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Rutsche bekommt „Sofa“

Kosten und Zeitplan noch unsicher: Freibad in Graben-Neudorf wird saniert

Neue Becken, behindertengerechte Ausstattung, mehr Aufenthaltsqualität: Der Gemeinderat von Graben-Neudorf hat den Weg für die Sanierung des Freibads freigemacht. Mit den Kosten und dem Zeitplan wird es eventuell knapp.

Freibad Graben-Neudorf
Das Freibad in Graben-Neudorf: In den Jahren 2022 und 2023 wird es saniert. Jeweils rund 1,7 Millionen Euro stehen dafür im Haushaltsplan eingetragen. Foto: Gemeinde Graben-Neudorf/Christian Ernst

„Unser Freibad wird ein wichtiger Leuchtturm für den gesamten Umkreis“, freute sich Graben-Neudorfs Bürgermeister Christian Eheim (SPD). Zuvor hatte Alexandra Sommerfeld vom Freiburger Ingenieurbüro Aqua-Technik am Montagabend dem Gemeinderat des Ortes ein Konzept zur Sanierung des Bades vorgestellt.

Aqua-Technik, ein auf Schwimmbad-Sanierungen spezialisiertes Unternehmen, hat zahlreiche Vorschläge aus der früheren Vorstellung des Vorhabens im Gemeinderat aufgenommen. So kann das Planungsbüro entgegen früherer Vorschläge darauf verzichten, die Beckenköpfe anzuheben. Das haben neuerliche Messungen ergeben.

Dieses und weitere Vorhaben erhöhen die Behindertenfreundlichkeit, heißt es. Etwa der Vorschlag, an vielen Stellen der Becken Möglichkeiten zu schaffen, dass mit einem kompakten Lifter Behinderte ins Wasser gehoben werden können.

Rutsche im Freibad Graben-Neudorf bekommt ein „Sofa“

Der Behindertengerechtigkeit dient neben vielen anderen Maßnahmen auch der Verzicht auf sogenannte Durchschreit-Becken. Sie werden durch Doppel- und im Sprungbereich eine Einzelduschtasse ersetzt. Die Rutsche bekommt ein „Sofa“ als Auslauf. Damit wird die Gefahr gemindert, dass Rutschende Schwimmer im Becken gefährden.

Im Sprungbereich schlägt Aqua-Technik vor, auf eines der drei Sprungbretter zu verzichten und am Nichtschwimmerbecken soll ein weiterer Pumpenraum entstehen. Da er etwas ab von der sonstigen Steuertechnik liegen wird, ist die Planung, die Steuerung der neuen Pumpen dennoch von der Stelle aus zu bedienen, wo auch schon die bisher vorhandenen Pumpen gesteuert werden. Da der Raum nur im Notfall begangen werden muss, lautet der Vorschlag, ihn unterirdisch zu bauen und darüber eine Holz-Liegefläche anzuordnen.

Aus optischen Gründen sollen solche Holzflächen auch an anderen Stellen des Bades entstehen. Zur Beschattung, so der Vorschlag der Planer, sollen Palmen, andere Bäume oder Sonnenschirme dienen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Bauer war, ebenso wie Armin Gabler (Bündnis 90/Grüne), vom erarbeiteten Konzept begeistert. Ebenso hält es der CDU-Fraktionsvorsitzende André Mayer für eine tolle Planung, dämpft aber all zu hohe Erwartungen. Insbesondere der Zeitplan für das Projekt schien im zu knapp bemessen: Ob dieser Zeitplan angesichts der bestehenden Material-Lieferengpässe und des Ukraine-Krieges durchgehalten werden könne, halte er für fraglich, so Mayer.

Kosten könnten sich erhöhen – Zeitplan noch unsicher

Alexandra Sommerfeld hatte vorgerechnet, dass jetzt Zuschussanträge gestellt werden könnten und stellte direkt nach den Sommerferien den Baubeginn in Aussicht. Bis zum Beginn der Schwimmbadesaison 2023 könne das von Grund auf sanierte und mit Edelstahlbecken ausgestattet Bad eröffnet werden.

Sommerfeld räumte ein, dass diese Punkte sowohl die Fertigstellung verzögern können und auch die bislang errechneten Kosten von knapp 2,5 Millionen Euro möglicherweise nicht zu halten seien. Dennoch billigte der Rat einstimmig die weitere Beauftragung von Aqua-Technik sowie eines Walldorfer Büros zur Baugrunduntersuchung.

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