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Corona erschwert die Eingewöhnung

Kinderbetreuung von Dettenheim bis Pfinztal: Kita-Bedarf wächst mit den Wohngebieten

Corona erschwert die Eingewöhnung für neue Kinder in der Kita, aber die Betreuung wird weiter teuer bleiben. Die Kommunen sind derzeit auf dem aktuellen Stand, haben aber die wachsende Bevölkerung im Blick.

Kommunen, die ab der kommenden Woche keinen eingeschränkten Regelbetrieb für alle Kita-Kinder anbieten wollen, müssen das mit den Gesundheitsbehörden abstimmen.
Kommunen, die ab der kommenden Woche keinen eingeschränkten Regelbetrieb für alle Kita-Kinder anbieten wollen, müssen das mit den Gesundheitsbehörden abstimmen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Corona-Pandemie hat die Kinderbetreuung in den Kommunen massiv beeinflusst. Schon deshalb, weil im Lockdown aufwendige Notbetreuung erforderlich ist.

Aber auch, so Bürgermeisterin Ute Göbelbecker (Freie Wähler) in Dettenheim, weil „die Schließzeiten im Lockdown den Kleinsten erschweren, sich an die regelmäßige Betreuungsstruktur zu gewöhnen.“

In Stutensee, berichtet Pressesprecher Lukas Lang, habe Corona bewirkt, dass nicht alle Kinder zeitnah hätten aufgenommen werden können: „Die Bedingungen für die Eingewöhnung haben sich als schwieriger erwiesen.“

5.000 Euro Defizit pro Kind und Jahr

Kinderbetreuung war den Kommunen schon immer teuer, im doppelten Sinn. Schließlich gilt es, die nachfolgende Generation aufs Leben vorzubereiten. Das kostet viel Geld, das die Kommunen zu beinahe der Hälfte selbst beisteuern.

„Bei 681 Plätzen und Kosten von 8,4 Millionen Euro weist Eggenstein-Leopoldshafen für 2021 ein kalkuliertes Defizit von 3,4 Millionen Euro aus. Ziemlich genau 5.000 Euro pro Kind“, sagt Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann.

5.000 bis 5.500 Euro nennt der Pfinztaler Kämmerer Thomas Sturm als voraussichtliches Defizit pro Jahr und Kind. Göbelbecker spricht von 5.300 Euro und merkt an: „Tendenz steigend.“ Bei den anderen, die die Finanzplanung noch nicht abgeschlossen haben, wird sich das Defizit wohl in gleiche Größenordnung bewegen.

Betreuungsengpässe gibt es laut der acht Kommunen im BNN-Hardtgebiet indessen nicht: Weingarten etwa erwartet weiteren Bedarf, wenn künftige Wohngebiete erschlossen werden, teilt Pressesprecherin Vanessa Graf mit. Dettenheim hat den Kindergarten „Sternschnuppe“ erweitert und eine „Zwergenstube“ neu eingerichtet“, so Göbelbecker.

Ich möchte den Waldkindergarten um eine zweite Gruppe erweitern.
Christian Eheim, Bürgermeister von Graben-Neudorf

Dort seien aktuell noch einige Plätze frei. „Wir können den Bedarf decken“, berichtet Bürgermeister Bernd Stober in Eggenstein-Leopoldshafen. Allerdings könnten nicht immer alle Wünsche beim Betreuungsort erfüllt werden.

Mit der Auslagerung der Kita St. Josef und mit dem neuen, stark nachgefragten Waldkindergarten habe Graben-Neudorf die Kapazitäten erheblich ausgeweitet, informiert Bürgermeister Christian Eheim. „Ich möchte den Waldkindergarten um eine zweite Gruppe erweitern“, sagt Eheim. Das wolle er dem Gemeinderat vorschlagen.

Mit neuen Wohngebieten wird Bedarf wachsen

Michael Möslang, Bürgermeister in Linkenheim-Hochstetten, teilt mit: „Wir verbessern das Betreuungsangebot kontinuierlich. Bei den unter Dreijährigen sind wir stark ausgelastet.“ Auch Walzbachtal kann den Bedarf erfüllen. Absehbar sei aber, dass in den nächsten Jahren der Bedarf steige, sagt Bürgermeister Timur Özcan.

In Stutensee wird der Kindergartenbedarfsplan für 2021/2022 erst in der Gemeinderatssitzung im April beraten, teilt Lang mit. „Mit dem Neubaugebiet ,N5‘ mit am Ende 1.500 bis 1.600 neuen Einwohnern wird Eggenstein-Leopoldshafen eine weitere Einrichtung brauchen“, erklärt Bürgermeister Stober.

Linkenheim-Hochstetten hätte bei Bedarf Möglichkeiten an zwei Standorten, meint Möslang. Pfinztal, das in jüngerer Zeit Kapazitäten erweitert hat, will laut Kämmerer Sturm „mit weiterem Ausbau am Ball bleiben“.

Betreuungsform verschiebt sich

Überall zeigt sich, dass die Regelgruppen kaum noch gefragt sind: „Verlängerte Öffnungszeiten bis 14.30 Uhr oder Ganztagsgruppen bis 17 Uhr sind bei uns am stärksten nachgefragt“, sagt Sturm.

Pandemiebedingt sei in Weingarten die Nachfrage bei Kindergruppen unter drei Jahren zurückhaltender gewesen, so Graf.

In Walzbachtal habe die Nachfrage nach Krippenbetreuung in den vergangenen drei Jahren zugenommen, erläutert Özcan, die Ganztagsbetreuung sei in der Pandemie etwas weniger gefragt gewesen. Auch Bernd Stober weist auf den Trend zur mehr Ganztagsbetreuung hin.

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