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Global Player baut Smart Factory

Die Fabrik der Zukunft kommt nach Graben-Neudorf: SEW will ihren Standort komplett erneuern

SEW Eurodrive ist eines der ganz großen Wirtschaftsunternehmen aus unserer Region. Von Graben-Neudorf aus arbeitet der Spezialist für Antriebstechnik auf der ganzen Welt. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, erneuert und erweitert das Unternehmen seinen Standort in der nördlichen Hardt.

2023 soll die Halle Nord voll produktionsfertig sein. SEW Eurodrive investiert hierfür 150 Millionen Euro.
Zukunftsvision wird Wirklichkeit: Die „Smart Factoy“ in der neuen „Halle Nord“ soll 2023 voll produktionsfertig sein. SEW Eurodrive investiert hierfür 150 Millionen Euro am Standort Graben-Neudorf. Foto: Visualisierung Dill+Hauf GmbH Beratende Architekten

Es ist das ganz große Rad, das das Unternehmen SEW Eurodrive mit Sitz in Bruchsal dreht. Der Spezialist für Antriebstechnik investiert mit dem Bau der „Halle Nord“ rund 150 Millionen Euro in seinen Standort in Graben-Neudorf. Der wächst damit weiter – um rund 62.000 Quadratmeter. Im April 2023 will man voll produktionsfertig sein, wie Johann Soder, Geschäftsführer von SEW Eurodrive, betont.

Man habe sich auf Gesellschafterebene entschlossen, das Unternehmen jetzt für die Zukunft fit zu machen – trotz Corona. Zu dem Komplex gehören eine Fabrikhalle, ein Hochregallager sowie ein Büro- und Sozialtrakt in der Mitte. Rechts und links davon sollen die Produktionsstätten gelagert sein.

Damit habe man eine starke Prozessorientierung und somit auch kurze Wege. „Wir bringen die Menschen in den Mittelpunkt der Wertschöpfung“, sagt Soder.

Von der Hardt nach ganz Europa

Im Dezember 2020 wurde mit den Rohbauarbeiten begonnen. Diese entstehen in einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen Wolff & Müller und der Horst Klingel GmbH. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Dill + Hauff aus Mühlacker sowie dem Studio Wolfhugel aus dem Elsass. Dill + Hauf ist auch für die Bau- und Projektleitung verantwortlich.

Mit der Generalbebauung 2050 habe man die Vision definiert, wie Gebäude aussehen sollen, um ein profitables Wachstum zu generieren, betont Soder. Nach der „Halle Nord“ ist aber noch lange nicht Schluss. Auch die alte Produktionsstätte soll modernisiert werden, sodass der Standort Graben am Ende eine komplette Runderneuerung erfährt. Den Standort in der Doppelgemeinde will SEW zu einem Produktionsleistungszentrum mit Schwerpunkt Europa ausbauen.

Bereits 1948 wurde der Grundstein für das Werk in Graben-Neudorf gelegt. Der Standort ist gewachsen, Produktionskonzepte wurden optimiert und angepasst. Allerdings, so die SEW-Pressestelle auf Anfrage der BNN, seien die Gewerke mittlerweile in die Jahre gekommen.

Eine Modernisierung sei dringend erforderlich, um den Produktionsbetrieb aufrecht zu erhalten. „Eine Erweiterung und Modernisierung ist unumgänglich, um auch in der Zukunft das Auftragsvolumen zu stemmen, wirtschaftlich zu produzieren und weiteres Stückzahlwachstum realisieren zu können“, heißt es in der Mitteilung an die BNN weiter.

Strategischer Ausbau zur Sicherung der Zukunft

Daher habe 2013 die Geschäftsleitung die Freigabe für den strategischen Ausbau des SEW-Standortes Graben-Neudorf erteilt, so die SEW-Pressestelle. Zuvor sei mit der Entwicklung des Mastervisionslayouts 2050 für den Standort begonnen worden, das die Möglichkeiten einer Bebauung für eine zukünftige strategische Unternehmensentwicklung zeige.

Bei der laufenden Generalbebauung seien die Pläne nach und nach fortgeschrieben und weiterentwickelt worden, heißt es. Des Weiteren wurden strategisch Grundstücke gekauft und die jeweiligen Bauvorhaben in Abhängigkeit der Unternehmensentwicklung zur Entscheidung und Umsetzung vorbereitet.

Die intelligente Fabrik vernetzt Mensch und Technik

Wegen der neuen Wachstumsmärkte, wie beispielsweise in Asien, komme man zunehmend in neue Wettbewerbssituationen, erklärt Geschäftsführer Soder. „Halle Nord“ soll eine intelligente Fabrik, eine sogenannte „smart factory“, werden, in der Getriebemotoren, Zahnräder, Wellen und Rotoren gefertigt werden sollen.

Mit der intelligenten Fabrik rücke die Mensch-Technik-Kooperation in den Mittelpunkt, so Soder. Die Materialien würden durch mobile, autonome Assistenzsysteme zu den Menschen gebracht, die in der Fabrik arbeiten. Rund 1.000 Beschäftigten bietet die „Halle Nord“ einen Arbeitsplatz.

Die „Halle Süd“ mit der Motorenfertigung sei auch nach den Vorstellungen von Industrie 4.0 – der Digitalisierung der Produktion – verwirklicht worden. 2019 wurde sie fertiggestellt. Zurzeit sei man dabei, die neue Fabrik hochzufahren. Am 1. April soll das Kundencenter eröffnet werden, sagt Soder. Zurzeit arbeiten am Standort Graben-Neudorf 2.000 Menschen – deutschlandweit sind es über 5.500. Weltweit sind bei SEW Eurodrive rund 18.000 Menschen beschäftigt.

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