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Fragen und Antworten

Nachfrage steigt: Schwimmkurse sind gefragt im nördlichen Landkreis Karlsruhe

Die Nachfrage nach Schwimmkursen im nördlichen Landkreis Karlsruhe ist ungebrochen hoch, viele Kurse sind ausgebucht. Was können Eltern tun? Hier gibt’s Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Damit Kinder angstfrei schwimmen lernen, können Eltern einiges tun. Mit spielerischer Annährung lassen sich auch Wartezeiten bis zum Schwimmkurs überbrücken.
Damit Kinder angstfrei schwimmen lernen, können Eltern einiges tun. Mit spielerischer Annährung lassen sich auch Wartezeiten bis zum Schwimmkurs überbrücken. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

„Weiß jemand, wann der nächste Schwimmkurs stattfindet?“ Diese Frage liest man in sozialen Netzwerken wie Facebook immer öfter.

Insgesamt scheint die Nachfrage nach Schwimmkursen enorm zu sein – und die Probleme, einen Kurs zu bekommen, nicht zuletzt durch Corona verstärkt.

Manch einer befürchtet sogar eine „Generation Nichtschwimmer“. Doch ist die Lage wirklich so dramatisch? Unser Redaktionsmitglied Christel Manzey hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.

Wie hoch ist die Nachfrage nach Schwimmkursen?

Sehr hoch. Viele Kurse sind ausgebucht. So berichtet Jessica Küttner, Verbandskommunikationsleiterin bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Dettenheim, dass die bestehenden Kurse ausgebucht sind, es existieren bereits Wartelisten. Auch Vera Wellmer, Inhaberin einer Schwimmschule in Weingarten, hat eine steigende Nachfrage bemerkt. Dies sei kurz vor dem Sommer allerdings nicht ungewöhnlich.

Welche Altersgruppen sind besonders nachgefragt?

Die meisten Anfragen betreffen Kinder im Grundschulalter. Zu den beliebtesten Kursen gehören das Seepferdchen und das Schwimmabzeichen Bronze.

Gehen alle Kinder gern ins Wasser?

Vera Wellmer bemerkt in ihrer Schwimmschule vermehrt Anfragen von Kindern mit Ängsten. Sie vermutet dahinter eine Auswirkung der Corona-Pandemie: So könnten Kinder während der vergangenen Monate Ängste entwickelt beziehungsweise teilweise Urvertrauen verloren haben.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Kursanbieter?

Da sind klar zwei Stichworte zu nennen: Lehrermangel und Schwimmbadnot. Beide wurden durch Corona verstärkt. So fand in der Pandemie nur wenig bis keine Trainerausbildung statt, erklärt Jessica Küttner. Zudem fielen Kurse aus, weil Schwimmbäder geschlossen blieben. Das verstärkt die Nachfrage nach den derzeitigen Kursen. Auch sei es schwer, geeignete Zeiten in den Schwimmbädern zur Verfügung gestellt zu bekommen. Dieses Problem wird durch die Schließung von Bädern noch verstärkt, betont Vera Wellmer. Sie hat früher sowohl im Tullabad als auch im Bad in Wettersbach unterrichtet. Beide Bäder gibt es inzwischen nicht mehr.

Droht eine „Generation Nichtschwimmer“?

Nein, betont Vera Wellmer, ganz so dramatisch sei die Situation nicht. Dennoch sieht sie bereits seit langem eine Tendenz zu einer sinkenden Schwimmleistung, nicht zuletzt bedingt durch einen Trend zu immer weniger Bewegung bei Kindern. Schwimmbadschließungen und Einsparungen täten ihr Übriges. Auch Jessica Küttner möchte nicht von einer „Generation Nichtschwimmer“ sprechen. Durch das hohe Engagement, welches etwa viele Ortsgruppen der DLRG leisteten, könne man die Zahl von Nichtschwimmern verringern.

Können auch Erwachsene noch schwimmen lernen?

Ganz klar: ja! „Schwimmen ist eine Kulturleistung“, betont Vera Wellmer. Das sei nicht angeboren, demnach schließe sich zum Schwimmenlernen kein Zeitfenster. Einige Anbieter haben Kurse für Erwachsene in ihrem Programm. Erwachsene haben im Gegenteil zu Kindern den Vorteil, dass sie die Schwimmtechnik bereits rational umsetzen können, so Wellmer.

Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?

Indem sie mit ihren Kindern üben und gemeinsam ins Wasser gehen. Das kann am Anfang nur im flachen Wasser sein und spielerisch passieren, etwa beim Ballspiel. Auch das Tauchen und Öffnen der Augen unter Wasser kann gemeinsam geübt werden. Wichtig sei, dass Übungen im Tempo des Kindes geschehen, betont Jessica Küttner. Unter Wasser kann das Augenöffnen zum Beispiel spielerisch trainiert werden, indem Eltern Gegenstände oder Zahlen mit den Fingern unter Wasser zeigen und die Kinder diese benennen müssen. Das Ziel sollte immer sein, dass die Kinder sich im Wasser wohlfühlen und keine Angst vor dem kühlen Nass entwickeln.

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