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Fest unter Vorsichtsmaßnahmen

Erstkommunion und Corona: Wie gehen die Gemeinden im Karlsruher Norden damit um?

Nach Ostern steht die Erstkommunion in vielen Gemeinden an. Wie sind die Pläne? Große Feier in der Kirche oder droht Corona wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen? Wir haben nachgefragt.

Kommunionfeier in einer Kirche, ein Messdiener trägt das Kreuz.
So voll besetzte Kirchenbänke wird es auch in diesem Jahr bei der ERstkommunion nicht geben. Foto: Arnd Waidelich

In den katholischen Gemeinden im nördlichen Landkreis laufen die Vorbereitungen für die Erstkommunion 2022. Vieles ist nun trotz Corona wieder möglich. Doch sind sich die Seelsorgeeinheiten ihrer Verantwortung bewusst, äußerte die Gemeindeassistentin von Linkenheim-Hochstetten, Anna-Maria Schäfer. Viele Termine wurden aber in den Juni verschoben.

„Gerade hat der Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit beschlossen, die Maskenpflicht in der Kirche aufrechtzuerhalten und im Gottesdienst jede zweite Kirchenbankreihe leer zu lassen“, so Schäfer.

Mit dem Vorjahreswissen um sinkende Inzidenzen in der Freiluftsaison finden nun die Eucharistiefeiern nicht wie traditionellen üblich in der ersten Wochen nach Ostern, dem sogenannten weißen Sonntag statt, sondern wurden von der römisch-katholischen Kirchengemeinde Graben-Neudorf-Linkenheim auf vier Termine Ende Mai und von der katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten mit ebenso vielen Gottesdienstterminen in den Juni verschoben. „Wie die aktuelle Tendenz zeigt, war dies eine gute Entscheidung“, so Elke Litterst, Pastoralreferentin der katholischen Kirchengemeinde Stutensee-Weingarten.

Unterschiedlich gestalten die Seelsorgeeinheiten die Vorbereitungskurse für die Erstkommunionkinder. So startet die Seelsorgeeinheit nach der Vorstellung der Erstkommunionkinder in den Gottesdiensten ihres Ortes zwischen Januar und Februar nicht gleich mit den katechetischen Gruppenstunden sondern angepasst an die zugespitzte pandemische Lage mit speziellen Gottesdiensten für die Kinder, so Litterst.

Mit Briefen und Aufgaben im Erstkommunionsbuch versuchte das Leitungsteam so gut es ging, mit den Kindern in Verbindung zu bleiben, erklärte die Pastoralreferentin und fügte hinzu, dass inzwischen mit den Gruppenstunden begonnen werden konnte.

In Linkenheim-Hochstetten ersetzen Katecheten die „Tischmütter“

In Linkenheim-Hochstetten hingegen erfolgte der Einstieg für die Kommunionkinder direkt mit den Vorbereitungskursen unter der Leitung von neun sogenannten Katecheten, die als speziell geschulte, ehrenamtliche, geistliche Begleiter aus der Gemeinde seit geraumer Zeit die sogenannte Tischmutter ersetzen.

Viel Spaß hatten die Drittklässler bei einem Extratermin in einer Glasbläserei, bei der jedes Kind eine kleine Glasscheibe mit einem christlichen Motiv gestalten konnte, das vor der brennenden Kerze seine volle Leuchtkraft entfalten kann, so Schäfer. Besonders schlimm war für die Kinder und Eltern, die in den letzten zwei Jahren in der Corona Krise ihre Erstkommunion empfingen, dass sie auf ein großes Fest mit vielen Gästen verzichten mussten, da die Feiern auf zehn Menschen aus einem Haushalt beschränkt wurden, so Schäfer.

Die Pastoralreferentin erinnert sich an einen kleinen Jungen, der bitter enttäuscht war, dass seine Familie aus Italien, darunter auch seine Patentante, nicht anreisen konnte. Und auch wenn sie den Kindern immer wieder sage, dass die Feier und die Geschenke eine „super schöne Nebensache sind“, so lasse sich das Wesen der Kommunion, durch den gemeinschaftlichen Empfang von Brot und Wein in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden, online nur schwer vermitteln, betont Schäfer

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