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Giftige Pflanze

Gefahr für Allergiker: Ambrosia ist im Hardtwald immer noch ein Problem

Die Breitfuß-Ambrosia ist giftig und verbreitet sich auch in der Region. Wie gefährlich ist die Pflanze und wie gehen die Kommunen dagegen vor?

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Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts gelten als fünfmal mehr allergen als Gräserpollen. Foto: Franz Lechner

In der Antike galt Ambrosia als die Speise griechischer Götter, nur die ganz großen Helden also Achilles oder Herkules beispielsweise durften von der Götterspeise.

Auch in der Neuzeit hat Ambrosia noch eine überragende Bedeutung für die Menschheit. Ambrosia artemisiifolia ist wahrscheinlich die einzige Pflanze, der man jemals in Deutschland einen eigenen Tag gewidmet hat. Den Ambrosia- Tag gibt es seit 2012

Was auf den ersten Blick identisch zu sein scheint, hat bei genauerem Hinsehen nichts oder nicht viel miteinander zu tun. Das Ambrosia von dem die antiken Schriftsteller wie beispielsweise Homer sprachen hat nämlich nur den Namen mit der berüchtigten Ambrosia-Pflanze von heute gemeinsam.

Pflanze verlängert Qualen vieler Allergiker

Die Ambrosia oder das Beifussblättrige Traubenkraut, wie es auf Deutsch heißt, stammt nämlich ursprünglich aus Nordamerika und wurde erst im 19. Jahrhundert in Europa bzw Deutschland eingeschleppt.

Warum Botaniker die stark allergieauslösende Pflanze ausgerechnet nach der Götterspeise benannten, weiß heute niemand mehr. Ambrosia artemisiifolia verlängert jedenfalls keineswegs das Leben, die Pflanze verlängert nur die Qualen vieler Allergiker.

Bis zu 60.000 Samenkörner, die bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben und fast eine Milliarde Pollen produziert eine einzige Ambrosia-Pflanze. Dabei sollen schon zehn Pollen reichen, um eine allergische Reaktion hervorzurufen.

Dazu kommt, dass die Pflanze erst spät im Jahr blüht und ihre Pollen daher oft noch im Spätherbst unterwegs sind. Zu einer Zeit also, in der Allergiker früher aufatmen konnten. Laut einer wissenschaftlichen Studie könnte die Ambrosia durch ihre gesundheitsschädigenden Folgen allein in Deutschland Kosten von jährlich hunderte Millionen Euro verursachen.

Kein Wunder also, dass die Pflanze bis vor wenigen Jahren in vielen Medien aber auch in vielen Ämtern ein großes Thema war. Eine Reihe von Wissenschaftler riefen 2012 sogar für jeden ersten Samstag im Sommer den Ambrosia-Tag aus.

Inzwischen ist es allerdings merkwürdig still geworden um die einstige Teufelspflanze und selbst in der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) gibt es laut der LUBW- Pressestelle niemand mehr, der etwas zur Verbreitung der Ambrosia in der Region sagen kann.

Vor allem entlang der Forstwege finden wir hin und wieder Exemplare, die wir dann beseitigen.
Christoph Weihrauch, Forstbeamter

Der beim Forstbezirk Hardt unter anderem für Waldnaturschutz und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Forstbeamte Christoph Weihrauch, kann immerhin bestätigen, dass die Ambrosia im Hardtwald immer noch ein Problem ist. „Vor allem entlang der Forstwege finden wir hin und wieder Exemplare, die wir dann natürlich sofort beseitigen“, berichtet der Forstbeamte.

Und Thomas Kuppinger der Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes Karlsruhe erinnert sich an einen Fall in Stutensee. Der liegt aber schon Jahre zurück „Damals hatten wir in einer großen Brachfläche viele Ambrosia-Pflanzen entdeckt die wir an die LUBW meldeten“, berichtet Kuppinger.

Massive Probleme in Ubstadt-Weiher

Wirklich massive Probleme mit der Ambrosia hatte die Gemeinde Ubstadt-Weiher. „Wir hatten in mehreren Sonnenblumenfeldern große Ambrosia- Bestände“, erzählt die Umweltberaterin der Gemeinde, Silke Weber.

Bis heute würde die Pflanze immer wieder auftauchen, sagt Weber. Und aus Gondelsheim berichtet der Förster und Gemeinderat Christian Feldmann von größeren Ambrosia-Vorkommen auf einer Wiese in der Nähe des Erdbeerhofes.

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