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Investitionen nagen an Rücklagen

Gemeinderat Graben-Neudorf verabschiedet einstimmig Haushaltsplan für 2022

Der Gemeinderat von Graben-Neudorf hat einstimmig den Haushalt 2022 beschlossen. Bei Einnahmen von 31,5 Millionen Euro und Ausgaben von 34,3 Millionen Euro erwartet Graben-Neudorf in diesem Jahr ein Defizit von rund 2,8 Millionen Euro.

Freibad Graben-Neudorf
Das Freibad in Graben-Neudorf: In den Jahren 2022 und 2023 wird es saniert. Jeweils rund 1,7 Millionen Euro stehen dafür im Haushaltsplan eingetragen. Foto: Gemeinde Graben-Neudorf/Christian Ernst

In den Folgejahren werden wieder Überschüsse erwartet. Zum Ende 2025 wird die ordentliche Rücklage etwa 9,1 Millionen Euro betragen.

Der Zahlungsmittelbedarf des Ergebnishaushalts von 870.000 Euro und der geplante Finanzierungsmittelbedarf aus Investitionstätigkeit von 3,6 Millionen Euro addieren sich 2022 auf etwa 4,5 Millionen Euro. Die Liqiudität, die zu Jahresbeginn noch bei etwa 11,6 Millionen Euro liegt, wird am Ende des Jahres rund 7 Millionen Euro betragen.

Die Gründe dafür liegen zum einen in den sinkenden Zahlungen aus den Steuerzuweisungen, erklärte Kämmerer Thimo Schmidt am Montagabend. „Dies fällt zusammen mit der rückwirkenden Umlagenberechnung.

2019/2020 hatten wir gute Steuereinnahmen und zahlen deshalb in diesem Jahr recht hohe Umlagen. Also einerseits sinkende Einnahmen, andererseits steigende Ausgaben“, sagt Schmidt. Erfreulich sei allerdings, dass sich die geplanten Schulden von fünf Millionen Euro nicht bewahrheitet haben.

„Die Gewerbesteuer ist weniger eingebrochen als gedacht“, so Schmidt. Bereits im nächsten Jahr sei mit einem positiven Haushalt zu rechnen. Der Gemeinde stehen einige Großprojekte wie die Sanierung des Freibads, Neue Mitte, Moltkestraße, Restzahlungen für den Kindergarten St. Josef, Klimaschutz sowie die Restzahlung für das Feuerwehrfahrzeug ins Haus.

Investitionsvolumen von 6,5 Millionen Euro

Das Investitionsvolumen beträgt in diesem Jahr 6,5 Millionen Euro. Diese können noch gut bewältigt werden. Ab 2023 werden die Erich-Kästner-Schule mit etwa zwölf Millionen Euro, Sanierung der Pestalozzihalle mit über vier Millionen oder die Lern- und Begegnungsstätte „LeBeN“ in der Neuen Mitte mit ebenfalls zwölf Millionen Euro zu Buche schlagen. Das kann ohne Darlehen, selbst bei positiven Haushalten, nicht mehr geschafft werden.

In diesem und im nächsten Haushalt stehen jeweils rund 1,7 Millionen Euro für die Sanierung des Freibads im Plan. Ab Herbst, nach Ende der Freibadsaison, sollen die Becken mit Edelstahl ausgekleidet und somit für viele weitere Jahre fit gemacht werden. im kommenden Jahr steht dann die technische Sanierung an.

Klimaschutzbeauftragter mit eigenem Haushaltsposten

Mit der Bestellung eines Klimaschutzbeauftragten sowie eines eigenen Haushaltspostens hat sich Graben-Neudorf auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht. Rund 1,6 Millionen Euro sind im Topf für „konsumtive und investive Ausgaben“, wie Schmidt sagt. 350.00 Euro sollen in Photovoltaik auf gemeindeeigenen Flächen investiert werden, für 280.000 Euro werden weitere Ladesäulen errichtet.

Für die Anschaffung von zwei Carsharing-Fahrzeugen mit Elektromotor sind 100.000 Euro und für den Ausbau der Radwege 180.000 Euro im Haushalt eingestellt. Vergangenes Jahr hat der Gemeinderat in drei Workshops die Rahmenbedingungen für das LeBeN-Projekt erarbeitet. Für die Weiterführung des Projekts sind 500.000 Euro als Rahmenansatz für Planungen eingestellt.

In rund 23 Monaten Bauzeit ist in der Fröbelstraße in Graben-Neudorf der Neubau des Kindergartens St. Josef entstanden. Die Kosten betragen 8,5 Millionen Euro und liegen damit um etwa eine halbe Million höher als geplant. Noch 660.000 Euro müssen dafür dieses Jahr bezahlt werden.

60.000 Euro für Dirt Track in Graben-Neudorf

Hinter der Pestalozzihalle soll ein hügeliger Trainingsplatz mit verschiedenen Schwierigkeiten für Mountainbikes und BMX-Räder entstehen.

Geboren wurde die Idee, einen Dirt Track in Graben-Neudorf zu realisieren, bei „Pizza & Politik“, einer Plattform auf der sich Jugendliche mit Bürgermeister und Gemeinderat austauschen. 60.000 Euro hält der Haushalt dafür bereit. Eröffnung soll im Sommer sein.

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