Über Ostern soll es noch einmal kühler werden. Auch danach sind noch Kältedellen möglich.
Doch wann wird es endlich richtig Frühling in diesem zweiten Corona-Jahr?
Diplommeteorologe Dominik Jung blickt auf die nächsten Tage und erklärt, wann Hobbygärtner wieder loslegen können.
Warum fängt der Frühling dieses Jahr so spät an? Voriges Jahr waren wir doch schon Anfang März im Garten.
JungDer Februar war am Ende zu warm, trotz einwöchiger Kältewelle. In der letzten Woche im Februar gab es bis zu 22 Grad. Viel zu früh. Danach blieb es durchwachsen. Rund um Stutensee landen wir im März bei 0,0 Grad Abweichung, also weder zu warm noch zu kalt in den ersten drei Wochen. Die vergangenen Jahre hatten oft einen zu warmen März. Wir waren verwöhnt.
Sehen Sie da einen Zusammenhang zu Corona und dem 2020 angeblich deutlich geringeren Treibhausgasausstoß?
JungIch habe gehört, dass es trotz Lockdowns kaum Einfluss auf das Klima gab. 2020 war eines der wärmsten Wetterjahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Es gab auf der Erde aber weniger Verkehr. Das hat man schön in Indien gesehen. Dort waren kaum Menschen unterwegs. Plötzlich war der Himalaya sichtbar. Normal ist das Gebirge aufgrund des Dauersmogs nicht zu sehen.
Wie lange müssen sich die Freizeitgärtner, die ihre Beete traditionell bestellen, noch gedulden? Oder kann es für sie jetzt schon losgehen?
JungEs dauert noch. Zwar ist es wärmer. Karfreitag wird es teilweise mehr als 20 Grad geben, aber um Ostern ist schon wieder eine kleine Kältedelle möglich. Dauerhaft warmes Wetter ist derzeit nicht zu erwarten, immer nur ein paar Tage. Der April macht, was er will.
Noch ein Blick voraus: Kann sich das relativ kalte und frostige Frühjahr auf die Eisheiligen auswirken, nach denen erst ab 15. Mai frostfreie Nächte zu erwarten sind?
JungAufgrund der Wetterlage im März kann man aktuell leider nichts dazu sagen, wie die Eisheiligen werden. Der Mai weiß nichts davon, wie der März war. Da werden die Karten neu gemischt. Wir müssen uns gedulden und es nehmen, wie es kommt.
