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Große Probleme für Verwerter

Müll im Container: Ärger bei der Altkleidersammlung in Graben-Neudorf

Was in Sammelcontainern schon alles entsorgt wurde, ist teils unfassbar. Das reicht von Glasscherben bis zu vergammeltem Fleisch. Ein weiteres Problem ist, wenn sich um die Container Kleidertüten, Hausabfälle und anderer Müll stapeln.

Eggenstein Kleidercontainer
Vergleichsweise seltener häufen sich in den hiesigen Kommunen Kleidersäcke oder Müll vor Kleidersammelcontainern. Im Innern aber wird auch dort immer wieder Müll entsorgt. Foto: Alexander Werner

Was in Sammelcontainern schon alles entsorgt wurde, ist teils unfassbar. Das reicht von Glasscherben bis zu vergammeltem Fleisch. Ein weiteres Problem ist, wenn sich um die Container Kleidertüten, Hausabfälle und anderer Müll stapeln.

Hört man sich bei Zuständigen in der Region um, ist die Entsorgungsdisziplin vergleichsweise gut. Oliver Frohwerk spricht von keinen erheblichen Problemen. Er ist Leiter der Bruchsaler Tafel. Sie unterhält Sammelcontainer in Blankenloch und Graben-Neudorf. „Wo Tafel drauf steht, ist auch Tafel drin“, betont Frohwerk. Das bedeutet, dass die Einrichtung der Caritas die Behälter stellt, leert und verwertet. Ausschuss gehe ins Recycling, Verwertbares in Tafelläden, so Frohwerk. Während ansonsten alle Kleiderkammern wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, ist die kleine Abteilung im Graben-Neudorfer Tafelladen zugänglich.

Zusammenarbeit mit Verwertungsfirmen

Die DRK-Ortsvereine arbeiten im nördlichen Landkreis mit Verwertungsfirmen zusammen. Die Container tragen das Logo des DRK, Leerung und Verwertung aber obliegt den Firmen. Was ein DRK-Verein dafür erhält, fließt in seine Arbeit. Von Firmen ist zu hören, dass bei der regional unterschiedlichen Entsorgungsdisziplin jeweilige Abfallgebühren und das soziale Umfeld eine Rolle spielen. Nachgelassen hat die Qualität des Sammelguts auch wegen vermehrter Billigtextilien. So geht fast alles noch Brauchbare je nach Zustand nach Osteuropa oder in ferne Länder. Noch verwertbarer Ausschuss wird für Putzutensilien oder die Autoindustrie geschreddert. Vorkommen kann, dass zu stark vermüllte Ladungen vernichtet werden müssen. Aber auch dabei zeigen sich im ländlichen Raum positivere Erfahrungen.

Unschöne Erfahrungen mit Müll erlebte zwar auch Blankenlochs DRK-Vorsitzender Heinz Mitschele, doch sei das weniger geworden. 2020 habe es Probleme bei den Leerungsterminen gegeben. Da hake man dann bei der Vertragsfirma nach. Diese seien nur für den Inhalt der Container zuständig, nähmen aber kulanterweise auch unerlaubt außen abgestellte Säcke mit. Sollte Müll abgelagert werden, müsste den die Kommune entsorgen.

In Eggenstein-Leopoldshafen berichtet Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann, dass es zurückliegend in dieser Hinsicht nichts Gravierendes gegeben habe. Sammeln sich Kleidersäcke um einen Container, ist der in der Regel zu voll. Im Prinzip könne es immer einmal zu Verzögerungen bei der Leerung kommen, erläutert Weingartens DRK-Vorsitzender Jürgen Lother. Zurückliegend aber habe das funktioniert.

Was tun beim vollen Container

Der Ortsverein weist indessen ausdrücklich daraufhin, dass definitiv keine Kleider am Container platziert werden sollen. Sei ein Container voll, sollte einer der anderen im Ort aufgesucht werden. DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann sieht derzeit keine Probleme mit Säcken oder Müll, obwohl dort weiterhin Müll in die Behälter gelangt. Was ihn aktuell mehr beschäftigt, ist, dass die Verwertungsfirmen wie beim Papier weniger bezahlen wollen.

Kleiderkammern betreibt das DRK in der Region nicht. Versorgen kann man sich nur über das Second-Hand-Kaufhaus von Diakonie und DRK „W54“ in Bretten oder die „Klamotte“ in Mingolsheim. Beide Läden aber haben wegen Corona geschlossen. Üblicherweise kommen dort bessere Textilien für soziale Zwecke aus speziellen Sammelaktionen und individuellen Spenden zusammen.

Spenden sind für alle Bedürftige

Im „W54“ können Spenden zumindest noch abgegeben werden. Das sei wegen eines BNN-Beitrags nach einer Flaute wieder in Gang gekommen, berichtet Elke Leuchtenberger. Kleider aber könne man derzeit nur in Notfällen ausgeben. Geschlossen haben auch die Kleiderkammern von Flüchtlingshilfen. Wie Dettenheims Integrationsbeauftragte Christine Fofana informiert, könnten sich bei Bedarf nicht nur Flüchtlinge, sondern alle Bedürftigen direkt an die örtlichen Ehrenamtlichen wenden.

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