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Ab sieben Jahren erlaubt

Beim Schützenverein Neudorf stößt das Blasrohr auf großes Interesse

Ende April wurde das Blasrohrschießen beim Schützenverein Neudorf vorgestellt. Wieso es seither auf großes Interesse stößt.

An ihrer Treffgenauigkeit auf die sieben Meter entfernt stehende Zielscheibe arbeiten Martin Buchty (links) und Christian Schmitteckert beim Schützenverein Neudorf.
An ihrer Treffgenauigkeit auf die sieben Meter entfernt stehende Zielscheibe arbeiten Martin Buchty (links) und Christian Schmitteckert. Foto: Monika Eisele

Konzentriert stehen die Männer am Schießstand, holen tief Luft und atmen schwungvoll wieder aus. Ein leises Plopp erklingt – der kleine Pfeil steckt in der Zielscheibe. Blasrohrschießen ist angesagt, die neue Sportart im Schützenverein Hubertus Neudorf.

Gerade mal einen Monat ist es her, dass Referent Sören Spieckermann vom Landesverband der Sportschützen das Blasrohrschießen in Neudorf vorgestellt hat. „Es gab eine Rundmail mit Informationen dazu. Die habe ich auf unserer Generalversammlung vorgelesen und es fanden sich gleich Interessierte“, berichtet Vorsitzender Bruno Schmitteckert. Am 29. April sei Spieckermann dann gekommen und habe auch Ausrüstung mitgebracht.

Schützenverein Hubertus Neudorf hat eigene Blasrohre erstellt

Inzwischen hat sich der Verein eigene Blasrohre bestellt, die eben geliefert wurden und noch verpackt am Tresen lehnen. „Mehr als das Blasrohr, die Pfeile, auch Dart genannt, sowie einen Köcher dafür und die Zielscheibe braucht man nicht“, erklärt Schmitteckert.

Bei der Ausrüstung darf man durchaus kreativ sein und improvisieren. „Man kann die Darts aus hölzernen Schaschlikspießen selbst machen“, erklärt Christian Schmitteckert, Schriftführer im Verein. Ein Mitglied hat sich einen Köcher aus einem Stück Abflussrohr selbst angefertigt. Für die Profis und Turniere gibt es die Variante aus Carbon.

Länge der Blasrohre ist unterschiedlich

Die Länge der Blasrohre ist unterschiedlich, ebenso ihr Durchmesser. Zwischen einem und 1,70 Meter sind sie lang, zehn bis 16 Millimeter ist der Durchmesser oder das Kaliber, wie es in der Fachsprache heißt. Sie sind aus Aluminium oder Carbon und wiegen etwa 2,5 Kilogramm. „Die Technik ist etwa so wie beim Spucken von Kirschkernen“, erklärt Christian Schmitteckert. Zwischen 35 und 50 Euro muss man in das Equipment investieren. „Das ist natürlich wesentlich günstiger als beispielsweise die Anschaffung eines Luftgewehrs“, sagt Vater Bruno Schmitteckert.

Das neue Angebot weckt Interesse und der Verein freut sich über neue Gesichter. Eines davon gehört Kevin Heid, der von seinem Bekannten, dem Vereinsmitglied Dieter Knoch, eingeladen wurde, doch einfach mal mitzukommen. Am Schießstand jagt er einen Dart nach dem anderen auf die sieben Meter entfernt stehende Zielscheibe. „Blasrohrschießen hat Suchtpotenzial“, sagt Christian Schmitteckert und lacht. „Das macht Spaß“, bestätigt Heid.

Ab sieben Jahren erlaubt

Blasrohrschießen darf man bereits ab sieben Jahren, mit dem Luftgewehr erst ab zwölf Jahren. „Vielleicht gewinnen wir dadurch einige junge Mitglieder“, hofft Bruno Schmitteckert. Mit zwölf Jahren seien die Kids bereits im Fußball oder beim Tennis. „Unser Nachwuchs kommt zumeist aus den Reihen der eigenen Mitglieder.“

So um die 100 Mitglieder zählt der Verein. „Wir brauchen viele Hände, um die Anlage in Schuss zu halten und das Gelände zu pflegen“, so Schmitteckert. Der Starkregen vom 7. Mai hat das Dach über einer Halle durchweicht. Der Schaden ist beträchtlich und soll von den Vereinsmitgliedern selbst behoben werden. „Das wird viel Arbeit“, sagt Bruno Schmitteckert.

Aber zunächst bereiten sich die Blasrohrschützen auf die bevorstehende Landesmeisterschaft in Unteröwisheim vor. Die ist am 25. Juni und ist eine Premiere. Erstmals richtet der Badische Sportschützenverband eine solche Landesmeisterschaft aus und der Neudorfer Verein hat bislang sechs Teilnehmer gemeldet. Und bereits zwei Wochen später folgt das Schützenfest auf dem Vereinsgelände. „Da soll es Blasrohrschießen für Jedermann geben“, verrät Christian Schmitteckert.

Service

Sein Schützenfest feiert der Schützenverein Hubertus Neudorf am Sonntag, 9. Juli, und am Montag, 10. Juli, mit verschiedenen Turnieren hinter dem Festplatz in der Haydnstraße. Es werden zudem etwa 40 bis 50 Böllerschützen erwartet.

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