Skip to main content

Umfrage in den Gemeinden

In wichtigen Gebäuden rund um Stutensee hat regelmäßiges Lüften hohe Priorität

Wann öffnen die Schulen in der Corona-Pandemie wieder? Diese Frage beschäftigt Politiker, Schulleiter und Schüler. Entscheidend dabei ist, wie groß das Risiko einer Infektion im Klassenzimmer ist. CO2-Messgeräte spielen dabei eine wichtige Rolle.

Die Aerosolmessung am TMG.  Das Gerät befindet sich links unten am Bildrand
Am Thomas-Mann-Gymnasium in Stutensee werden die Aerosole über ein Gerät gemessen. Foto: Lukas Lang

Lüften ist in diesen Zeiten wichtiger als je zuvor: Mit steigendem Kohlendioxidgehalt durch Atemluft steigt in der Raumluft die Konzentration von Aerosolen als mögliche Träger des Coronavirus. Seit dieser Zusammenhang bekannt ist, hängen vor allem in Klassenzimmern und öffentlichen Räumen CO2-Messgeräte.

Eine Umfrage unter den Kommunen im Karlsruher Norden ergab allerdings, dass von einem Boom an solchen Geräten keine Rede sein kann. Fünf von acht Kommunen hatten keine derartigen Anschaffungen getätigt.

Die Sporthallen in den Stutenseer Stadtteilen Friedrichstal und Spöck sowie die Sporthalle II in Blankenloch wurden in den vergangenen Jahren sukzessive erneuert und im selben Zug CO2-gesteuerte Lüftungsanlagen eingebaut.

Diese bestimmen anhand des Kohlendioxid-Gehalts der Raumluft, wie groß die auszutauschende Luftmenge im Objekt sein müsse, erläutert Pressesprecher Lukas Lang. Im Zusammenhang mit der Pandemie erfolgten Messungen der Aerosolkonzentrate an mehreren Tagen im Schulzentrum Blankenloch.

Das Karlsruher Unternehmen Palas GmbH, ein Experte für Aerosoltechnologie, war mit dem Angebot an die Stadt herangetreten, das Schulzentrum als Modellobjekt zu nehmen. Die Messungen sollen als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat herangezogen werden, wie effektiv die vom Kultusministerium empfohlenen Lüftungsverfahren sind.

Bereits kurzes Lüften verbessert Luftqualität

Es zeigte sich, dass schon wenige Minuten mit weit geöffneten Fenstern ausreichen, um die Luftqualität zu verbessern. „Offenbar lässt sich das Infektionsrisiko um bis zu 50 Prozent senken, wenn jede Schulstunde auf Frischluftniveau beginnt“, fasste die Schulleiterin des Thomas-Mann-Gymnasiums, Silvia Anzt, zusammen.

Denn ein virusbeladenes Aerosol könne sich mehrere Stunden in der Luft halten. Dadurch werde es mit in die nächste Schulstunde genommen und ist für die Folgeklasse noch vorhanden. Das Gymnasium setzt die empfohlenen Lüftungsintervalle bereits um. In schlecht belüfteten Räumen könne ein Raumluftreiniger das Infektionsrisiko um 30 Prozent senken, allerdings bei gleichzeitiger Geräuschbelastung.

Gemeinde Pfinztal hat 150 Messgeräte gekauft

Die Gemeinde Pfinztal habe in ihren Schulen den Bedarf abgefragt und daraufhin 150 Messgeräte für alle Klassenzimmer angeschafft, berichtet Sven Zöller vom Fachbereich Bauen und Planen. Die Geräte seien sehr einfach zu handhaben, sie werden lediglich in die Steckdose gesteckt. Sie wurden im Vorfeld im Sekretariat getestet und für gut befunden.

Aus Linkenheim-Hochstetten berichtet der Leiter des Ordnungsamts, Steven Höhne, im Rathaus sei ein Messgerät vorhanden. Es befinde sich im Bürgerbüro, wo bis zum Lockdown noch Publikum bedient wurde. Das Gerät zeige je nach Belastung der Raumluft ein gelbes oder rotes Warnsignal. Auf letzeres hin werde sofort gelüftet. Das Gerät diene jedoch lediglich zur Unterstützung, auch ohne Warnsignal werde proaktiv regelmäßig gelüftet.

Die Gemeinde Dettenheim verfüge über keine CO2-Messgeräte berichtet Alexandra Schindler aus dem Ordnungsamt. Christian Eheim, Bürgermeister in Graben-Neudorf, erklärt, die Gemeinde setze keine Messgeräte ein.

Auch in Weingarten sind nach Auskunft der Pressesprecherin im Rathaus, Vanessa Graf, keine entsprechenden Geräte vorhanden. Walzbachtal arbeite nicht mit solchen Geräten, ist von der dortigen Pressesprecherin Annika Müller zu erfahren. Jürgen Ehrmann, Hauptamtsleiter aus Eggenstein-Leopoldshafen, teilt mit, dass keine Messgeräte angeschafft wurden.

Die Lüftungsmöglichkeiten seien umfassend gegeben. Teilweise verfügen die Schulgebäude bereits über entsprechende automatisierte Lüftungen mit vorgeschalteter CO2-Überwachung. Lediglich für die Lindenschule wurden vor kurzem noch vier CO2-Ampeln beschafft, die dort in wechselnden Räumen zur Veranschaulichung eingesetzt werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang