Skip to main content

Sechs Küken auf einen Schlag

Vogelpark in Eggenstein-Leopoldshafen freut sich über Emu-Nachwuchs

Im Vogelpark Leopoldshafen sind kleine Emus auf die Welt gekommen. Die Besucher sind begeistert und auch für den Züchter ist der sechsfache Nachwuchs „außergewöhnlich“.

Laufvögel
Die Emus versuchen, ihre Küken zusammen zu halten. Foto: Andrea Baron

Ernsten Blickes und sehr grazil schreiten die beiden Emus über den Rasen ihres eingezäunten Geländes im Vogelpark Eggenstein-Leopoldshafen.

Das Paar ist ganz schön im Erziehungsstress: Seit 2017 sind die beiden ein Paar, ihre Liebe wurde bis 2021 zumeist mit zwei bis drei Küken gekrönt.

Dieses Jahr aber sind es gleich sechs! Und das ist schon außergewöhnlich – findet jedenfalls Rainer Hannes, Zuchtwart des in den Rheinauen gelegenen Tierparks.

Soviel Nachwuchs hatten wir nicht erwartet.
Rainer Hannes, Zuchtwart

„Die beiden Emus haben sich als Zuchtpaar bewährt. Aber soviel Nachwuchs hatten wir nicht erwartet“, sagt der 67-jährige Rentner, der seit 2019 für das Tierwohl im Vogelpark zuständig ist – eine ehrenamtliche Aufgabe, die ihm viel Freude bereitet.

Ganz besonders in diesem Jahr, in dem sich das beliebte Ausflugsziel über einen unerwartet hohen Kindersegen bei den Laufvögeln freuen kann.

Quirlige Vogelfamilie erfreut Züchter und Besucher

Nicht nur Zuchtwart Hannes, auch die zahlreichen Besucher können sich gar nicht satt sehen an der quirligen Vogelfamilie.

Immer wieder versuchen die Emu-Eltern mit milder Strenge, die sechs piepsenden Küken mit der typisch längsseitig schwarzweißen Fiederung zusammenzuhalten. Doch ein Sack Flöhe zu hüten, wäre leichter. Immer bummelt eines hinterher, schert spontan aus oder bleibt im Gras liegen.

Emus, lateinischer Name „Dromaius novaehollandiae“, bilden die größte flugunfähige Vogelart Australiens. Trotz der Ähnlichkeit sind sie nicht näher mit den Straußen verwandt. Das Besondere: Hat die Henne ihre Eier gelegt, werden sie vom Hahn ausgebrütet.

Anfang März 30 Eier gelegt

So ist es auch im Vogelpark von Eggenstein-Leopoldshafen. Anfang März hatte das Weibchen 30 Eier gelegt, ihr Partner brütete sie sie aus, Mitte Mai schlüpften sechs Junge. Die restlichen 24 verschlossenen Eier wurden aus dem Gelege entfernt.

„Auch nach dem Schlüpfen kümmert sich das Männchen um die Kleinen und zeigt ihnen zum Beispiel, wo sie Futter finden“, erklärt Zuchtwart Hannes. Er ist bereits auf der Suche nach Tierparks, an die er die Küken später vermitteln kann. Denn für acht Emus ist das Gehege schlichtweg zu klein.

Der Nachwuchs vom vorigen Jahr ging zum Beispiel an einen Park in der Nachbarschaft. Noch etwa bis September werden sich die Eltern fürsorglich um die Küken kümmern, dann lässt die Hege nach. Die Kleinen erhalten von ihren Pflegern spezielles Aufzuchtfutter, die Elterntiere bekommen ebenfalls spezielles Futter und Salat.

Während der Aufzucht benötigen die Tiere etwa 30 Prozent mehr Nahrung. Da die ausgewachsenen Tiere auch schon mal kräftig zutreten können, wird immer zu zweit gefüttert –einer lenkt ab, einer reinigt das Gehege und legt Futter aus.

Der Vogelbestand scheint sich im Park in den Auen sehr wohlzufühlen. Denn auch bei den Roten Sichlern und den Schwarzkopfibissen piepsen Küken in den Nestern. Vor allem bei den Sichlern hatte man noch nicht mit Nachwuchs gerechnet: Sie sind mit ihren drei Jahren noch sehr jung.

nach oben Zurück zum Seitenanfang