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Kosten bis zu 15 Euro?

Schluss mit kostenfreien Corona-Schnelltests: Apotheker in der Region sehen ungeklärte Fragen

Am 11. Oktober ist Schluss mit kostenfreien Corona-Schnelltests. Für Apotheker in der Region sind aber noch einige Fragen offen.

Testungen Corona
Offenes Angebot; Markus Längin hält trotz zuletzt allgemein rückläufiger Nachfrage und unklarer Entwicklung an Corona-Antigentests in seinen Apotheken in Graben und Liedolsheim fest. Foto: Alexander Werner

Am 11. Oktober ist Schluss mit kostenfreien Corona-Schnelltests. Darauf haben sich Bund und Länder verständigt. Ausnahmen mit weiterhin kostenlosen Antigen-Tests sollen für Personen gelten, die nicht geimpft werden können, vor allem Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Hört man sich bei Apothekern um, so wird indessen deutlich, dass es noch einige offene Fragen gibt.

Apotheken, die in den Gemeinden nördlich von Karlsruhe überhaupt noch Testungen vornehmen, sind merklich in der Minderzahl. Verena Wagner hat frühzeitig Tests in ihrer Eggensteiner Flora-Apotheke angeboten und war dann auch beim gemeindlichen Testzentrum dabei.

„Es wurde geschlossen, weil die Nachfrage stark zurückging“, erklärt die Apothekerin, die auch selbst seit geraumer Zeit zumindest keine Schnelltests mehr vornimmt. „Ob ich damit wieder anfange, hängt einerseits vom Bedarf ab. Aktuell aber warte ich noch auf Rückmeldungen der Kammer zu Richtlinien und zum finanziellen Rahmen.“

Apothekerin aus Leopoldshafen sieht Informationsdefizite

Marc Julian Leichsenring sieht als Inhaber der Curie-Apotheke Leopoldshafen noch Informationsdefizite bei Ausnahmeregelungen und geht auch von kurzfristigen Änderungen aus.

„Zuletzt stieg die Nachfrage wegen der Urlauber wieder etwas an. Aber es bewegt sich auf niedrigem Niveau“, sagt er. Tests würde es bei ihm eher sporadisch geben: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Testungen bei Kostenpflicht groß nachgefragt werden. Einige Leute, die wegen Besuchen oder aus Vorsicht Testungen in Anspruch nahmen, werden wohl wegfallen.“

Holger Hipp von der Söllinger Sonnenapotheke wartet auf Präzisierungen zur Abrechnung und zu den Gruppen, die von den Kosten ausgenommen sind. Er vermisst auch Hinweise, wie deren Berechtigungen zu prüfen sind.

Wie auch von Kollegen zu erfahren ist, gab es bislang keine Bescheinigungen von Ärzten zu Menschen, die nicht geimpft werden sollten. Tests nimmt Hipp nur wenige vor. „Ich kann schlecht sagen, wie viele Leute ab dem 11. Oktober kommen werden. Ich muss abwarten. Es wird spannend, was noch kommt.“ Ein Aspekt für Hipp ist zudem, dass die Impfquote nach seinem Gefühl in dem Pfinztaler Ortsteil relativ hoch liegt.

Corona-Schnelltests werden vermutlich künftig zwischen zehn und 15 Euro kosten

Auf die künftigen Kosten der Tests befragt, nennt Hipp geschätzte 15 Euro. Konkreter könne er derzeit nicht werden. In Leopoldshafen geht Leichsenring von einem moderaten Preis aus. „Gegenüber den Anfängen haben sich die Testungen eingeschliffen, bei weniger Aufwand“, erklärt er.

Markus Längin, der weiter in seiner Löwe-Apotheke in Graben und der Apotheke in Liedolsheim Tests anbietet, hält einen Preis um zehn Euro für möglich. „Der Bedarf geht wahrscheinlich konsequent nach unten, je mehr geimpft sind“, kalkuliert er. Wie es sich im Detail weiterentwickle, könne er nicht abschätzen. „Ich möchte die Testungen in beiden Apotheken so weit als möglich fortführen“, betont er, auch mit dem Hinweis auf die Rechte der Menschen, die sich gegen eine Impfung entscheiden.

„Man muss einfach schauen, was kommt bei einer Erkenntnislage, in der jeder Tag etwas Neues bringt“, so Längin. „Ich denke, dass wir künftig noch in vielerlei Hinsicht dramatischere Wochen erleben.“ Eine Frage sei etwa, was passiere, wenn Geimpfte zur Auffrischung keine dritte Impfung wollten und dann womöglich als Ungeimpfte gelten könnten.

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