Den Böller unachtsamerweise in der Hand angezündet und nicht rechtzeitig losgelassen: Wegen solcher Szenarien sind die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Krankenhäuser in der Silvesternacht in Alarmbereitschaft.
Wie verhält man sich richtig, damit nichts passiert? Dominik Wolf, der Feuerwehrkommandant von Eggenstein-Leopoldshafen, gibt Tipps. Die Leute seien nicht so erfahren im Umgang mit Feuer, sagt er. Das berge Gefahren.
Man muss sich an die Gebrauchsanweisung vom Hersteller halten.Dominik Wolf, Feuerwehrkommandant von Eggenstein-Leopoldshafen
„Man muss sich an die Gebrauchsanweisung vom Hersteller halten.“ Bei Raketen wie auch bei Fontänen rät er, für deren Standsicherheit auf einen stabilen Untergrund zu achten. Wiesen seien dafür nicht geeignet.
Um Hausbrände zu vermeiden, sollten Raketen beim Start einige Meter von den umliegenden Gebäuden entfernt sein. Bei einem seiner Einsätze habe eine Rakete auf dem Dach weitergeglüht. „Die Bevölkerung hat Angst bekommen“, erinnert sich Wolf. Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert.
Feuerwehrmann hat Respekt vor Unfällen
Im Allgemeinen hält er das Zünden von Böllern für zu gefährlich für Kinder. Einzig Wunderkerzen seien unter Aufsicht von Erwachsenen in Ordnung. Als Feuerwehrmann hat er Respekt vor Unfällen: „Ich habe immer einen Eimer Wasser daneben stehen.“
Und was gilt es nach dem Böllern zu beachten? Die ausgebrannten Feuerwerkskörper dürften nicht direkt in den Mülleimer geworfen werden. „Ich mache die Sachen vor dem Wegwerfen nass.“ Sollten sie noch heiß sein, kann brennbares Material wie Papier im Eimer ein Feuer entfachen.
Es komme vor, dass die Feuerwehr brennende Mülltonnen löschen müsse. Einmal habe jemand einen Böller in einen Altkleidercontainer geworfen. Der Behälter sei beschädigt worden und die Kleider im Inneren hätten geglüht.
DRK Friedrichstal hatte an Silvester bisher selten Einsätze
In den vergangenen beiden Jahren hatten die angefragten Vereine des Deutschen Roten Kreuzes wegen Corona keinen Bereitschaftsdienst. Laut Soula Mahler, Bereitschaftsleiterin des DRK Friedrichstal, sei jedoch auch in den Jahren zuvor sei nichts Gravierendes passiert. Man habe die Helfer nur einige Male bei Verbrennungen gerufen.
Das DRK Jöhlingen werde immer dazugerufen, wenn der Rettungswagen kommen muss, sagt die Vorsitzende Sigrid Burgey. Am Unfallort seien sie für die Erstversorgung zuständig, bis der Rettungswagen kommt.
Trotzdem sagt auch sie: „Wir haben an Silvester nicht oft Einsätze.“ So habe es einmal einen Brandeinsatz gegeben. Ansonsten sei ihr seit Beginn ihrer Aktivität beim DRK nur ein Einsatz mit Verbrennungen bekannt.
Im Städtischen Klinikum Karlsruhe behandle man laut Thorsten Berger an Silvester überwiegend Brandwunden. „Zu den typischen Verletzungen zählen aber auch Gesichts-, Ohren- und Augenverletzungen“, heißt es vom stellvertretenden Leiter der Zentralen Notaufnahme und Zentralen Aufnahmestation. Allerdings hätten sie auch vor Corona „keine nennenswerte Zahl an Unfällen“ im Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern verarzten müssen.