint Research Centre (JRC) am Campus Nord ihrem Ärger über den damaligen Taxonomie-Beschluss der EU Ausdruck verliehen.

Sie wollten sich gegen neuen atomaren Forschungsmüll durch das EU-Joint Research Centre stellen, so Schilli in ihrer Rede. „Die Anti-Atom-Bewegung ist immer noch da“, sagt sie. Schilli fordert darüber hinaus ein Ende der Forschung an Brennstoffen für neue Atomkraftwerke.

Wolfgang Oberacker filmt die Rede von Brigitte Schilli
Wenige Zuhörer: Brigitte Schilli hält ihre Rede bei der Anti-Atom-Mahnwache am KIT Campus Nord, Wolfgang Oberacker dokumentiert. Foto: Christel Manzey

„Nach Fukushima hat der Bundestag dafür gestimmt, die Atomkraftwerke abzuschalten“, betont Wolfgang Oberacker. Dieses Bekenntnis gelte weiterhin. Atomkraft sei immer noch eine Hochsicherheitstechnologie, so Oberacker.

Wir haben ein Gasproblem, kein Stromproblem.
Wolfgang Oberacker, Atomgegner

Doch ist es angesichts der aktuellen Energiekrise noch vertretbar, ein sofortiges Ende der Atomkraft zu fordern? Ja, findet, Oberacker. „Wir haben ein Gasproblem, kein Stromproblem“, sagt er.

Nichtsdestotrotz verstehe er die Notwendigkeit einer kurzen Laufzeitverlängerung der bestehenden Atomkraftwerke bis April 2023. Nur neue Brennstäbe, die dürfe Minister Robert Habeck keinesfalls bestellen, fügt er hinzu. Brigitte Schilli, die unter anderem auch auf einer Fridays-for-Future-Demonstration in Karlsruhe gesprochen hat, würde die Kernkraftwerke am liebsten gleich ausschalten. Sie macht sich Sorgen um die Zukunft künftiger Generationen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang