Zwölf Jugendliche haben am Dienstagabend Steine auf ein Zuggleis in Graben-Neudorf gelegt. Durch eine Vollbremsung konnte die einfahrende S9 einen Zusammenprall verhindern, teilte die Polizei mit.
Gegen 21.40 Uhr legten die Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 22 Jahren Schottersteine auf die Schienen des Gleises zwei. Der Fahrer der S9 erkannte mehrere Personen im Gleis und bremste sofort ab.
Der Zug war nach Polizeiangaben zu diesem Zeitpunkt nur circa 15 Kilometer pro Stunde schnell. Ein Zusammenstoß mit den Personen konnte verhindert werden. Allerdings überfuhr der Zug die Steine.
Gruppe erwartet Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr
Daraufhin sperrte die Polizei den Bahnhof Graben-Neudorf für eine Stunde. Die Gruppe der Jugendlichen befand sich noch vor Ort. Die Polizei vernahm sie und weitere Zeugen. Die Jugendlichen erwartet nun ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Nach Angaben der Bundespolizei blieb der Zug unversehrt, lediglich die Gleise hätten demnach einige Kratzer abbekommen. Informationen zu einer etwaigen Schadenshöhe gebe es nicht, so eine Polizeisprecherin.
Sie weist aber darauf hin, dass durch die Aktion nicht nur Personen im Zug gefährdet wurden. So hätten die Steine bei der Überfahrt des Zugs auch von den Gleisen wegspringen und Dritte am Bahnsteig verletzten können.
Einen vergleichbaren Vorfall habe es in jüngster Vergangenheit im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe nicht gegeben, betont die Polizeisprecherin. Es komme hingegen öfter vor, dass Personen unerlaubt die Gleise überschreiten.